Hallo Micromining,
nur nicht die Geduld verlieren! Mit der Goldsuche ist das so eine Sache: Wenn es so leicht wäre, Gold zu finden, würde es ein jeder tun und wir wären alle sehr schnell sehr reich ... Nein, so funktioniert das natürlich nicht! Das Gold versteckt sich und derjenige, der es finden will, muss schon einiges an Kraft, Erfahrung und Ausdauer aufbringen, um es zu finden. Da Du Dir den HOMANN bestellt und mittlerweile ja vielleicht auch schon gelesen hast, wirst Du sicher wissen, dass es im gesamten Westharz Gold gibt. Allerdings scheinen mir die dort gefunden Mengen und auch die Größe der dort gefundenen Goldkörner insgesamt sehr überschaubar zu sein. Ich denke, dass es im Harz schwer sein dürfte, Mini-Nuggets >5mm Größe zu finden. Ich gebe allerdings zu, dass ich mich im Harz überhaupt nicht auskenne. Da ich nicht weiß, nach welchen Kriterien Du Deine Waschstellen ausgesucht hast, kann ich auch nur mutmaßen, warum Du nur eingeschränkten Erfolg bei der Goldsuche gehabt hast. Bedenke aber bitte, dass Du immerhin bereits Gold im Harz gefunden hast. Ich denke, dass ist schon mal keine Selbstverständlichkeit. Ich glaube, ein (gerade von Neulingen) häufig begangener Gedankenfehler ist derjenige, dass man glaubt, man sei der Erste, der sich an der auserkorenen Stelle mit der Goldwäsche beschäftigt. Das Gelände ist ja so riesig und die Anzahl der Bäche so immens groß, da wird an einer beliebig ausgesuchten Stelle wohl noch keiner vor einem "gebuddelt" haben. Da sage ich: FALSCH. Gehe im Gegenteil immer davon aus, dass schon jemand vor Dir das Terrain inspiziert und beprobt hat! Über viele Jahrhunderte wurde im Harz nach Gold gesucht. Denke nur mal an all die Venetianergeschichten, gerade aus dem Harz. Da strömten im Laufe der Jahrhunderte Dutzende, vielleicht Hunderte oder Tausende von goldhungrigen Venetianern in den Harz und durchkämmten die Bachtäler nach fruchtbaren Goldgründen. Und die Jungs hatten verdammt viel Zeit, die hatten ja auch nix anderes zu tun. Geh also bei der Goldsuche immer davon aus, dass Du Dich nicht auf unberührtem und jungfräulichem Terrain bewegst und dass schon jemand vor Dir das ganze schöne evtl. vorhandene Gold aus einem Bachabschnitt rausgeholt hat. Deshalb ist es für eine erfolgreiche Goldsuche im Allgemeinen wichtig und richtig, diejenigen Stellen zu bearbeiten, an die man nicht so leicht herankommt, seien es nun tief liegende Bedrock-Partien, Felsspalten, stark verfestigtes Sediment usw. (die damit enhergehenden Rückenschmerzen gibts dann gratis dazu). Um auszuschließen, dass man dort gräbt, wo bereits Goldwäscher der jüngeren Vergangenheit prospektiert und gewaschen haben, empfiehlt es sich, dort, wo man keinen land- oder fortstwirtschaftlichen Schaden anrichtet, ein wenig in die Böschung eines Baches hineinzugraben. Denn dann kannst Du davon ausgehen, dass dort noch relativ unberührtes jungfräuliches Sediment vorliegt, welches noch nicht ausgewaschen wurde (sofern es fest zementiertes Sediment ist; sollte es aber relativ loses Sediment sein, was Du dort vorfindest, vergiss es, dann war schon jemand vor Dir da). Solltest Du dann immer noch kein Gold finden, ist vielleicht auch keins da oder eben nur in sehr geringen Mengen. Lass mich Dir noch einen freundschaftlichen Rat geben. Es ist tatsächlich gar nicht so einfach, Gold zu finden. Auch bei mir hat das in meinen "Lehr- und Wanderjahren" eine Zeit lang gedauert. Am besten schließt Du Dich einem mit der Harzregion vertrauten Goldsucher oder einer Goldsuchergruppe an. Dann kommst Du schneller zum Erfolg als alleine und kannst nebenbei von den "alten Hasen" noch ne ganze Menge lernen. Solltest Du aber lieber alleine losziehen wollen, bedenke, dass außergewöhnliche Goldfunde in Deutschland extrem selten sind. Bedenke auch, dass nicht jede Goldwaschtour positive Ergebnisse hervorbringt. Man muss immer wieder prospektieren, um einen neuen HOT SPOT zu finden. Auch der beste Hot Spot ist irgendwann erschöpft und das Spiel beginnt von vorne. Manchmal braucht es dann wieder Jahre, um einen neuen guten Platz zu finden. In den einschlägigen Goldsucherforen bekommst Du in der Regel nur die "good news" zu lesen, wer berichtet schon gerne über Fehlschläge und Misserfolge. Aber auch die gehören zum Goldgräberleben. Deshalb noch mal mein Rat: Geduld, Geduld und nochmals Geduld. Nur Ausdauer macht den erfolgreichen Goldsucher. Schnell ist keiner der alten 49er reich geworden.
Vielleicht solltest Du, wenn Du aus Stade kommst, auch mal Dein Augenmerk auf die Eder-Region lenken. Das scheint mir nicht viel weiter von Stade entfernt zu sein als der Harz. Als alter Eifelgoldsucher rate ich Dir von der Ahr als Goldsuchgebiet ab. Da gibt es nach meiner Erfahrung (außer sog. "Mariensteinen") nicht viel zu holen.
Goldene Grüße
Eifelgold