Moin Andi, moin Milli!
Zitate habe ich in meinem Posting nur für zwei Dinge gebraucht. 1 sehr aktuelle, die ein sehr unfeines Verhalten belegen - zumal sich die angegriffene Person hier nicht verteidigen kann. Ich bin der Meinung, dass es darüber keine zwei Meinungen geben kann. Nun und zweitens um einen, meiner Meinung nach, sehr deutlichen Sinneswandel in Martin's Einstellung zur IMCA zu belgen - eben vor und nach seinem Austritt (sein Austritt ist ja nun auch schon fast zwei Jahre her), müssen meine Zitate älteren Datums sein. Nun und das Martin auch noch zu einer Zeit als er die ethischen moralischen Verfehlungen, welche er hier so unschön anprangert, bereits kennen musste, gutes über die IMCA zu berichten wusste, dass gibt der Sache meiner Meinung nach schon eine gewisse Relevanz.
Wie man es aber auch immer werten mag, ich war mit meinem Geschreibsel auch noch gar nicht richtig fertig, sondern heute früh einfach nur platt und musste daher abbrechen. Habe bereits heute Morgen um 7 weiter geschrieben, dann aber einen falschen klick mit der Maus gemacht und es war alles wech. Versuche es daher jetzt erneut...
Es geht mir ja auch gar nicht darum, dass man der IMCA nicht kritisch gegenüberstehen darf, oder dass hier offensichtliche Probleme (die ich ja nie bestritten habe) nicht diskutiert werden dürften. Im Gegenteil: Ich empfinde solche Diskussionen als sehr fruchtbar, denn nur so kann ich sehen, was euch bewegt, was euch stört und wo ihr mögliche Probleme seht. Ich sehe mich da durchaus in der Pflicht das dann auch ins Board zu kommunizieren, aber eine gewisse Form von Höfflichkeit muss man bei einer solchen Debatte erwarten dürfen. Ich habe Euch bisher, so weit ich es durfte, Rede und Antwort gestanden und ich werde da auch jetzt keine Ausnahme machen. Ich werde meine Meinung sagen und ich erwarte es auch von Euch, aber bitte bleibt fair dabei - das wäre mir ein wichtiges Anliegen.
Machen wir also weiter...
Grundsätzlich beschreibt Martin eine IMCA bzw. viel spezifischer eine Board of Directors, welches ich in der Form in meinen 1,5 Jahren in denen ich mein Amt dort inne habe niemals erlebt habe. Woher diese große Diskrepanz kommt, kann ich nicht sagen, denn auch heute sind ja viele Direktoren von damals noch im Amt. Es mag evtl. daran liegen, dass ich durch meine Mitgliedschaft in diversen Vereinen und meine Arbeit in zweien (einen davon selbst mitgegründet) sowie meinen früheren Tätigkeiten in diversen Gremien der Uni HH (Fachschaftsrat, Institutsrat, Nachbesetzungskomissionen für Professuren etc.) schon so einiges erlebt habe und mich daher nicht so schnell aus der Ruhe bringen lasse.
Ich kann auch nicht sagen, woran es lag, dass Martin anscheinend im Board auf taube Ohren gestoßen ist - ich hatte niemals das Gefühl, dass dies bei mir so war. Wenn ich aber mal eine Vermutung dazu äußern darf: Ich meine, wir kennen doch alle diese ellenlangen Beiträge von Martin (ja ja, ich weiß ich kann die auch ganz gut), wo er sprichtwörtlich von Pontius zu Pilatus kommt, wo er versucht auf einmal immer gleich möglichst ALLES abzuhaken - ich habe es schon mal "Telefonbuch-Postings" genannt. Wenn ich jetzt unterstelle, dass er auf diese Art und Weise auch im Board diskutiert hat, dann kann (nach meinem Dafürhalten) daraus schlicht nichts werden. Ich schrieb ja bereit in meinem ersten Posting in diesem Thread etwas davon, dass man vor allem sachlich und prägnant diskutieren muss. Alex, war dann der Auffassung, dass eine gewisse Emotionalität einer Argumentation auch Nachdruck verleihen kann (ich zitiere es nun nicht). Das was Alex da sagt ist sicher richtig, aber maßhalten ist hier das Stichwort - das betrifft sowohl Emotionen, wie auch Input. Wenn ich also etwas erreichen möchte, dann suche ich mir die 2 oder 3 wichtigsten Punkte heraus, versuche da meinen Standpunkt kurz und knackig klar zu machen und rege zum Diskurs an. Alles andere kann man dann nach und nach einfließen lassen. Ich denke, dass es eher kontraproduktiv für eine lösungsorientierte Diskussion ist, wenn man sein Gegenüber mit Textmenge, Standpunkten, Beispielen und Argumenten förmlich erschlägt. Aber gut, das war jetzt nur eine Spekulation, die auf dem beruht, wie ich Martin hier im Forum, in privaten Emails, am Telefon und auch vor mir stehend erlebt habe.
Meiner Meinung nach ist vieles von dem was er in diesem Thread hier geschrieben hat sachlich einfach falsch bzw. ich kann seine Erlebnisse im Board aus eigener Erfahrung nicht bestätigen, da meine komplett anders sind. Wenn ich an mein Posting von heute Nacht anknüpfen darf. Nehmen wir mal den Vorwurf der Diskriminierung und Rassismus gegenüber einem Mitglied des Boards, da gerade dieser ja ein höchstschwerwiegender ist.
Wenn einer Mitglieder der IMCA und Nichtmitglieder der IMCA aufgrund von Hautfarbe und Herkunft diskrimiert...
... wenn so etwas ekliges passiert, wie eben latenter und offener Rassismus.
Was Martin da beschreibt habe ich in dieser Form noch nicht im Board erlebt. Es liegt ja auf der Hand, dass es die einfachste Möglichkeit der Welt für einen Director wäre, seiner diesbezüglichen Gesinnung bei der Abstimmung über neue Mitgliedantrage zum tragen kommen zu lassen - zumal man so eine Gesinnung ja auch nicht einfach mal so von heute auf morgen ablegt. Zufälliger Weise spiele ich im BoD eine zentrale Rolle bei diesen Dingen. Ich sammle alles was damit zu tun hat (Anträge etwa oder Empfehlungen, Diskussionen), stelle dem Board Neuanträge vor und sammle und zähle die Stimmen, die ich dem Board dann wieder zusammengefasst als Ergebnis präsentiere. Ich bin also bestens über jede einzelne Stimme im Bilde die seit meinem Amtsantritt diesbezüglich abgegeben wurde (und ich muss denke ich nicht sagen, dass es sich dabei um etliche hunderte handelt) und kann diese jeder Zeit wieder recherchieren. Nun und es gibt da absolut keine Unterschiede bei den Wertungen von Anträgen aus diversen Ländern - egal ob es nun USler, Deutsche, Marokkaner, Chinesen, Finnen, Russen, Spanier oder sonstige Nationalitäten waren und das bei keinem Direktor. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie gerne ich euch DAS jetzt belgen wollen würde, aber ihr wisst ja, dass ich es nicht darf. Mein Wort muss euch hier reichen.
Dann ist da noch die Sache mit dem Ablauf der Complaints. Martin sagt, dass zu seiner Zeit die Complaints im Bereich Self-Pairing immer nur eine Sache von wenigen Tagen waren:
Zu meiner Zeit waren solche Selfclassifying und Selfpairingfälle die häufigsten Complaints,
sie waren immer sehr schnell und einfach vom Board bearbeitet, in dem eben der Selfpairer darauf hingewiesen wurde und ihm erklärt wurd, welche Formulierungen er verwenden könne, um das Material korrekt zu bezeichnen.
Sache von 1 bis 2 Tage.
Das kann so pauschal gar nicht stimmen, da es gerade, wenn es um das "Herauswerfen" von Mitgliedern geht eine strickte Prozedur gibt, die in unserer Satzung (ByLaws)
http://www.imca.cc/index.php?option=com_content&task=view&id=6&Itemid=16 unter Artikel II, 15-A festgehalten und für jederman einsehbar ist. Ich zitiere:
In the event that the board of directors deems it appropriate to initiate proceedings to expel or suspend a member, the board shall give such member notice of the proposed expulsion or suspension and the reason(s) for such proposed expulsion or suspension not less than 15 days prior to the date that such expulsion or suspension is due to take effect.
So, damit ihr besser versteht, wie so ein Complaint abläuft, möchte ich es Euch in groben Zügen schildern: Jemand schreibt uns an und beschwert sich über ein Mitglied z.B. seine Zahlungsmoral bei einem Deal, dass ihm ein Händler kein Rückgaberecht gewährt oder wie im Beispiel oben, dass er offensichtlich Selfpairing betreibt. Dann laufen die Mühlen des BoD an. Wir prüfen also zunächst was dran ist und nehmen dann Kontakt zu dem Mitglied auf, welches das Complaint betrifft - natürlich wird im Board darüber gesprochen, was wir nun von unserem Mitglied erwarten und wie wir es formulieren. Wir Versuchen dann zwischen den streitenden Parteien zu vermitteln, also etwa eine Ratenzahlung auszuhandeln, eine Lösung (Tausch oder Abschlagszahlung) oder im konkreten Beispiel, dem Mitglied klar zu machen, was es falsch gemacht hat und was es wie ändern soll. Ihr könnt Euch vorstellen, dass das nicht immer alles schnell über die Bühne geht (ist ja auch etwas vom Charakter des Mitglieds abhängig). Wir sind also immer und jeder Zeit bestrebt eine möglichst einvernehmliche Lösung zu erzielen, die nichts mit "Rauswurf" zu tun hat. Wie jeder andere Verein verlieren auch wir sehr ungerne Mitglieder. Zeigt sich das Mitglied nach diversen Versuchen aber uneinsichtig, dann folgt ein Diskurs darüber, ob das Mitglied der IMCA verwiesen werden soll oder nicht. Wie die letzte Entscheidung dazu dann zu treffen ist, wurde auch wieder in den ByLaws geregelt (wer bereits weitergelsen hat kennt das hier jetzt schon).
If within said 15-day period the member requests the opportunity to be heard, the president shall either set a date for the member to be heard on the question of such member's expulsion or suspension or, at the discretion of the president, shall permit such regular or honorary member to present written testimony on the issue of such member's expulsion or suspension. The president shall appoint not less than three (3) board members to hear or decide the member's appeal. Only those board members present for oral testimony, or those board members who personally review the written testimony, shall be eligible to vote concerning the expulsion or suspension of such member. A two-thirds vote of such directors is required to expel or suspend such member. The effective date of any such expulsion or suspension shall be no sooner than five days following said oral or written testimony.
Auch dabei läuft dann alles sehr fair ab. Bei der Wahl der Entscheidungsträger wird etwa darauf geachtet, dass es keine persönlichen Verwicklungen zwischen den Direktoren und dem Mitglied über welches entschieden werden soll gibt, also ob sie sich etwa spinnefeind oder befreundet sind. Hat also rein gar nichts von Geklüngel oder ähnlichem. Ich halte das für professionell und die einzige richtige Art und Weise dabei zu verfahren.
Auf alle Fälle zeigt es doch aber, dass ein Complaint nichts ist, was man immer und unbedingt in 1-2 Tage abgefrühstückt haben kann. Ich denke, dass kann ich nun als belegt ansehen - ihr nicht?!
Weiterhin schreibt Martin dies:
Und wenns unbedingt um Gesetze gehen muß,
dann höchstens, die IMCA unterstütz keinen illegalen ect.pp.
+ brauchts dann aber auch einen rechtlichen Haftungsausschluß, daß der Verein nicht für die Untaten seiner Mitglieder haftet.
Was mir zeigt, dass er gar nicht auf dem Laufenden ist, denn so einen Disclaimer, den gibt es bereits. Er steht unter dem CoE, hier:
http://www.imca.cc/index.php?option=com_content&task=view&id=5&Itemid=15Sicher, alt ist das Ding noch nicht, aber es gab ihn bereits vor dem Diskurs. Wie auch immer man nun werten mag, was da geschrieben steht, wenn ihr erkennt, dass die IMCA eben nicht so starr (oder sollte ich nun starrköpfig) ist, wie es hier vermittelt wurde, dann wäre es ein Anfang. Das BoD hört Euch alle eben doch und es nimmt sich eurer Sorgen und Nöte auch an - dauert eben etwas.
Dann wir hier ja immer wieder der Punkt angesprochen, dass es zu viele Dealer im Board gibt. Als Beispiel mal hier eine prägnante Aussage von Stefan:
Was man bei der IMCA besser machen kann? Ganz einfach: alle Dealer raus aus dem Direktorium!
Zur Kenntniss genommen und verstanden - eine Sammler-Vereinigung will auch hauptsächlich von Sammlern gesteuert werden. Leider zeigt dieses Beispiel auch, wie leicht es ist Vorwürfe zu machen und wie schwer diese dann praktisch umzusetzen bzw. wie weit diese von der Realität entfernt sind.
Fragt Euch doch mal woran es liegt, dass es immer wieder viele Dealer im Board gibt. Ganz einfach - die wurden gewählt und warum ist das so? Na, da es eben in der Natur der Sache selbst liegt, dass die Sammler die Händler meist viel besser und auch häufiger kennen als andere Sammler - sie zu Sammlern aus anderen Ländern meist auch weit weniger Kontakte unterhalten, als zu Händlern aus anderen Ländern. Nun ja und das obwohl in Zeiten des Internets auch die Sammler genau so leicht zu erreichen sind. Somit werden dann bei der Wahl eben eher Händler gewählt bzw. bekommen das Gros der Stimmen. Fragt Euch doch wer wohl wohl mehr Stimmen bekommen würde, ein Ingo H. oder ein Mirko G. - beide kommen aus Germany, beiden haben die gleichen Proportionen (Sorry Mirko!
) nur der eine ist Vollzeithändler und bestens bekannt, der andere eben nicht. Hoffe, ihr könnt mir folgen.
Nun habe ich hier irgendwo einen Vorschlag gelsen, der besagte, dann eben die Anzahl der Händler im BoD über die Satzung zu reglementieren. Das ist auch wieder so ein Problem. Um der ganzen Arbeit Herr zu werden braucht man eine gewisse Anzahl von Vorständlern - klar. Wir haben jedes Jahr vor den Wahlen wieder große Probleme genügend Mitglieder zu finden, die überhaupt bereit wären sich zur Wahl zu stellen. Wer von den hier anwesenden IMCAlern ist noch nicht diesbezüglich angeschrieben worden?! Finger hoch! Nee, musst ihr jetzt nicht - würde ja auch keiner sehen.
Das Problem kennt man doch aus anderen Bereichen auch - alle wollen konsumieren, aber kein will sich aktiv beteiligen. Jeder will das IMCA-Logo, aber nur sehr wenige wollen dafür auch Verantwortung im BoD übernehmen. Wir sind jedes Jahr wieder froh, wenn wir unsere Kandidaten zusammen haben und soll ich dann jemanden blocken nur weil er Dealer ist?! Das ist der Punkt!!!
Übrigens habe ich in der Vergangenheit bei Händler relevanten Diskussionen die kritischten Kommentare dazu auch von Händlerseite gehört - das zeigt mir auch, dass es diese Leute auch verstehen die Interessen der IMCA den eigenen voranzustellen. Auch das ist in meinen Augen professionelles Handeln.
Nun sind meine Finger aber wund getippt und meine Schreibfehler häufen sich. Ich möchte daher nun schließen...
Gruß
Ingo