Hallo Andreas,
traurig trifft es in dem Fall nicht.
Man macht sich eben seine Gedanken dazu.
Wie Du schon schreibst, wenn es sich als Fake entpuppt, ist man das nächste mal noch vorsichtiger.
Nur wo ist das "noch vorsichtiger sein" für jeden einzelnen gegeben und wann erreicht?
Wenn ich mich noch darin erinnere, was wir für einen Kopfstand machen mussten, als mir von der Uni in Dresden ein Fall
zugetragen wurde, wo ein "Finder" behauptete, einen Eisenmeteoriten in einer Kiesgrube gefunden zu haben.
Das wäre durchaus sensationell gewesen, sah aber doch von Anfang an nach einem gereinigten Gibeon aus.
Auch die Ätzung war eindeutig Gibeon....
Schlussendlich ließ sich das ganze nur Beweisen, weil Studenten täglich den Aufschluss in der Kiesgrube fotografierten und katalogisierten.
Nach einer Begehung vor Ort zeigte der Finder das Loch in der Abraumwand, wo er den Meteoriten entnommen hatte.
Blöd nur, dass die Fotos am besagten Fundtag gar kein Loch in der Wand zeigten.
Sondern erst ein Loch auf dem Foto zu sehen war, als der Termin zur Begehung feststand.
Und sogar als man den Fund widerlegen konnte, behauptete der "Finder" immer noch Stein und Bein, dass es sich genau so zugetragen hat!

Also nicht dass ich jetzt als großer Zweifler hier dastehe....
Pro:
Der Aufschlagpunkt von dem Fall in Braunschweig sieht sehr gut aus.
Das man sowas ohne weiteres fälschen könnte, glaube ich nicht.
Das Material ist supersonder frisch! Die Kruste mit Moos und pulverisiertem Pflaster versehen.
So muss sowas aussehen!
Desweiteren steht von Rainer ja nur geschrieben "Wohnhaus".
Das hat jetzt nichts mit einem Hochhaus zu tun, von welchem man hätte den Stein hätte werfen können.
Zumal ein Besitzer eines Hochhauses auch nicht als erster den Stein gefunden hätte, da er sicher nicht selbst vor Ort wohnt!

Also gehen wir mal von einem Einfamilienhaus aus.
Weit und breit kein hohes Gebäude in Sicht.
Zumal ich 20 Stockwerke eh nicht für ausreichend halte, solch einen Einschlag zu simulieren.
Dazu bedarf es doch anderen Kräften.
Der Winkel des Aufschlags, so wie Herbert fast am Anfang schon schrieb, spielt keine Rolle bzw. ist nicht aussagekräftig genug.
Da spielen andere Parameter mit rein.
Contra:
Wir haben jetzt einen Stein von etwa 1.3kg Endmasse.
Gehen wir also mal von weit mehr als 10-15kg Anfangsmasse aus(wenn es ein Einzelstein war!).
Sowas macht schon einen schönen Feuerball und auch der 1.3kg Stein bringt einen ordentlichen
Überschallkanall hervor.
Ich kann mir daher auch nicht vorstellen, dass dieses Ereignis nur eine einzige Person in der, sehr dicht bewohnten
Gegend, gehört haben will.
Sowas kann man ja quasi nicht überhören.
Viele Grüße Mirko