Hallo Leute,
ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich Lust habe, etwas zu schreiben. Es ist erschreckend, sich diese ganzen Seiten im Thema durchzulesen. Anhand von weniger Infos wird teilweise versucht, eine Skepsis zu verbreiten, die absolut unangebracht ist.
Also, ich war heute in Braunschweig.
Ich habe dafür mehrere Autofahrstunden für Hin- und Rückfahrt in Kauf genommen.
Ich habe mich mich Rainer und einigen anderen netten Leuten dort getroffen. Es hat viel Spaß gemacht, über die ganze Sache zu plaudern, sich einige Fundstücke und zusätzliche Fotos (in DinA4 ausgedruckt) anschauen zu können und gemeinsam bei herrlichem Wetter einen schönen 1. Mai-Spaziergang zu unternehmen.
Schon vor dem Spaziergang war uns allen klar, dass ein Fund extrem unwahrscheinlich sein würde. Rainer geht von einem Einzelstein aus.
Nach allem, was ich heute gesehen und gehört habe, habe ich eine ganz klare Meinung (auch ohne den Fundort gesehen zu haben):
Wir haben in Braunschweig einen neuen Meteoritenfall.
Die frischen Meteorit-Stücke, die Rainer uns zeigte, sind wunderbar.
Die Fall- bzw. Fundumstände halte ich für absolut authentisch.
Der Meteorit ist mit einer enormen Wucht aufgeschlagen.
Ich persönlich bin fest davon überzeugt, dass niemand einen Stein mit solch einer Power werfen kann! Wenn es ein Fake wäre, dann wären Fallschirmspringer oder Ballonfahrer angeheurt worden... Die Hauptmasse hat sich beim Aufprall zwischen die Pflastersteine gepresst. Der Rest war über viele Meter verstreut. Teils auch von der Hauswand wieder abgeprallt. Rainer fand bei seiner Nachsuche kleine Stücke, die aus der Einfahrt raus bis zur gegenüberliegenden Straßenseite geschleudert wurden.
Der Finder, so Rainers Schilderungen, kam morgens nach Hause und entdeckte zunächst auf seiner Treppe einen Stein, der da nicht hingehörte. Er schaute sich um und sah den Einschlagsort. Überall lagen kleine Bruchstücke rum. Er kam schnell zum Schluss, dass dieser Stein mit Wucht vom Himmel gefallen und es ein Meteorit sein muss. Zum Glück hat er aussagekräftige Fotos gemacht.
Nachdem Rainer letzte Woche vom Finder kontaktiert wurde, vereinbarte er so schnell es beiden möglich war ein Treffen. Am Wochenende fuhr er dann dort hin und ließ sich alles schildern. Rainer machte vor Ort einen intensive Nachsuche und fand noch einige Fragmente z.B. im Blumenbeet.
Er kam auch mit einem Nachbarn in Kontakt, der Nachts etwas gehört hatte. Und zwar sowas wie ein "Zisch-Bumm".
Nach dieser Schilderung scheint es kein Überschallknall gewesen zu sein, sondern ein Surren mit lautem Aufschlag.
Andere Nachbarn hätten nichts gehört, so sagte dieser.
So wie ich das verstanden habe, wurde die Presse von Rainer schon längst informiert; diese hat aber noch nicht reagiert. Es wird natürlich gehofft, dass sich noch weitere Zeugen melden und man die Suche in irgendweiner Form eingrenzen kann. Allerdings habe ich hier keine großen Hoffnungen.
Die notwendigen Untersuchungen zur irdischen Verweildauer werden sicherlich auch noch durchgeführt.
Das Material zeigt keine Schockadern wie z.B. der Chelyabinsk. Es ist vielleicht (oder wahrscheinlich) "nur" dieser eine, große Stein mit enormer Wucht gefallen.
So, jetzt ein paar Fotos vom Tag:
Das Treffen auf dem Parkplatz. Wir waren zu fünft.
Ein Kindersitz wurde als Unterlage für die Meteoriten-Stücke benutzt.
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Grüße
Greg