Autor Thema: METEOR, 15.2.13, ~9.22 Ortszeit, Tscheljabinsk, Tjumen, Swerdlowsk, Russland !!!  (Gelesen 544324 mal)

Offline Chondrit 83

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Re: METEOR, 15.2.13, ~9.22 Ortszeit, Tscheljabinsk, Tjumen, Swerdlowsk, Russland !!!
« Antwort #375 am: Februar 19, 2013, 23:58:49 Nachmittag »
Martin ich sag nur  :super: :super: :super:

Zurücklehnen und genießen, das ist so ein einzigartiges (sicherlich für die Betroffenen ein tragisches) aber dennoch wahnsinns Ereignis. Und wir durften alles verfolgen  :wow: ich finds großartig (wohl gemerkt natürlich nicht die Auswirkungen auf die Verletzten Menschen  :weissefahne:).

Ich bin gespannt, wann die großen Steine gefunden werden  :einaugeblinzel:

Gruß

Marco
Mit einem Gibeon hat’s begonnen....

Offline lithoraptor

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Re: METEOR, 15.2.13, ~9.22 Ortszeit, Tscheljabinsk, Tjumen, Swerdlowsk, Russland !!!
« Antwort #376 am: Februar 20, 2013, 00:00:17 Vormittag »
Moin!

@ Alex: So weit mir bekannt ist gibt es für kein Produkt auf diesem Planeten ein 100%iges (geschweige denn völlig sicheres) Qualitätsmanagement - auch für Diamanten nicht. :fluester: Auf jedem Sammelgebiet ist es ein MUSS, sich als Sammler kundig zu machen um Echtheit, Qualität und ggf. Wertigkeit eines Stückes einschätzen zu können - wobei natürlich gerade im letzteren Punkt persönliche Präferenzen erheblichen Einfluss haben. Bei Sammlungsgebieten mit naturwissenschaftlichem Hintergrund ist das auf eine gewisse Art vielfach komplizierter als im Bereich der Kunst oder der Antiquitäten (aber die haben natürlich auch ihre Tücken). Woher kommt nur immer dieser Denkansatz, dass es bei Meteoriten anders oder besser sein müsse?!
Jeder, der eine Meteoritensammlung aufbauen möchte, muss sich in die Thematik einarbeiten und Erfahrungen sammeln. Er muss sich genauso mit Mineralogie beschäftigen, wie mit dem Geschehen im Meteoritenhandel. So einfach ist das.
Eine Organisation wie die IMCA (die sicher nicht perfekt ist und auch nicht immer jedem gerecht werden kann - welche Organisation kann das schon von sich behaupten), ist dabei gerade am Anfang hilfreich. Eine sicher nicht minder wertvolle Hilfe ist die Vernetzung der Meteoriten-Gemeinde - ist dieses Forum hier - wo sich alle Sammler (unabhängig von ihrem Erfahrungsstand) austauschen können. Dem Anfänger kommt hier stetige Unterstützung zu und auch der Profi kann seinen Horizont permanent erweitern.

Zum aktuellen Geschehen:
Man muss sich als Sammler neben seiner Faszination bei solchen Events eine gewisse Coolness angewöhnen. Man muss lernen das Gebaren von Händlern einzuschätzen und man muss versuchen Entwicklungen einzuschätzen bzw. abzuschätzen. Ob man nun gleich einen Stein kauft oder auf eine mögliche Schwemme von nicht mehr ganz so frischem Material nach der Schneeschmelze abwartet muss jeder Sammler für sich selbst einschätzen und danach handeln. Letztlich ist das auch wieder abhängig von den persönlichen Sammlungsprioritäten, die man sich gesetzt hat. Ich persönlich ziehe rare Wüstenfüchse noch jedem OC vor unabhängig davon, ob es nun ein Hammer oder "City Blaster" (Achtung: neuer Begriff) ist.

Gruß

Ingo

Offline DCOM

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Re: METEOR, 15.2.13, ~9.22 Ortszeit, Tscheljabinsk, Tjumen, Swerdlowsk, Russland !!!
« Antwort #377 am: Februar 20, 2013, 00:04:16 Vormittag »
Moin!

@ Alex: So weit mir bekannt ist gibt es für kein Produkt auf diesem Planeten ein 100%iges (geschweige denn völlig sicheres) Qualitätsmanagement - auch für Diamanten nicht. :fluester: Auf jedem Sammelgebiet ist es ein MUSS, sich als Sammler kundig zu machen um Echtheit, Qualität und ggf. Wertigkeit eines Stückes einschätzen zu können - wobei natürlich gerade im letzteren Punkt persönliche Präferenzen erheblichen Einfluss haben.

Eben! Auch beim Goldkauf kannste nicht jedem vertrauen, und es ist schon vorgekommen, dass so mancher "stattliche" Wolfram-Barren für 2 € fufzig mit einer dünnen Schicht Goldblech überzogen und für 30 k€ vertickt wurde.

Wenn man bei Diamanten, Gold und Gemälden nur den Banken, international anerkannten Händlern und Auktionshäusern vertraut, ist es doch geradezu fahrlässig, bei Meteoriten jedem daher gelaufenen Pseudohändler bei Ebay auf den Leim zu gehen - noch dazu, wenn man von der Materie noch nicht hinreichend versteht. Keine Ahnung, warum sich das nicht langsam herum spricht  :nixweiss:

Grüße, D.U.

Offline Norbert

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Re: METEOR, 15.2.13, ~9.22 Ortszeit, Tscheljabinsk, Tjumen, Swerdlowsk, Russland !!!
« Antwort #378 am: Februar 20, 2013, 02:36:12 Vormittag »

Also ein L-Chondrit und somit vermutlich vom Asteroiden (433) Eros stammend.

Jaa, die Pfeile des Eros können tief einschlagen  :einaugeblinzel:

Offline herbraab

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Re: METEOR, 15.2.13, ~9.22 Ortszeit, Tscheljabinsk, Tjumen, Swerdlowsk, Russland !!!
« Antwort #379 am: Februar 20, 2013, 07:07:47 Vormittag »
Also......OC/Steinmeteorit/L-Chondrit

Woraus schließt Du das?

:hut:
Herbert
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Offline Mettmann

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Re: METEOR, 15.2.13, ~9.22 Ortszeit, Tscheljabinsk, Tjumen, Swerdlowsk, Russland !!!
« Antwort #380 am: Februar 20, 2013, 10:41:33 Vormittag »
Zitat
Ein Meteor und sein gewaltiger Atem in der Menschenwelt

Man beachte unter anderem das kollektive Auslösen der Alarmanlagen der Autos auf dem Parkplatz


Das kenne ich aus südosteuropäischen Ländern, in denen der TÜV Rheinland noch nicht die Lebensfreude reglementiert und zu jedem Anlaß Prunkfeuerwerke abgebrannt werden bspw., um die Stella Maris, die Schutzpatronin der Seeleute, die Jungfrau Maria an ihrem Tage zu vegrämen oder an Jesu Taufe den Taufexorzismus nachzuvollziehen und die Dämonen auszutreiben. Dabei zereißt es die dicksten Raketen mit so einem Knall, daß sämtliche Pkw- und sogar Gebäudealarmanlagen auslösen und die Stadt in einem Gefiepe und Gedudel versinkt.
Faszinierend ist, daß diese Böller in Höhen von 50 - 100m platzen, hier aber die Explosion je nach Schätzung in 8-15km über Grund geschehen, sodaß man sich vorstellen mag, was für ein gewaltiger Druck da ausgelöst wurd.
Generell sind die Alarmanlagen bei Autos dort viel empfindlicher eingestellt. Es sind ja auch Länder, in denen es oft statt Rückfahrlichter eine Art überlautes Echolot gibt, damit auch nachts um 3 der gesamte Wohnblock an den Einparkversuchen (das muß das Boot abkönnen) des stolzen Automobilisten rechtzeitig teilhaben kann.

Nun zu den Steinen selbst, meine Hoffnung liegt darin, daß die stillen russischen Metthelden, denen nicht an Selbstdarstellung gelegen ist, einen zeitlichen Vorsprung gegenüber den Westlern, die erst einmal Visa beantragen und anreisen müssen, haben,
sodaß eine Chance besteht, daß das Material bei den Sammlern zu wesentlich vernünftigeren Preisen ankommen wird, als etliche der letzten, doch etwas (für meinen Geschmack zumindest) überdrehten Preisen wie Draveil, Thika, Sutters Mill, Whetstone, Ash Creek, LaPize, Almahata ect. sondern vielleicht eher im angenehmeneren Buzzard Coulee-Rahmen bleiben möge.
Voraussetzung allerdings ist, daß auch ordentlich gefunden werden muß!

Schaumermal, na sehmers scho.

Aso.... @Ingo:
Naja - liegt eben auch am Wandel der Verkaufsarten, ist also - hihi, schon aufgefallen, es gibt wieder eine neue Sprachmode in den Talkshows - "systemisch" (= systematisch) bedingt.  (Mann, früher war ich froh, wenn in meiner Waschmaschin a gscheide Technik verbaut war, gibt leider keine mehr, denn heute hams nur noch eine Technologie herinnen, also nur noch die Lehre von der Technik, d.h. wohl, sie funktionieren nur noch theoretisch. Gibt ja auch fast keine elektrischen Geräte mehr, wenn ich einen Stecker brauch, dann ist der heut "elektronisch". Sag ich als Sprachanalytiker, pardong, als "Analyst".)
Weil, fange nie einen Satz mit "weil" an, wir halt mit dem ebay einen sehr leichten Zugang zur Vermarktung für jedermann haben. Ebay war früher ja ein reiner Sammler(floh)markt, nunmehr ist es eher eine Einzelhandelsplattform ohne Beschränkung für haderlumpische Glücksritter.
Eine Stellung als Blockwartsinstitution im Weltprivatmetthandel, so wie die IMCA es für die Einhaltung anderer (i.d.R. ihr noch völlig unbekannter) Gesetze teilweise einnehmen wollte,
ist mangels Umfang der Aufgabe gar nicht möglich.
(Nein, Ingo, ich bohr jetzt nicht nach, ob die IMCA die Anfrage vom Sommer betreffs der Verfahrensweise gegenüber ihren Mitgliedern endlich verbindlich vorzugeben, mal bald beantworten könnte...).


Aso 2: Wie kurzlebig in den Medien der Neuerungswert eines solchen Ereignisses ist, das den Mettsammler erschauern läßt, da es wohl einmalig in seinem Leben, hab ich gestern in den gebührenfinanzierten Programmen in den Prime-Time-News-Magazinen beobachtet,
wo nu nach nur 2 Tagen nirgendswo über die (für uns ja DIE) Hauptsache berichtet wurde,
nämlich daß tatsächlich "der" Meteorit gefunden worden ist, also die Steine gezeigt wurden,
sondern es ging nur noch um die kuriose Eigenheit, warum die Russen in ihren Autos Kameras installieren und ihre Fahrten damit aufnehmen.




 :weissefahne:
Mettmann

 
« Letzte Änderung: Februar 20, 2013, 11:00:19 Vormittag von Mettmann »
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Plagioklas

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Re: METEOR, 15.2.13, ~9.22 Ortszeit, Tscheljabinsk, Tjumen, Swerdlowsk, Russland !!!
« Antwort #381 am: Februar 20, 2013, 11:05:37 Vormittag »
Zitat
Aso 2: Wie kurzlebig in den Medien der Neuerungswert eines solchen Ereignisses ist, das den Mettsammler erschauern läßt, da es wohl einmalig in seinem Leben, hab ich gestern in den gebührenfinanzierten Programmen in den Prime-Time-News-Magazinen beobachtet,
wo nu nach nur 2 Tagen nirgendswo über die (für uns ja DIE) Hauptsache berichtet wurde,
nämlich daß tatsächlich "der" Meteorit gefunden worden ist, also die Steine gezeigt wurden,
sondern es ging nur noch um die kuriose Eigenheit, warum die Russen in ihren Autos Kameras installieren und ihre Fahrten damit aufnehmen.

Das ist eben halt der Informationsauftrag des öffentlich rechtlichen Fernsehens  :auslachl:.

Offline herbraab

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Re: METEOR, 15.2.13, ~9.22 Ortszeit, Tscheljabinsk, Tjumen, Swerdlowsk, Russland !!!
« Antwort #382 am: Februar 20, 2013, 11:35:31 Vormittag »
... (für meinen Geschmack zumindest) überdrehten Preisen wie ...

Ein Analyst würde sagen: Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Würde der Markt diese "überdrehten Preisen" nicht bezahlen, könnten und würden die Händler diese auch nicht ansetzen. Der ominöse "Markt", der in den letzten Jahren so oft durch die Medien geistert, ist in diesem Fall auch leicht zu fassen: Das sind im Wesentlichen wir, die Sammler.

Die Nachfrage nach Stücken des Tscheljabinsk-Meteoriten wird zweifellos groß sein. Wie viel Material am Ende am Markt auftaucht, und wo sich der Preis einpendelt, wird sich noch zeigen.

:hut:
Herbert
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Offline Mettmann

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Re: METEOR, 15.2.13, ~9.22 Ortszeit, Tscheljabinsk, Tjumen, Swerdlowsk, Russland !!!
« Antwort #383 am: Februar 20, 2013, 13:07:57 Nachmittag »
Aber Hörb,

es gibt keine Analysten mehr, wohin sie uns mit ihren esoterischen Binsen gebracht haben, sehmer ja an der Immobilien-, der Banken- und der Eurokrise (und in D anhand der aus Steuermitteln beauftragten Auguren, wie die 7 Wirtschaftsweisen, die uns Weh oder Frommen den BIP vorausorakeln sollen und deren Voraussagen im Rahmen der statistischen Schwankungsbreite stets nicht besser sind als der einfache Münzwurf)
die zu bewerten und zu beschreiben Aufgabe eines (Psycho-Analytikers) wäre.

Hattmer doch schon so oft.
Beim "Mettmarkt" handelt es sich mangels Ware, mangels Anbieter und Art der Anbieter und teilweis mangels Nachfrage eben nicht um einen sogenannten "freien" Markt.
Praktisch jeder Meteorit unterliegt einem Oligopol, weil für fast alle Meteoriten gibt es ja weltweit nur jeweils sehr wenige einzelne Anbieter.
Dem Wesen nach ists nicht viel anders als bspw. es mit Deinen Energielieferanten ist, seis an der Tankstelle, seis die Steckdose, wo die Preise auch nicht durch freies Marktspiel sich söiba finden. Oda bei da Boscht.
Oft gar haben wir sogar ein Monopol.
Zudem außer bei Massenfunden ist stets so wenig Material da, daß es die potentielle Nachfrage decken könnte, sodaß eine Einflußnahme auf den Preis durch künstliche Verknappung (bsp. Esquel) oft gar nicht nötig ist.
Oft genug befinden wir uns gar im Handel mit Unikaten.

Zudem ist es von der Tendenz ein Liebhabermarkt. Ein Großteil der Anbieter sind eben Amateure im Wortsinn, d.h. es besteht für sie keine Notwendigkeit ihre Stücke auf Deibel komm raus dem Spiel der freien Kräfte auf der Nachfrageseite zu überlassen. Schließlich handelt es sich nicht um verderbliche Ware und ihre Investition muß sich nicht sofort auszahlen, da sie als Sammler sowieso in ihre Sammlung ohne Retörn investieren, also die Stücke ohne Weiteres als Teil ihrer Sammlung begreifen können und draufschreiben können, im Prinzip, wasse wollen, weils nix macht, wenns laaaange Zeit dauert, bis sich ein Abnehmer findet.
Ähnlich verhält es sich mit vielen professionellen Händlern, die die Meteorite als Steckenpferd betreiben und ihre Einkünfte aus dem Handel mit anderen Gütern oder aus Erwerbsarbeit beziehen.
Reine Meteoritenfacheinzelhändler sind selbst in der spezialisierten Mettszene eine kleine Minderheit.

Diese Situation erlaubt es, demjenigen, der exklusiv oder als erster an eine Lokalität kommt, beim Preis frei die Pace zu setzen unabhängig von der zu erwartetenden Nachfrage.
Die anderen Anbieter werden sich an diesem Angebot orientieren, will heißen, sie werden nich in der Lage sein, diesen Ausgangspreis zu überbieten, weil ihre Abnehmer eben in dieser winzigen Petrischale der Mettforschung und -privatsammelei sitzt, wos keine große Buschtrommelei braucht, sondern ein Einführungspreis in der Regel sofort allen bekannt ist, dieweil es kaum Meteorite gibt, die tauglich sind auch ausserhalb der Metszene Anklang oder Nachfrage zu finden.
Folglich werden folgende Anbieter dem Erstpreis folgen, in der Regel zunächst geringfügig unterbieten.

Was weiter geschieht, hängt dann eben von der freiwerdenden Fundmenge und der ökonomischen Vernunft (vulgo "Gier") derjenigen ab, die auch an Stücke des jeweiligen Mets kommen.

Und da ist es eben eher seltener, daß ordentlich Material nachkommt, was in der Beschaffung ausreichend billig ist, daß auch Gelegenheitshändler das Risiko eingehen wollen, sich an der Vermarktung zu beteiligen.
Man hat sowas eher eben nur dann bei den "Massen"funden der großen Eisen, bei Großfunden a la Gold Basin, 869, SaU001, El Haggouina oder bei den Maghrebfällen >100kg und dem berüchtigten Gleisschotter usw. also auch Sachen, die nicht in kurzer Zeit schon wieder von der Nachfrage absorbiert sind.
Also bei nur einer kleinen Minderheit der Nummern und Namen.

Nunja, und da setzt der Oligopolist oder der Monopolist gern einmal als erste Duftmarke einen möglichst hohen Preis,
damit spätere Korrekturen durch Konkurrenzanbieter so ausfallen, daß es immer noch lohnenswert ist.
Das geschieht unabhängig von der Nachfrage.

Guxxu Hörb, nehmer mal so was umfangreicheres, erinnere Dich sagmer mal an Bilanga, die ersten nennenswerten Angebote durch zwo Händler wurden mit 60$/g angesetzt, damit er sich später bei 25$ sedieren konnte,
oft gschiechts halt dann auch, wenn die Warenmenge gering ist, daß es dann recht schnell wieder bergauf geht mit den Preisen, weil neue Nahfrage nicht mehr gedeckt werden kann.
Naja, gering ist die Menge immer, aber das Prinzip ist gleich. Nehmen wir die allergrößten Mets der letzten Zeit her, die nicht durch äußere Einflüsse beeinträchtigt wurden (also nicht wie bei Gibeon und Campo durch Exportverbot z.B.).
Also NWA 869 und Sikhote.  Bei denen hats halt nicht 2 oder 3 Jahre gedauert, sondern ein bisserl länger, nun ist Sikhote eben nicht mehr bei 300$/kg, sondern bei 1.5-2$ und für Sonderstücke gar bald wieder da, wo er in den 90igern begonnen
und bei NWA 869 simmer auch weg von den 80$/kg und Scheiben und kleine Stücke rangieren schon wieder bei 1$/g.

Aber zurück,
Du siehst es doch, wie Einflußlos die Nachfrage ist.
Nimm mal den 7034 her, (bittschön die wenigen Ruocher Ohren zuhalten, wies im Weiteren ersichtlich werden wird, geht es nicht darum, irgendjemand an den Karren zu fahren), der erste Einzelhändler hat eben die Pace sehr hoch gesetzt und als erster diesen Mars bei 20,000$ im Gramm angesetzt,
wohl davon ausgehend, daß er für diesen Preis sicherlich nicht das ganze Gewicht wird umsetzen können, noch hat dieser Mars ihn im Einkauf 10x oder 20x als die anderen Märse gekostet, sondern er wird es getan haben, daß wenn noch mehr Material nachkommt, was ja nun der Fall ist, sich diese Anbieter nicht in allzutiefe Niederungen begeben werden, wenn sie beginnen, ihre Konkurrenzpreise festzulegen.

Es bestimmen also nur ganz wenige den Preiskanal, in dem sich endliche Warenmengen bewegen werden.
Gibt auch das Gegenteil, jetzt zum Bsp hat einer einen Mars rausgebracht, wo er beschlossen hat, 200$/g draufzuschreiben, auch ohne Rücksicht auf die Nachfrage. Ein grundanständiger Mars, der normalerweise wie andere Märse im Bereich zwischen 400$ und 1000$/g angesetzt werden würde.
Das hat er getan, nicht etwa weil er zu wenig Nachfrage gehabt hätte zu höheren Preisen, er hat ja die Nummer erst rausgebracht,
noch hat er es getan, weil er im Einkauf etwa 5x weniger gezahlt hätte als für die anderen Märse, sondern eben, weil ers wollte.
Folglich ist der Preis durch ihn bestimmt worden, nicht durch freies Spiel der Kräfte, denn er ist ja nicht ausverkauft,
und derweil können sich die anderen Anbieter der Nummer oder der Pairings daselbst ihre Verkäufe zunächst in die Haare schmieren, weils nun ob der Kleine dez "Marktez" nun keine üblicheren Preise mehr draufschreiben können.

Nun, Extrembeispiele sicherlich,
abers Prinzip ist häufig zu beobachten, denk mal an Gebel Kamil.
Oder weißt noch, die ersten Amgalas oder Bensours, die wurden vorsorglich mit 10-12$ angesetzt.
Is halt auch anders, weils sich jedesmal um etwas komplett Neues handelt und die Waren in vielen Aspekten nicht gleichen.
Also wenn im Regal ein Erbeerjoghurt für 2.50Euro stünd, dann würd der Kunde mit seinem Welt- und Erfahrungswissen, was ein Erdbeerjoghurt eben kostet (im Übrigen i.d.R dasselbe wie ein Birnen- oder Bananenjoghurt),
wohl zu dem Erdbeerjoghurt für 0.59Euro greifen.
Du aber Hörb,grad als Fallsammler weißt, daß sowohl Kosice als auch Chergach beide aus demselben Joghurt und den selben Erdbeeren angerührt sind,
miteinander aber trotzdem nicht vergleichbar sind und grundverschiedene Preise haben, jedoch trotzdem konsumiert werden.

Die Pace-Nummer funktioniert fast immer.
Guxx der FCM hat als erster Imilchil in den Einzelhandel gebracht. Hat halt 3 oder 3.50Euro druffgeschrieben für seine Größen. Prompt sind dann alle Nachfolgeangebote um den selben Dreh gekommen, nämlich um die 4 und die 4.5$/g.  Das hat mit der Nachfrage nyschte zu tun.
Der FCM hätte seine Stücke ob der Neuigkeit auch preisen können wie die Amgalen und Bensoure seinerzeit am Anfang gepreist worden waren (die im Einkauf eher billiger als Imilchil waren) und hätten 10$ draufschreiben können und wären genauso ausverkauft gewesen bei den substantiellen Stücken - und die Nachfolgeangebote hättens dann eben mit Preisen um die 6$ probiert.
Wenn ich schon so lange schreib, muß ich den FCM selbstbeweihräuchern, wir ham halt in Abschätzung der Fundmenge einen uns realistisch dünkenden Preis draufgeschrieben, weil wir solche Sensibelchen sind, daß wir uns gegenüber den Sammlers blöd vorgekommen wären, wenn er in kurzer Zeit hernach die Hälfte überall koscht.


Einzig wo das Spiel des Wettbewerbs greift, wo Hauen und Stechen herrscht, und was den Preis beeinflußt, das sind die Feldpreise bei Neufällen und -funden. Weil dort immer auch Sammler mitmischen die Einzelhandelspreise zahlen oder noch höher Liebhaberpreise (daher auch bei jedem Neufall mit geographisch einfacher Zugänglichkeit immer ein Geraunz auf der US-List. Wie übrigens jetzt auch bei dem 200$-Marsbsp).
Und teilweise im Wüstenquellenhandel. Teilweis, weil wenn dort arg zuviel verlangt wird, dann verkaufts sich tatsächlich nicht.

Fazit. Wir hams hier nicht mir einem "freien" Markt zu tun, sondern, ey gfällt mir das Wort, mit einem "Liebhaber"markt.

Und generell Hörb, sing mit mir das Dogma, das immer noch kein Finanzpapst anerkennen mag und solang das nicht geschieht, ist jede Wirtschafts"wissenschaft" obsolet:

Es gibt einen fundamentalen Unterschied zwischen Preis und Wert.

Und jetzt halt ich wieder meine Pappen,
weil ich sonst wieder Schläg krieg, wegen der ermüdenden Länge, des oberlehrerhaften Duktus' meiner Ausführungen, vermeintl. Themenverfehlung und der Scrollfingerverhornhautung
(aber man möge doch die hier geschilderten Prinzipien dann bitte in diesem Neufall nachverfolgen, ob sie eintreten werden oder nicht,
und wenn mans hinterher schrübe, hieß es doch, jaja hinterher ist man immer klüger).
und ich vergessen hab, den gefälligen Disclaimer hinzuschreiben,
daß es sich niiiiemals um die Wahrheit, sondern um meine persönliche Ansicht handelt. Aua
Dös is so lang, daß ich jetzt nichma die Orthographie kontrollier, denn der Staat ruft nach mir...

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Mettmann

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Re: METEOR, 15.2.13, ~9.22 Ortszeit, Tscheljabinsk, Tjumen, Swerdlowsk, Russland !!!
« Antwort #384 am: Februar 20, 2013, 13:13:43 Nachmittag »
hi Martin,

auch wenn mein rechter Zeigefinger schon schmerzt, ein Meister des Wortes bis schon !

LG,
Michael
Murchison`s friend ist für alles Neue offen - besonders um Meteorite zu finden !

Offline DCOM

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Re: METEOR, 15.2.13, ~9.22 Ortszeit, Tscheljabinsk, Tjumen, Swerdlowsk, Russland !!!
« Antwort #385 am: Februar 20, 2013, 13:22:26 Nachmittag »
hi Martin,

auch wenn mein rechter Zeigefinger schon schmerzt, ein Meister des Wortes bis schon !

LG,
Michael

Vor allem, wer soll das immer alles lesen?  :laughing:

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Offline Mettmann

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Re: METEOR, 15.2.13, ~9.22 Ortszeit, Tscheljabinsk, Tjumen, Swerdlowsk, Russland !!!
« Antwort #386 am: Februar 20, 2013, 13:32:00 Nachmittag »
Na der mehr oder weniger interessierte Sammla, was denkstn Du, D.U.?

Metsammeln als Hobby is schon sehr verschieden zu Skifahren oder Forsboischpuin,
wo man sich nicht durch Anschauung, Anleserei und Gedächtnis Hauptfreude erzeugen muß.

Auch anders als Schwammerlsammeln, wo man sein Sammel gut hernach auf Nimmerwiedersehen verzehrt.
(Gleichwohl ein gewisses mykologisches Grundwissen dabei haben sollte und was die Kuration der Wampen angeht,
dito kulinarische Kenntnisse den Genuß erhöhen können).

Undsolche, D.U., die noch die nicht-elektrischen Kultur- und Informationsträger zu bedienen wissen.
Oder der, wer mag.

Murchy Sohn,
im Gegenteil, längliche digressive und unkonzise Ausführungen, sind ein Zeichen von stilistischer Schwäche.
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Mettmann
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Re: METEOR, 15.2.13, ~9.22 Ortszeit, Tscheljabinsk, Tjumen, Swerdlowsk, Russland !!!
« Antwort #387 am: Februar 20, 2013, 13:33:58 Nachmittag »
Es gibt einen fundamentalen Unterschied zwischen Preis und Wert.

Widerspreche Dir ja nur ungern - aber nein, diesen fundamentalen Unterschied gibt es nicht!

Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Wo relative Preisinhomogenität herrscht wie im Methandel, ist der Markt mangels Masse und Nachfrage einfach nicht transparent genug. Gäbe es weltweit nicht 2000 sondern 200 Millionen Sammler, gäbe es längst eine Meteoritenbörse mit steigenden und fallenden Kursen. Der individuelle Wert eines Gegenstands ist aber letztlich immer das, was der Käufer bereit ist, dafür zu bezahlen bzw. das, wofür der Verkäufer bereit ist, sich von dem Stück zu trennen. Wo keine Nachfrage da kein Angebot und kein Wert, und wo kein Wert, da kein Preis.

Grüße, D.U.  :prostbier:

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Re: METEOR, 15.2.13, ~9.22 Ortszeit, Tscheljabinsk, Tjumen, Swerdlowsk, Russland !!!
« Antwort #388 am: Februar 20, 2013, 13:47:34 Nachmittag »
Na der mehr oder weniger interessierte Sammla, was denkstn Du, D.U.?

Metsammeln als Hobby is schon sehr verschieden zu Skifahren oder Forsboischpuin,
wo man sich nicht durch Anschauung, Anleserei und Gedächtnis Hauptfreude erzeugen muß.

Auch anders als Schwammerlsammeln, wo man sein Sammel gut hernach auf Nimmerwiedersehen verzehrt.
(Gleichwohl ein gewisses mykologisches Grundwissen dabei haben sollte und was die Kuration der Wampen angeht,
dito kulinarische Kenntnisse den Genuß erhöhen können).

Undsolche, D.U., die noch die nicht-elektrischen Kultur- und Informationsträger zu bedienen wissen.
Oder der, wer mag.

Murchy Sohn,
im Gegenteil, längliche digressive und unkonzise Ausführungen, sind ein Zeichen von stilistischer Schwäche.
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Mettmann

Man muss Deine gesammelten Texte aber ausdrucken - am Bildschirm ist das Lesen für die Augen zu ermüdend.

Du solltest ein Buch schreiben! :einaugeblinzel:

Grüße, D.U.  :prostbier:

Offline Mettmann

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Re: METEOR, 15.2.13, ~9.22 Ortszeit, Tscheljabinsk, Tjumen, Swerdlowsk, Russland !!!
« Antwort #389 am: Februar 20, 2013, 13:57:24 Nachmittag »
Sogi IMHO Pfalsch!

Zitat
sondern 200 Millionen Sammler

Dann gäbs ja gar keine Meteorite mehr, wo sollen denn so viele herkommen?  :baetsch:


Zitat
fundamentalen Unterschied gibt es nicht

Für mich schon.
Guuuutes muß nicht teuer sein!

Ich habe durchaus Stücke, die für mich einen höheren Wert haben, seis ob ihrer Ästehtik, Ausprägung oder auch nur aus sentimentalen Gründen,
als andere Stücke, für die ein viel höherer Grammpreis zu entrichten war.

Und....ehrlich jetzt....
Zitat
was der Käufer bereit ist, dafür zu bezahlen


für die ich durchaus bereit gewesen wäre, deutlich mehr zu bezahlen als der Verkäufer von mir verlangt hat. Aber mei, wenn der eben ned mehr will?


Zitat
Wo keine Nachfrage da kein Angebot und kein Wert, und wo kein Wert, da kein Preis.


Mist, dann muß wohl Mond und Mars eher 50 Pfennige im Gramm kosten,
denn die hocken nach 15 Jahren teilweis noch auf den DaG-Monden und seit Jahrzehnten auf Zagami oder nu auch schon seit 3000 vergangenen Nummern auffem NWA 5000 und die sind immer noch ned weg.....
also kanns mit der Nachfrage ja ned weit her sein.

Geld ist nicht alles D.U.
Es ist die Leidenschaft die zählt (auf der Sammlerseite und die Leidensbereitschaft auf der Händlerseite ( :crying: )).

Mettmann

PS: Weiters Problem durch die Zwergigkeit der Mettwelt ist übrigens, daß nicht selten das Angebot gar ned zur Nachfrage hinfind!
Mei wenn die Leut wüßten, was es alles und daß es überhaupt sowas zu kaufen gibt...
Oft ists bei den Mets mittlerweile so, Nachfrage hat man nicht, Nachfrage schafft man sich!
Weswegens oft so ein Knochenjob wegen dieser Zusatzbelastung.

Ich kauf jetzt erstmal 500.000 Meteorite-Magazine und leg die in den Wartezimmern der Arztpraxen und den Frisör-Salons in der Republik aus.
Auwei, was das dann für die Preise bedeuten würd.... :eek:


PPS:
Zitat
Buch schreiben!

Das dickste Pixi-Buch der Welt!!     :wow:

(Das Bücherschreiben überlaß ich lieber Buhl, Bärmann, Booz - die können das weeesentlich besser!)
« Letzte Änderung: Februar 20, 2013, 14:17:13 Nachmittag von Mettmann »
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