Guten Abend,
wir denken, es ist eine gute Idee über den neuesten Eisenfund "Ilmichil" auch hier im Hauptboard einen Thread aufzumachen,
da der Fund eines ergiebigeren Eisenmeteoriten doch eine bemerkenswerte Neuigkeit ist
und damit es hier zeitnah diskutiert werden kann, so wie es Forumstradition war mit bspw. dem Silikateisen oder Gebel Kamil.
Und es ist ja auch spannend, so frühzeitig dabei sein zu können und verfolgen zu können, wie von allen Seiten und Mitgliedern mit der Zeit neue und mehr Informationen und Erfahrungen zusammengetragen werden, bis sich daraus ein neueres Bild kondensiert.
Deswegen nur mal schnell unsere Informationen in Kürze wiederholt.
Es ist ein sehr neuer Fund aus der Umgebung des marokkanischen Ortes Ilmichil,
sodaß eigentlich nichts im Wege steht, daß ihm ein geographischer Name zugesprochen wird.
Über die Fundmenge herrscht natürlich noch Unklarheit, die höchste Zahl die wir erfahren, war 80Kg, wobei die Hauptmasse alleine 60kg wiegen soll,
jedoch s.u. gibt es schon einen Bericht. wo von 180kg die Rede ist.
Die Sucher sprechen gar von einer kraterartigen Struktur, die sie mit dem Fund in Zusammenhang bringen,
da diese aber 40km vom Streufeld entfernt ist, kann das wohl ausgeschlossen werden.
Die äußerliche Charakteristik dieses Materials ist relativ unscheinbar.
Hier als Beispiel ein 129g-Individual:
Äußerlich ist er relativ stark verwittert, also wird er wohl ein recht hohes terrestrisches Alter aufweisen
und die Stücke sind von einer braunen Oxidpatina umhüllt.
Doch bereits bei der An- und Durchsicht der Exemplare ergibt sich eine Auffälligkeit,
nämlich daß an vielen der Stücke hie und da etwas Schreibersit durch die Oberfläche durchspitzt.
Das Ätzbild sieht so aus.
Ein Endstück von 30,8g
verschieden ausgeleuchtet.
Wie man sieht, platzt Ilmichil förmlich vor Neumannlinien.
Ferner - auch in weiteren angeschnittenen Exemplaren zeigen sich keine oder kaum Felder,
sodaß es wohl ein Sehr breiter Oktaedrit sein könnte.
Vielleicht aber auch, was ihn ja bspw. auch ähnlich zu Guanaco macht, mit diesem Schreibersit-Reichtum,
wie wir ihn diesem Bsp. gut sehen können, läge gar die IIG-Gruppe im Bereich des Möglichen.
Und so eben hat unser verherter Gsac diesen kurzen Bericht über die Funde der Universität Agadir gefunden,
mit genaueren Angaben zum Streufeld, das tkw dort ist 180kg und das irdische Alter der Fund wird auf 40.000 Jahre geschätzt.
http://www.uiz.ac.ma/index.php?option=com_content&view=article&id=546:universite-ibn-zohr-decouverte-a-imilchil-de-fragments-de-meteorites-de-180-kg-datant-de-40-000-ans-par-des-chercheurs-de-la-faculte-des-sciences-&catid=25:the-projectEine spannende Angelegenheit!
Beste Grüße,
Euer FC Meteoritenhaus