Hallo,
Ein recht interessantes Verfahren. Man kann damit praktisch zerstörungsfrei in das Innere einer Probe schauen. Wenn man zuvor die Helligkeit einzelnen Phasen zuweist, kann man mit den neueren Programmen sogar quantitative Anteile verschiedener Phasen bestimmen. Dies war früher nur durch die Auszählung von Anschliffen/Dünnschliffen möglich. Nachteil bei der Untersuchung von Schliffen ist natürlich, dass man nur 2-D messen kann. Wenn da dann z.B. ein in dem Met seltenes Troilitkorn gerade mit dem größten Durchmesser geschnitten wurde, erhält man einen zu hohen Troilitanteil, während 5 mm tiefer überhaupt kein Troilit in dem Met gewesen wäre. Hier kann man das durch Integration verschieden tief in der Probe aufgenommener Schnitte verhindern, d.h. man integriert über ein Volumen, nicht über eine Fläche.
In der Forschung könnte das natürlich interessant werden, will man z.B. möglichst zerstörungsfrei wissen, wo in einer Probe z.B. Metalleinschlüsse oder CAI's sitzen, damit man die Probe dann entsprechend präparieren kann. So spart man bei rarem Material unnötig viele Schnitte.
Einschränkend ist allerdings zu sagen, dass die Größe der Proben limitiert sein dürfte, in starker Abhängigkeit von der Dichte und Beschaffenheit der Probe. In massiven metallischen Proben ist die Eindringtiefe von Röntgenstrahlen geringer als in silikatischen Gesteinen mit vielen Hohlräumen und Rissen (stark geschocktes Material). Also wird man wohl kau einen ganzen Gibeon einfach unters Gerät schieben können, eher einen Würfel daraus.
Glück Auf!
Sebastian