Autor Thema: Begutachtung  (Gelesen 6686 mal)

Offline lithoraptor

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Re: Begutachtung
« Antwort #15 am: Oktober 13, 2012, 14:25:46 Nachmittag »
Moin Andrea!

Schleifen kann man so ein Stück selbst: Man kann es nass auf einer Glasplatte mit etwas Schleifpulver machen oder trocken mit Schleifpapier ausm Baumarkt. Immer mit dem gröbsten Korn anfangen und dann feiner werden. Damit es wirklich schön wird brauchst Du zum Schluss (nach der 1000er Körnung etwa) noch etwas für die Politur. Man kann da Autopolitur verwenden oder Zahnpasta - am besten selbst mal etwas experimentieren. Insgesamt ist es aber eine langwierige und anstrengende Arbeit. Kannst natürlich mal versuchen bei einem Steinefreund oder Steinmetz in deiner Nähe schon mal einen Sägeschnitt zur Glättung machen zu lassen, dann hättest Du es etwas einfacher.

Zum Flint:
Wenn unter der "Muschel im Flint" das Gebilde auf Bild 1 und Bild 4 (links am Ende des Stückes) meinst, dann muss ich Dich enttäuschen: Das ist nur eine gewöhnliche Bruchfläche. Flint bricht muschelig!

Allerdings steckt da ja etwas im Flint. Ich meine damit das große konische Gebilde auf Bild 1 und 4 (rechts außen) - auf Bild 3 ist es links zu sehen - und das Gebilde, welches man auf Bild 2 sehen kann. Ich würde diese Objekte für Schwämme halten ggf. gehören beide Gebilde auch zu einem Schwamm.
Das kleinere auf Bild 2 könnte auch ein Seeigelstachel sein und hat dann nichts mit dem größeren zu tun. Mehr bzw. Genaueres kann ich Dir nur sagen, wenn Du ein schöne scharfe Makro-Aufnahmen von den Gebilden machst und die hier zeigst. Grundsätzlich hilfreich wäre auch immer eine Maßstab auf dem Bild (etwa ein 1-Euro-Stück). Proportionen sind häufig sehr wichtig, wenn man eine Bestimmung angehen möchte.

Gruß

Ingo

P.S. Wenn Du ein grundsätzliches Interesse an solchen Steinen hast und Fossilien darin bestimmen möchtest, dann kann ich Dir dieses Buch hier empfehlen: http://www.amazon.de/Fossilien-Nord--Ostsee-Finden-Bestimmen/dp/3494014906/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1350131440&sr=8-1 Es spielt dabei keine Rolle, ob deine Steine aus einer norddeutschen Kiesgrube stammen oder von der Küste.

Offline Victoria2

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Re: Begutachtung
« Antwort #16 am: Oktober 13, 2012, 14:30:28 Nachmittag »
Hallo Andrea, das sind keine Muscheln,das ist das typisch für Feuerstein/Flint muschlige Bruchmuster.
Gruß

Hab grad gesehen das im vorausgegangenen Beitrag schon auf den Muschelbruch eingegangen wurde,
Mein Beitrag kann gelöscht werden.

Suevit

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Re: Begutachtung
« Antwort #17 am: Oktober 13, 2012, 14:32:45 Nachmittag »
Hallo Andrea,

das Fossil im Flint sieht mir doch stark nach dem Stachel eines Keulenseeigels aus.

Vielleicht findet sich jemand hier im Forum, der Deine Septarie schleifen und polieren würde. Ob das so optimal wird, wenn man es zum ersten Mal selbst macht und vorher nicht an Testmaterial geübt hat, weiß ich nicht.

Ansonsten gibt es kommerzielle Schleifer. Eine Größenangabe ist bei Deinen Stücken soweit ich sehe nicht dabei, aber ich schätze die Septarie als nicht außergewöhnlich groß ein, korrekt? Da es sich um Standard-Arbeitsgänge handelt (Schleifen, Polieren) wird häufig nur nach den Quadratzentimetern der zu bearbeitenden Fläche abgerechnet, wobei pro cm^2 nur einige Cent anfallen, was sich bei entsprechender Fläche aber durchaus summieren kann (z. B. Fläche 10x10 cm = 100 cm^2, multipliziert mit bspw. 20 Cent, ergibt immerhin 20 €). Unter anderem in Anbetracht des von Ingo erwähnten Angebots guter, bearbeiteter Septarien aus Madagaskar relativiert sich der Wert eigener heimischer Funde deutlich. D. h., die Bearbeitung wäre bei weitem teurer, als unter irgendwelchen Umständen am Markt wieder herauszuholen wäre, und daher ein reines Privatvergnügen. Da entscheidet dann der persönliche Habenwollenfaktor. Das nur als Info, falls Du irgendwo anfragen möchtest. Schick mir eine PN falls ich Dir einen Ansprechpartner nennen soll.

Gruß,
Rainer

eyeinthesky

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Re: Begutachtung
« Antwort #18 am: Oktober 14, 2012, 11:49:17 Vormittag »
Hi,
Hier kommen noch ein paar Fotos... :winke:

Offline lithoraptor

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Re: Begutachtung
« Antwort #19 am: Oktober 16, 2012, 13:07:29 Nachmittag »
Moin Andrea!

Ja, das könnte in der Tat ein Keulenstachel sein. Allerdings habe ich so einen noch nicht gesehen. Diese Auswüchse weiter oben sind mir völlig unbekannt und ich kann daher keine Art festmachen; würde aber meinen, dass es ein Cidaridae sein muss. @ Rainer: Hast Du da eine Idee?

Dir, Andrea, würde ich raten mal bei Google nach "Cidaris Stachel" oder "Seeigel Stachel" zu suchen, damit Du einen Eindruck von Form, Größe und proportionalen Verhältnissen von diesen Stacheln bekommst. Es gibt da viele verschiedene Stacheltypen, die an einer Seeigel-Art vorkommen können...

Gruß

Ingo

Suevit

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Re: Begutachtung
« Antwort #20 am: Oktober 16, 2012, 22:27:51 Nachmittag »
Hallo Ingo,

ich denke, bei den "Auswüchsen" handelt es sich um Aufsiedler. Der Rest ist dann ein normaler Cidaridenstachel.
Evtl. Tylocidaris? http://louisvillefossils.blogspot.de/2010/08/tylocidaris-clavigera.html

Gruß,
Rainer

eyeinthesky

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Re: Begutachtung
« Antwort #21 am: Oktober 20, 2012, 10:53:02 Vormittag »
Moin Ingo,
...auf der Unterseite hat der Flint einen bräunlichen Ring...auf einer Seite ist ein halbrunder Abdruck...dann kommt die Abruchkante...die nächste Seite hat um den "Stachel" auch einen runden Abdruck...das grössere Stück von oben scheint auch im Stein weiter rein zu gehen...ist blöd zu fotografieren!!! :winke:

Gruss Andrea

 

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