Vor kurzem wurde der erste natürliche Quasikristall entdeckt und 2011 als Mineral Icosahedrit beschrieben. Das Mineral weist die Zusammensetzung Al
63Cu
24Fe
13 auf und kristallisiert icosaedrisch, eine für normale Kristalle verbotene Symmetrie.
http://www.minsocam.org/msa/ammin/TOC/Abstracts/2011_Abstracts/MJ11_Abstracts/Bindi_p928_11.pdfDas Mineral ist extrem selten, es wurde nur in bis 100 Mikrometer messenden Körnchen einem 3 mm großen Gesteinsfragment entdeckt. Die ungewöhnliche Zusammensetzung und die Paragenese mit Spinell, Diopsid, Forsterit, Nephelin, Sodalit, Korund, Stishovit und weiteren führte zu Diskussionen um die Entstehung des Materials. Dabei wurde auch eine meteoritische Herkunft für möglich gehalten. Dies konnte nun bestätigt werden.
http://www.pnas.org/content/109/5/1396.full.pdf+htmlhttp://iopscience.iop.org/0034-4885/75/9/092601/pdf/0034-4885_75_9_092601.pdfBei einer Expedition im Sommer 2011 zur Fundstelle des Gesteinsfragmentes, dem Fluss Listvenovyi, Khatyrka Region, Koryak-Berge, Autonome Region Chutokta, Kamchatka, Russland, wurden 1,5 Tonnen toniges Sediment durchgewaschen und dabei 7 weitere Fragmente von maximal 1 mm Größe entdeckt. Mit den drei Museumsproben von einer Expedition von 1979 sind damit 10 Fragmente von zusammen unter 0,1 Gramm bekannt. Die meteoritische Herkunft konnte durch den Nachweis von Chondren und weiterer typischer Meteoritenminerale sowie von Isotopenanalysen bestätigt werden.
Der Meteorit heißt nun offiziell Khatyrka und ist ein CV3.
Der Icosahedrit stammt aus einem CAI.
http://www.lpi.usra.edu/meteor/metbull.php?code=55600