Hallo,
Adneter Knollenkalk beruht auf einer Verschiebung der Auflösung/Fällung von Kalk in Meerwasser durch Druckschwankungen (Veränderungen des Meeresspiegels), Stichwort CCD (carbonate compensation depth). Es kommt zu rascher Auflösung und anschließender Wiederausfällung von Kalk.
Das mit den Eisen-Mangan-Konkretionen ist etwas anderes im süddeutschen raum. Das is eine Bohnerzbildung. Dabei unterliegt der Kalkstein einer Verwitterung und tw. Auflösung (Verkarstung) in subtropisch/tropisch warmfeuchtem Klima der Eozänzeit. Unlösliche oder schwer lösliche Bestandteile wie Mangan-/Eisenoxide (hauptsächlich Goethit) bleiben neben Ton und Kieselsäure an Ort und Stelle, während Calciumcarbonat mit dem Wasser weggeführt wird.
Echte Ozeane mit Tiefseeboden gab es in Mitteleuropa, sehen wir mal von Südschweiz und Norditalien ab, zuletzt im Kulm (Oberdevon/Unterkarbon), z.B. im Harz, im Rheinischen Schiefergebirge oder im Schwarzwald. Aus diesen sind mir jedoch nur sehr begrenzte Mn-Vorkommen bekannt, die heute alle metamorph überprägt sind. Manganknollen sind mir nicht bekannt, eher Roteisensteinlager (passt hier nicht). Die einzigen echten Manganlager aus der Tiefsee in Mitteleuropa gibt es in den Alpen (Aostatal und Parsettens), doch diese sind heute stark metamorph überprägt und Heimat farbenprächtiger Mn-Silikate (Rhodonit, Piemontit, Violan etc.).
Die gezeigten Stücke sind eindeutig Schlacke. afür sprechen die vielen Blasen. Bohnerze kenne ich, die einzelnen Erzkörner sind da immer eher glatt und nicht blasig wie die hier.
Glück Auf!
Sebastian