Kann man das einfach so machen, dass man sich den besseren (verkaufsförderlicheren)
Namen aussucht?
Man kann alles mögliche machen, also einen Fund auch erst einmal nach seiner aktuellen
Fundposition benennen, aber das hat natürlich keinerlei "offiziellen" Charakter. In diesem
Fall ist es vermutlich noch nicht einmal "verkaufsförderlich", wie Du schreibst, weil es
bis jetzt kaum Angebote für eine breite Sammlerschar gibt. Was dort jetzt verhandelt
wird, machen die Erstfinder momentan mit den Leuten aus, die angereist und jetzt direkt
vor Ort sind, einerseits um möglichst selbst was aufzufinden, andererseits um den einen
oder anderen Deal für die bisher nur wenigen aufgefundenen Stücke zu machen. Auch
die eigentliche Grösse der Streuellipse ist ja noch unbekannt und mag zu Überraschungen
führen, letztlich vielleicht sogar bei der Namensgebung (?).
Der eigentliche "offizielle" Name wird erst später festgelegt, durch das Nomenclature
Committee (NomCom) der Meteoritical Society. Dazu bedarf es gewisser Vorbedingungen,
die erst mal alle erfüllt sein müssen. Das dauert bei manchen Meteoriten Jahre, in diesem
Falle (eines frischen Falls..:-)) wird es recht rasch erfolgen, wie letztens bei Tissint. Das
NomCom und die MetSoc machen also das eigentliche Qualitätsmanagement, wenn man es
so ausdrücken kann, für neu gemeldete Meteorite. Im Meteoritical Bulletin wird es dann
niedergeschrieben, und somit offiziell geadelt.
PS: dass es Händler gibt, die trotzdem auch nachträglich ihre Meteorite mit "speziellen
Namen", dann eher Zusatznamen, versehen, mag durchaus verkaufsförderlich motiviert
sein, aber das ist ein ganz anderes Thema.
Alex