Autor Thema: Mineralien aus Österreich  (Gelesen 96343 mal)

Peter5

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Re: Mineralien aus Österreich
« Antwort #30 am: April 23, 2012, 12:10:28 Nachmittag »
Hallo dellenit,

als Peridot bezeichnet man gemeinhin immer nur die Edelstein-bzw. Schmucksteinvariante von Olivin.  :smile:

Wenn üblicherweise von "Olivin" gesprochen, handelt es sich meist um Forsterit mit mehr oder weniger Fe.

Olivin ist eine Mischserie innerhalb der Olivingruppe mit den Endgliedern Forsterit (Mg2SiO4) und Fayalit (Fe2SiO4).
Olivin bezeichnet aber gleichzeitig auch eine Mineralgruppe mit den Endgliedern Calcio-Olivin und Tephroit.

Gruß Peter  :winke:

Opal

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Re: Mineralien aus Österreich
« Antwort #31 am: April 23, 2012, 13:15:23 Nachmittag »
Jaaaa!  :super: Danke! Natürlich heißt er Peridot und nicht Epidot! Sorry!! - Wenn du stundenlang nachs noch schnell versuchst etwas zu posten und laufend Meldungen wie "Datei zu groß" und dann wieder "Datei wurde bereits abgeschickt" und dann wieder "Nur 255 kb zulässig" bekommst und jedesmal auf "zurück" musst und zudem beim Tippen ab einem betimmten Screibpensum der geschriebene Text herumflutscht, ist es dir nach etlicher Zeit fast schon völlig egal, wie das Mineral heißt - Hauptsache: Es ist gepostet!  :smile:

Die Forums-Kinderkrankheiten einer Neuzugängerin....

LG Sylvie

Peter5

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Re: Mineralien aus Österreich
« Antwort #32 am: April 23, 2012, 14:20:08 Nachmittag »
Hallo ..

ich habe hier noch ein Foto von meiner prächtigen, zimtbraun überzuckerten, weißen Großstufe von Eisenblüte (korallenförmige Aragonit-Varietät) angefertigt (englisch: "Flos ferri").

Stufengröße: 10,5 x 5,5 x 10 cm (!)

Fundort ist der Steirische Erzberg, Eisenerz in der Steiermark .. die Stufe, die ich jetzt schon über 30 Jahre habe, steht in meiner Vitrine ("für Gäste") :smile:

siehe auch hier zum Fundort etwas über die Goldproduktion!  :smile:

http://www.mindat.org/loc-263.html

Gruß Peter  :winke:

Opal

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Re: Mineralien aus Österreich
« Antwort #33 am: April 23, 2012, 22:32:28 Nachmittag »
Ein pötzlicher Stromausfall beim Abspeichern hat mir heute teilweise den Text zu den geposteten obigen Mineralien verschluckt, darum poste ich ihn jetzt nach:

Das von mir gezeigte Gold ist Quarz mit einer Goldspitze aus dem Böcksteintunnel, der Eisenbahnverbindung mit Autofähre zwischen Gastein in Salzburg in den Nordalpen und Mallnitz auf der Südalpenseite. Unweit von dort ist auch Peters gepostetes Gold vom Wurtenkee, der im Volksmund als "Mölltaer Gletscher" bezeichnet wird.
Dort, wo der Kärntner Ausgang vom Böcksteintunnel ist, liegt Mallnitz mit dem Hausberg, dem Ankogel.

Am Ankogel gibt es Bergkristall, Rauchquarz und Aquamarine. Wer sich jetzt traumhafte Stufen vorstellt, der irrt, denn dort im Hochgebirge in den Steilwänden des Ankogels kannst du schon glücklich sein, wenn du überhaupt ein Mineal erkletterst und ihr beide wieder unversehrt auf sicherer Erde ankommt.

Peter: Zu deinem Gold vom Wurtenkees gratuliere ich dir!  :super: Ich habe insofern ene persönliche Beziehung zu dieser Gegend, da ich am Ankogel - als sehr gute Skifahrerin - vor 25 Jahren alle meine Skisünden samt Zukunftsoption los gewoden bin und danach nur noch den Mölltaler Gletscher aufsuchte. Damals gab es noch ausschließlich die steile serpentinen- und kehrenreiche Strasse zum Gletscher hinauf und oben gerade mal eine Imbissstube.  :laughing:

Ihr seht am vorigen Bild zwei solcher Bergkristalle vom Ankogen mit ca 6-8 cm Länge und anstatt meinem dortigen Aquqmarin als seidendünnen paralell zum Gestein verlaufenden Aquamarinfaden zeige ich euch lieber zwei zirka 3 cm lange  Aquamaine vom Gaberl, dem Hausberg der Zeltweger in der Steiermark.  :laughing:

Peter5

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Re: Mineralien aus Österreich
« Antwort #34 am: April 23, 2012, 22:35:36 Nachmittag »
Hallo Sylvie,

Zitat
Unweit von dort ist auch Peters gepostetes Gold vom Wurtenkee, der im Volksmund als "Mölltaer Gletscher" bezeichnet wird.

Vielen Dank für diese Zusatzinfo und für die Gratulation zu meinem MM mit Tetradymit und Gold!  :hut:

Zitat
Peter: Zu deinem Gold vom Wurtenkees gratuliere ich dir!  

 ..das MM ist allerdings mal auf einer Börse von mir gekauft worden.  :smile:

Schöne Aquas übrigens auch!  :super:

Zum Skifahren habe ich selbst leider keinerlei Beziehung.  :laughing:

Viele Grüße
Peter  :winke:

Opal

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Re: Mineralien aus Österreich
« Antwort #35 am: April 23, 2012, 23:12:16 Nachmittag »
Wegen: "Zum Skifahren habe ich selbst leider keinerlei Beziehung."

Ich heute längst auch nicht mehr, obwohl ich leidenschafliche Akrobatik- und Tiefschneefahrern war. Das Wetter und die Zeiten können sich eben oft schnell ändern.  :laughing:

Aber Peter, jetzt weißt du, wie es dort ist, wo dein Mölltaler Gold her kommt. Heute führt dort eine lawinensichere Steilseilbahn überwiegend im Berginneren zum Gletscher hinauf und oben befindet sich ein großes Hotel- Skiing im Deluxe-Tourismus. - Und vergesst den Goldesel dazu nicht daheim... :laughing:

Wer nicht im Böckstein durch die Alpen will, kann auch über die Tauern oben drüber fahren: Von Mai bis Oktoer ist die Großglockner Hochalpenstasse geöffnet, die am höchsten Punkt Ausblcke auf den Gletscher "Pasterze" bietet sowie auf das Speicherkraftwerk Kaprun.  Sie ist gar nicht weit weg östlich von Gastein da geht es auf Salzburger Seite in den Nordalpen die Großglockner Hochalpenstrasse hinauf und auf der Südseite der Tauern in Kärnten endet sie im Ort Heiligenblut. Ein einmaliges Erlebnis und du kannst auf der Pasterze auch spazieren gehen, wenn du mal in tiefe Gletschespalten hinunterschauen willst. Ales natürlich auf eigene Gefahr....

Opal

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Re: Mineralien aus Österreich
« Antwort #36 am: April 24, 2012, 06:42:17 Vormittag »
Peter: Das Funktionieren des Zitate-Symbols muss ich leider erst herausfindnen...sorry
« Letzte Änderung: April 24, 2012, 07:23:57 Vormittag von Opal »

Peter5

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Re: Mineralien aus Österreich
« Antwort #37 am: April 24, 2012, 10:01:30 Vormittag »
Hallo Sylvie,

danke für die zusätzlichen Infos!  :smile: Mal sehen, obs mich und meine Frau später doch noch mal in diese Fundgegend verschlägt.  :laughing:
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Zu den Zitaten:
Oben in zweiter Reihe die Icons betrachten und dann das ganz rechts vorletzte Symbol anklicken.
Dann erscheint - allerdings ohne den Leerstellen zwischen den Buchstaben ..

[q u o te] [/q u o t e]  .. das könnte man natürlich auch händisch eingeben.  :smile:  .. ja und dann muss der zitierte Text einfach zwischen diesen beiden "Klammergrößen" stehen.  :hut:

Gruß Peter  :winke:

Opal

  • Gast
Mineralien aus Österreich - vom Erzberg
« Antwort #38 am: April 24, 2012, 15:39:33 Nachmittag »
Der Sage nach wurde ein Wassermann in einer Grotte des Leopoldsteinersees in Eisenerz von Bergleuten gefangen. Damit er wieder frei kommt, bot er ihnen an:

"Gold für zehn Jahr`,
Silber für 100 Jahr` oder
Eisenerz für immerdar."


Die Eisenerzer entschieden sich für das Eisenerz und der Wassermann verschwand im "Wassermannloch" im See . :smile:

Der Erzberg wird im Tagbau spiralenförmig nach oben abgebaut. Die Eisenausbeute beträgt 7 % und in den 70-er Jahren drohte der Wohlstand mit den Billiglieferungen von Eisenerz mit einer Ausbeute von 97 % und fast null Lohnkosten aus Südamerika einzubrechen....
Dafür entstanden Sportevents wie das Automobil-Bergrennen als Europas "Pikes-Peak-Race“, das "ErzbergRodeo" als eines der härtesten Enduro-Rennen der Welt oder das 4-tägige "Red Bull Hare Scramble" mit 1500 Teilnehmern aus 30 Nationen.

Mineralogisch bietet der Erzberg sämtliche Aragonit-Variationen, wobei seit Jahren mit solcher Wucht und solchem Druck gesprengt wird, dass von jedem Aragonit nur mehr ein Häufchen weißer Staub übrig bleibt. Es gilt nict mehr, dass "dort, wo das Eisen blüht, meine Heimat ist", sondern "einst geblüht hat" und wo sich nur mehr ein weißer Staubfleck befindet... Eisenblüten gibt es nur mehr aus Altbeständen von Sammlern oder versteckt gehaltenen Geheimplätzen außerhalb von Sprengungsbereichen.


Meine "Eisenblüte" ist ein igelgroßer verästelter Aragonit, dazu eine handtellergroße blaue Eisenblüte und ein tortenstückgroßer "Erzbergit". Danach seht ihr Zinnober vom Erzberg in Verschnupfgröße.

Opal

  • Gast
Mineralien aus Österreich - Erzbergit, Aragonit, Zinnober
« Antwort #39 am: April 24, 2012, 16:04:24 Nachmittag »
Die restlicHen drei der vorgestellten Erzberg-Mineralien:

Erzbergit: (Tortenstückgroß)
Aragonit mit Limonit als Stufe (ca 8 x 5 x 5 cm)
Zinnober auf Siderit (verschnupfbar)

Peter5

  • Gast
Re: Mineralien aus Österreich
« Antwort #40 am: April 24, 2012, 17:02:00 Nachmittag »
Hallo Sylvie,

danke für die interessanten neuen Infos!  :super:

Kleine Ergänzung zum Erzbergit..
(Zitat-Auszug aus: SCHMIDEGG, O., 1928; Übergeregelte Wachstumsgefüge: N. Jahrb. d. geol. Bund.anst. Wien, Band 78., sowie REDLICH, K.A., 1916; Der steirische Erzberg) ..

"Der Erzbergit ist ein Sinter, welcher in millimeterstarken Wechsellagerungen aus Aragonit und Calcit besteht und im steirischen Erzberg vorkommt. Er besteht hauptsächlich aus weißem, teilweise auch dunkelgefärbtem, sehr feinfaserigem Aragonit, in welchem bräunliche und farblose Calcitzwischenlagen eingeschaltet sind. Die bräunlichen Lagen sind primärer, die farblosen sekundärer Natur. Sowohl die Aragonit- als auch die Calcitlagen schwanken oft im Verlaufe ihrer Mächtigkeit, was auf wechselnde Temperaturen während des Wachstums zurückzuführen sein kann. Dabei können die Verdickungen der einzelnen Lagen einander entsprechen, sodass eine außerordentlich höckerige und mit tiefen Furchen versehene Oberfläche entsteht."

Also mein erster Gedanke war .. der Erzbergit sieht ja aus wie ein Karlsbader Sprudelstein!  :laughing:
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Zitat
"Gold für zehn Jahr`,
Silber für 100 Jahr` oder
Eisenerz für immerdar."


Der Spruch gefällt mir auch!  :smile:
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Ja, die blauen Vertreter der Eisenblüte sind auch z.T. in der Mindat.-org-Datenbank anzutreffen.  :smile:
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Deine Stufe mit Aragonit-Limonit kann von Weitem auch mit Hemimorphit xx  + Limonit von der Ojuela Mine in Mexiko verwechselt werden! Bei genauerem Hinschauen bezüglich der bei Aragonit fehlenden hemimorphen Kristallstruktur sollte man dann aber Aragonit von Hemimorphit auseinanderhalten können. Hemimorphit kommt auch am Erzberg nicht vor!  :smile:
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Gruß Peter  :winke:


Opal

  • Gast
Re: Mineralien aus Österreich
« Antwort #41 am: April 24, 2012, 21:14:27 Nachmittag »
Danke Peter für dene wunderbaren Ausführungen!  :super:

Ich sehe die Mineralien im Auge der Schönheit, teilweise edelsteinmäßiger Verwertung, teilweise als Heimatbezug und vor allem einem Stück Natur, das ich mir ins Haus holen und zutiefst bewundern darf, aber nicht aus der mineralogischen Sicht oder gar chemischen Zusammensetzung - eben eine Hobbysammlerin, die nur bewundernd lesen kann. Daneben habe ich eben eine Affinität zum Bergbau, weshalb ich versuche, an Mineralien aus Tunnel- und Schachtbauobjekten meiner Heimat zu gelangen.

Mein chemisches Wissen endet bei der Ursache der Farbgebung von Edelseinen und so stellte ich mir beim Erzbergit gedanklich immer vor, die braunen Streifen sind schlichtweg mit "rostigem Eisen" versetzter Aragonit.  :laughing:
« Letzte Änderung: April 24, 2012, 21:56:44 Nachmittag von Opal »

Peter5

  • Gast
Re: Mineralien aus Österreich
« Antwort #42 am: April 24, 2012, 22:22:25 Nachmittag »
Zitat
Ich sehe die Mineralien im Auge der Schönheit, teilweise edelsteinmäßiger Verwertung, teilweise als Heimatbezug und vor allem einem Stück Natur, das ich mir ins Haus holen und zutiefst bewundern darf ..

Bei mir in erster Priorität ebenfalls .. außer der edelsteinmäßigen Verwertung ...  :smile:.. ich mag auch besonders kontrastreiche und paragenetisch vielfältige Schöpfungen der Natur - insbesondere Kabinett-Kleinstufen! :smile: ..  erst in zweiter Hinsicht gehts mir um die mineralogischen und insbesondere chemischen Aspekte, d.h. Zusammensetzungen, Wachstumsformen, Paragenesen u.v.m.  :smile:

Gruß Peter  :winke:

Opal

  • Gast
Mineralien aus Österreich - Noch ein Bergkristall vom Ankogel
« Antwort #43 am: April 25, 2012, 07:46:32 Vormittag »
Wegen meiner persönlichen Erinnerung an den Ankogel, hatte ich diesen "Hochgebirgs-Szepter-Bergkristall" vom Ankogel vom Mineralienfreund als Geschenk bekommen. Er fluchte ob des Fundumstandes im Klettergeschirr hängend bei Minusgraden im Sommer und Stemmeisen und Hammer vertragen sich dann mit Handschuhen auch nicht optimal und er kam sich in luftiger Höhe hängend mit all dem Zeugs vor wie ein Gemischtwarenhändler und alles nur wegen diesem Bergkristall. :smile:  Fast hätte ich den Bergkristall vergessen, denn er befindet sich in der Juweliersausbildungsschule zum Üben von Goldkapperln als Halsketenanhänger. Bei diesen dezeitigen Goldpreisen zerfrisst mich die Sehnaucht nach ihm (noch) nicht....

Er ist so gut 8-10 cm lang und ich hoffe, er fällt mir dann nie hinunter oder ich schlenkere mit ihm an der Kette irgendwo an, denn dann habe ich nämlich zwei Bergkristalle. Manche Mineralien sollte man möglicherweise besser dort lassen, wo sie wachsen und nicht versuchen, sie mit sturer Verbissenheit zu erlangen.  :laughing:
« Letzte Änderung: April 25, 2012, 08:06:46 Vormittag von Opal »

Topas

  • Gast
Re: Mineralien aus Österreich
« Antwort #44 am: April 25, 2012, 13:40:23 Nachmittag »
Hallo Opal,

hatte mal vor längerer Zeit ein ähnliches Thema speziell Rauris eröffnet
http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=5539.0
und fälschlicherweise Tirol geschrieben, na zumindest liegt Rauris im Grenzgebiet zu Tirol, ist aber Salzburger Land wie wir ja alle wissen  :laughing:
Ich wusste gar nicht das das Sammeln nur noch den Einheimischen erlaubt ist. Na da hatte ich ja noch Glück gehabt und war rechtzeitig dort.

Grüsse Andreas

 

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