Autor Thema: Mineralien aus Österreich  (Gelesen 96353 mal)

Opal

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Re: Mineralien aus Österreich
« Antwort #210 am: Juli 22, 2012, 11:52:38 Vormittag »
Danke Pete!  :laughing:
Ich war auch ganz von den Socken über die Schönheit dieses für mich ungewöhnlich aussehenden Calcites.
Mich erinnert er an den trommelnden Duracell-Hasen aus der Batteriewerbung - ein Kinderspielzeug. Umso mehr packt mich die Beklemmung ob des Schicksals der Tipl-Höhle und dass dieser "Hase" dann justament bei mir gelandet ist. Vergangenes kann nicht geändert werden, aber ich hoffe die Verbitterung des Tipl-Altbauern läßt irgendwann nach.
« Letzte Änderung: Juli 22, 2012, 12:21:22 Nachmittag von Opal »

Peter5

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Re: Mineralien aus Österreich
« Antwort #211 am: Juli 22, 2012, 15:37:55 Nachmittag »
.. sieht tatsächlich ein wenig dem Duracell-Hasen ähnlich!  :laughing:

Zitat
.. aber ich hoffe die Verbitterung des Tipl-Altbauern läßt irgendwann nach.

Man kann es nur hoffen, ja.  :smile:

Gruß Peter  :winke:

Opal

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Re: Mineralien aus Österreich
« Antwort #212 am: Juli 25, 2012, 13:17:49 Nachmittag »
Diesmal einen "anständigen" Calcit von der fehlenden Kuppel des Kanzel-Steinruchs Dennig in Gratkorn.

Opal

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Lazulith aus dem Semmeringgebiet
« Antwort #213 am: Juli 25, 2012, 14:38:51 Nachmittag »
Der Semmerig ist ein hoher Berg, der die Steiermark von Niederösterreich und Wien trennt. Gemeisam ist uns der Weinanau mit der Wein-Seligkeit und der Nachfolfgefarbe des Lazuliths, wo typische Orte Schäffern, der Fressnitzgaben und Fischbach im gleichnamigen Alpen-Bergeszug sind. Die Ausprägung des "Blau" ist halt verschieden.

Der Semmering-Basistunnel hatte bereis seinen Spatenstich, dann erübrigt sich die Fahrt Wien-Graz über den Semmering und die bald 200 Jahre alte Bahnstrecke mit den 13 (?) Tunneln des Carl Ritter von Gega beibt nur mehr ein Weltkulturerbe.


Am ersten Bild seht ihr den "Dunklen" aus Fischbach,
danach den "Mittelblauen aus dem Fressnitzgraben,

Aus Platzgründen sind diese Stufen nur so 5-7 cm groß.
« Letzte Änderung: Juli 25, 2012, 15:03:40 Nachmittag von Opal »

Opal

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Lazulith aus dem Semmeringgebiet
« Antwort #214 am: Juli 25, 2012, 14:45:15 Nachmittag »
Nun noch der "strahlend Baue" aus Shäffern.

Vielleicht könnten uns bitte unsere Mineralienexperten erklären, warum innerhalb eines Gebietes ein Blau solche Farbunterschiede haben kann....


Damit alle wissen, wie es im Semmeringgebiet aussieht, einige Internet-Fotos

http://www.google.at/search?q=semmeringbahn&hl=de&rlz=1R2GGLL_de&prmd=imvns&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ei=3esPUKeMFqGk0QXnoYCoBQ&sqi=2&ved=0CF8QsAQ&biw=987&bih=511

Peter5

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Re: Mineralien aus Österreich
« Antwort #215 am: Juli 25, 2012, 19:00:24 Nachmittag »
Zitat
Vielleicht könnten uns bitte unsere Mineralienexperten erklären, warum innerhalb eines Gebietes ein Blau solche Farbunterschiede haben kann....

Hallo Sylvie,

ich kann nur die Vermutung anstellen, dass auch in ein- und demselben Fundgebiet individuell unterschiedlich hohe Konzentrationen farbgebender Ionen in den Kristallgittern der Minerale vorliegen können; hier bei den Lazulith-Funden. Nirgendwo habe ich aber im gesamten Netz etwas dazu gefunden, durch welches Element der Lazulith eigentlich seine blaue Farbe erhält. Ich vermute entweder Fehlstellen im Kristallgitter und daran Reflexionen oder Fremdionen von Eisen. Zweiwertiges Eisen könnte dann vielleicht heller blaue Farbtöne hervorrufen; dreiwertiges Eisen evtl. dunklere Farbtöne. Das ist aber alles ohne Gewähr bzw. nur eine Vermutung von mir. Da muss der Sebastian auch noch mal ran.  :laughing:

Ich weiß nur, dass mal in Klockmanns Lehrbuch stand, dass Eisen den Scorzalith und wohl auch den Barbosalith aus dieser Reihe blau färbt. Da werden dann wohl auch Aluminium-Atome substitutiv durch farbgebende Eisen-Atome (mit Ladung spricht man dann ja von Ionen) ersetzt.

Gruß Peter  :winke:

Opal

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Re: Mineralien aus Österreich
« Antwort #216 am: Juli 25, 2012, 21:39:06 Nachmittag »
Danke Peter, für deine Annahme!  :super:

Das mit dem Eisen und seiner Wertigkeit verstehe ich sogar! Nur aus deinem gezeigten Bild mache ich lieber einen SF-Roman über das Salzachtal als diese herrlichen Farben zu verstehen...  :laughing:

Opal

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Breitenau - Magnesit, Sasait & Gold
« Antwort #217 am: Juli 26, 2012, 23:16:37 Nachmittag »
Wer von Graz nach Norden fährt erreicht nach zirka 30 km den Ort Pernegg. Rechts gegen Osten geht es hier zur Bärenschützklamm oder an diesem Eingang vorbei über den Wetterbauersattel - wo Azurit gefunden wird -  auf den Hochlantsch hinauf.

Wer allerdings mit dem Auto fahren will, fährt in die "Breitenau", einer breiten Au, wo der durchführende Fluss "Gasen" heißt. Er fährt folglich auch "in die Gasen". Am Ende des Gasentales liegt St. Kathrein am Offenegg mit dem Pass hinüber gegen Osten in den Ort Birkfeld.

Aus der Breitenaau kennt ihr bereits Magnesitstufen aus dem dortigen Steinbruch. Aber es gibt dort und am Hochlantsch auch Sasait, der mich an eine Torte aus abwechselnd Schichten von Schwarzbeeren (Heidelbeeren) und Sahne erinnert - genau passend zur Almlandschaft des Hochlantsch.  :super:

Oben am Pass in der Breitenau nach Birkfeld liegt der Blasenkogel und von dort zeugen alte wunderbare Quarzstufen mit Goldflitter, dass dort vor Jahrzehnten relaiv häufig Gold gefunden wurde. Ich bin kein Glückspilz, den mein Gold aus der Breitenau hat gerade stecknadlspitzengroße Pünktchen und die darf ich zusätzlich mit der Lupe suchen... :laughing:

Viel Freude bei dem Sasait-"Tortenstück" und der Goldpunktesuche.  :winke:

Offline Norbertit

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Re: Mineralien aus Österreich
« Antwort #218 am: Juli 26, 2012, 23:32:55 Nachmittag »
Hallo Sylvie,

Deine Sasait-Torte ist ja ganz was Feines. :lechz:
Laut Mindat ist die Breitenau der einzige Fundort in Europa für dieses seltene Phosphat.

Gruß Norbert :smile:
Mente et Malleo

Opal

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Re: Mineralien aus Österreich
« Antwort #219 am: Juli 27, 2012, 01:12:42 Vormittag »
Uiii, uiii danke für diese Info, Norbert!  :super: Hätte ich mir nicht gedacht! Peter erwähnte nur bei den in die BRD versendeten MM, dass der Sasait selten sei.
Ich bekam diesen Sasait von diesem Mineraliensammler vom Verein mit den MM, den Bertrandit und den Strontianiten und nahm ihn auch nur an, weil mir der Name "Sasait" gefiel und er zu meiner mineralischen "Tortenecke" für Kaffeetrinker zum braun-weiß (Schoko-Sahne) geschichteten Erzbergit passt...  :laughing:

Mein Mineralienfreund hatte den Sasait beim nächsten Besuch sehr nasenrümpfig betachtet und gemeint, er passe überhaupt nicht in meine Mineralienkristallstufensammlung und "verschandle" sie. Ich sei doch keine Systemsammlerin und sollte den Sasait daher am besten ganz an der Wand in der untersten Schranklade verschwinden lassen. Allerdings habe ich eine innige emotionale Beziehung zur Breitenau und "meiner" Teichalpe mit dem Hochlantsch. Dort weiß ich noch, wo das wilde Türkenbund, gut zehn Knabenkräuterarten, der Frauenschuh und die Arnika wachsen und Schwarzbeeren mit Sahne mag schließlich auch mein Mineralienfreund, selbst wenn dias Tortenstück schon etwas zerquetscht aussieht... :laughing:

Falls ich daher beim Herbsttreffen im Verein noch ein paar Sasaite ergattern kann, denk ich an meine Forumsfreunde.... :winke:
« Letzte Änderung: Juli 27, 2012, 01:35:55 Vormittag von Opal »

Offline stollentroll

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Re: Mineralien aus Österreich
« Antwort #220 am: Juli 27, 2012, 11:24:43 Vormittag »
Zitat
Laut Mindat ist die Breitenau der einzige Fundort in Europa für dieses seltene Phosphat

Nein, Thüringen liegt auch in Europa .....  :einaugeblinzel:

Auf Proben aus dem ehemaligen Alaunbergwerk Jeremias Glück bei Saalfeld in Thüringen, heute als "Feengrotten" bekannt, konnte ich Sasait sogar in Kristallen nachweisen.

Grüße, Thomas

Opal

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Re: Mineralien aus Österreich
« Antwort #221 am: Juli 27, 2012, 15:53:03 Nachmittag »
Danke Thomas!   :laughing:

Also Norbert siehst du: Ihr habt in Deutschland im wunderschönen Thüringen nicht nur genau so den Sasait, sondern auch einen noch viel Schöneren!  :super:

Beim Reden kommen die Leute zusammen und nun weiß so wie vorher, dass der Breitenauer Sasait nur eine "nette" mineralische Schwarzbeertorte mit Sahne ist.  :winke:
Nur bei uns sehen halt die Steinböcke beim Geniesen zu und das könnte möglicherweise ein (unwesentlicher) Unterschied sein... :laughing:


Peter5

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Re: Mineralien aus Österreich
« Antwort #222 am: Juli 27, 2012, 17:35:33 Nachmittag »
.. siehe alle möglichen Fundorte auch hier ..  :smile:

http://www.mindat.org/min-3539.html

und Fotos hier ..

http://www.mindat.org/gallery.php?min=3539

Gruß Peter  :winke:

Opal

  • Gast
Re: Mineralien aus Österreich
« Antwort #223 am: Juli 27, 2012, 19:39:06 Nachmittag »
Danke Peter!  :laughing:

Viel mehr als den Magnesit-Steinbruch in der Breitenau und den Hochlantsch konnte ich nicht entziffern. Aber ich bin in diesem dortigen Forum kein Mitglied und möglicherweise hinken Aufzeichnungen und Angaben auch immer etwas der Realität und dem aktuellen Stand der Wissenschaft hinterher. Was soll`s? Ich bin keine Minerologin und nur eine große Mineralienliebhaberin und Verehrerin unserer wunderbaren Natur.  :winke:

Das Tal paralell nördlich der Breitenau ist ja das Lamingtal und da habe ich aus Oberndorf eine andere Ausprägung vom Strrontianit als die klassisch Kristalline, die ich euch nicht vorenthalten möchte... :laughing:

Mich erinnert sie an einen feinkristallig überzogenen Aragonit, unserer "Eisenblüte"....

Die Stufe ist so 8 x 5 cm groß

Peter5

  • Gast
Re: Mineralien aus Österreich
« Antwort #224 am: Juli 27, 2012, 20:46:47 Nachmittag »
Wirklich schöne Stufe!  :lechz: :super:

Gruß Peter  :winke:

 

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