Danke speul für den Link!
Ja, Chondrit83 .. Fullerene und Nanotubes .. schon verstanden..
So, jetzt wieder Ernst: Habe mir das heute mal ausgedruckt und im Büro zwischendurch durchgelesen.
Punkt 1: Von "härter als Diamant" keine Rede bzw. die Begriffe "diamond", "hard" oder "hardness" tauchen nicht ein einziges Mal in dem schon recht wissenschaftlich gehaltenen Artikel auf. Von daher ist schon mal der Traunsteiner Zeitungsartikel in meinen Augen völliger Mumpitz bzw. ergibt eine Selbstdisqualifizierung des Redakteurs!
Punkt 2: Röntgenamorphes Carbonglass ist per Definition kein Mineral, so wurde mir das schon früher von Berufsmineralogen wie Schnorrer etc. direkt mitgeteilt!!; allerhöchstens ist das eine "Phase", mehr nicht (man beachte auch die abgebildeten Peaks in den Diagrammen). Das zweite soll wohl angeblich "monoklines" Carbon sein (für mich auch eher röntgenamorph und hat für mich keinerlei Aussagekraft!). Aber ich bin kein Berufs-Wissenschaftler. Meteoriten-Experten u.a. können das sicher besser beurteilen. Möglich, dass es sich bei der 2. Entdeckung: ("mono-crystalline slightly textured alpha- und beta-carbynes") um eine völlig neue C-Modifikation handelt. Dann liegt aber hier dennoch allerhöchstens Härte 5-5,5 (Glas) vor und nicht etwa härter als Diamant!!!
Das haben die auch nie geschrieben aber die Traunsteiner Zeitung eben schon. Und das ist einfach alberner Blödsinn! Punkt-Fertig-Aus!siehe hier noch mal ..
http://www.wochenblatt.de/nachrichten/traunstein/regionales/Chiemgau-Impakt-Meteorit-Chiemgau-Einschlag-Asteroid-Wissenschaftler-Donnerloecher;art39,104889Das neu entdeckte Impakt-Gestein Chiemit ist teils härter als Diamant
So. Es gibt bereits "
Fullerit" (siehe Mindat und MA-Forum) aber eben nur in Anführungsstrichen. Ansonsten gibt es nach wie vor nur Diamant (kubisch), Graphit (hexagonal), Lonsdaleit (hexagonal), Chaoit (hexagonal) und diesen "
Fullerit"! Das alles im Naturvorkommen, die meisten davon überwiegend auch in Meteoriten (insbesondere Canyon Diablo und Mundrabilla zu nennen) und in Impaktgesteinen wie Suevit nachgewiesen (außer Graphit natürlich).
Punkt 3: In dem Artikel wird die "Conclusion" gezogen, dass die Untersuchungsergebnisse auf einen Impakt im Chiemgau hindeuten würden. Sehr gewagt! Einen Satz finde ich nämlich ganz bezeichnend und da fehlt jegliche Begründung für, obwohl genau das der Knackpunkt ist. Die gleiche Traunsteiner Tageszeitung belegt nämlich selbst noch in einem anderen Artikel, dass es im Chiemgau Eisengießereien und jede Menge Hochöfen gibt oder gab. Das schließt der o.a. wissenschaftliche Artikel (s. Link) aber wortwörtlich aus. Weshalb denn aber bitte? Die Temperaturen (hier in Kelvin angebenen) kommen doch durchaus hin.
Fazit: Die Spurenlage deutet für mich eher eindeutig auf industrielle Hochofenprozesse als Ursache hin und nicht auf einen Impakt! .. jedenfalls meiner unmaßgeblichen Meinung nach!
Gruß Peter