Hallo,
da es sich nicht um einen Meteoriten handelt kann eine Probe nach vorheriger Absprache im Prinzip an jede Uni mit geowissenschaftlicher Fakultät geschickt werden, die dann mit verhältnismäßig geringem Aufwand eine Gesteinsbestimmung vornimmt. Die ist häufig kostenlos, wenn es keinen Termindruck gibt und sie sich mal so nebenbei reinschieben lässt. Es gibt dann eine formlose Mitteilung per Mail, Telefon etc., dass es sich um das irdische Gestein XY handelt und die Frage, ob die Probe nun entsorgt werden kann. Proben von Privatleuten, die schon vorab mit der unbedingten Verpflichtung zur Rücksendung angekündigt werden, werden mitunter gar nicht erst angenommen wenn nicht schon geklärt ist, dass es sich wahrscheinlich um etwas außergewöhnliches handelt.
Wenn der Wissensdurstige darüber hinaus aber der Meinung sein sollte, eine Elementanalyse könnte Anzeichen für eine außerirdische Herkunft des Steins jenseits der makroskopischen Bestimmungsmerkmale, die das Gegenteil behaupten, erbringen, und diese sollte daher unbedingt durchgeführt werden, dann ist man schnell im 4-stelligen Kostenbereich. Und den Betrag nimmt kein Institut oder Labor auf die eigene Kappe wenn man nicht schon vorher den starken Verdacht hat, dass es sich um einen Meteoriten handeln könnte. Man darf sich als Auftraggeber also auf eine saftige Rechnung freuen.
Also: Erst mal mit einer Gesteinsbestimmung anfangen. Die Analyse kann dann immer noch folgen wenn ein begründeter Anfangsverdacht bestehen sollte. Für die Gesteinsbestimmung muss man sich auch nicht zwangsläufig an ein mit einer Meteoriten-Koryphäe gesegnetes Institut wenden, auch der Gemeine Geologe reicht erst mal, da er es schon zugeben wird, wenn er ein Gestein vor sich liegen hätte, das ihm aus seiner "irdischen Tätigkeit" nicht bekannt ist.
Christine, warum sich jetzt nicht alle überschlagen, eine Liste mit Institutsadressen zu posten, hat damit zu tun, dass alle, die in entsprechenden Instituten arbeiten oder hobbymäßig oder geschäftlich Beziehungen zu solchen unterhalten, wissen, welche Mengen an recht gewöhnlichen Steinen, an die aber große Hoffnungen geknüpft sind, dort von Externen mit der Bitte um Bestimmung und/oder Analyse eingeliefert werden, und welcher Berg an echter wissenschaftlicher Arbeit bei begrenztem Budget und Personal dort andererseits ansteht - kurz, die meisten Institute freuen sich über jeden Stein, mit dem sie sich nicht auch noch außer der Reihe befassen müssen. Empfiehlt jemand nun das Institut seines Vertrauens, wäre man dort wiederum recht unzufrieden mit dem Tippgeber. Und das ist für Selbigen nicht unbedingt erstrebenswert.
Es dürfte aber gar kein Problem sein, entsprechende Adressen an deutschen Unis im Internet zu finden. Alternativ, wenn es gleich eine richtige Analyse sein soll, hilft das Suchwort "Materialprüfung" weiter, da gibt es haufenweise kommerzielle Firmen in Deutschland. Die greifen aber angemessen in den Geldbeutel ihrer Kunden, deswegen wäre es falsch, bei dem hier diskutierten Stück überhaupt eine Analyse zu empfehlen, geschweige denn eine konkrete Firma. IMHO sollte der Wissensdurstige sich da unbedingt erst mal eine Reihe von Kostenvoranschlägen einholen und vergleichen.
Gruß,
Rainer