So aus der Praxis...
..also nur aus der Praxis...aus gefühlten Mehrtausend Wronganschriften...
.....hüstel...der Grund, warum viele Laien nicht mehr von ihrer Absicht abzubringen sind, ihr Fund sei ein Meteorit,
sind just diese typischen Checklisten, wie man sie auf jeder dritten Meteoritenwebseite findet. (In Kombination mit mehr oder weniger gelungenen Mettphotos im Web).
Die Kriterien sind, abgesehen davon, daß sie teilweise nicht korrekt nachvollzogen werden können von Laien,
und da liegt das Dilemma - viel zu unspezifisch - Würd mans aber spezifischer halten, überstiegen sie die Möglichkeiten des Laiens.
Wie auch generell, sieht der Laie nur ein oder zwei Kriterien dieser Listen durch seinen Fund erfüllt, dann ist das schon ein Meteorit für ihn.
Magnetisch. Das taugt eigentlich nur, wenn der Laie einen reinmetallischen Brocken hat.
Sunsten hat er nur die schwachen Magneten am Kühlschrank pappen, die schon bei LLern, für ihn ev. auch bei Ls, und bei HEDs sowieso nicht ziehen.
Und andererseits, das was mit Riesenabstand als häufigstes gefunden wird, die Erze, die Eisenoxide, die meisten Schlacken - darauf reagiert der Magnet.
Vollkommen für die Katz ist in meiner hömblen Opinion die Dichtebestimmung, die gelegentlich auf solchen Seiten empfohlen wird.
Bei Eisenklumpen merkt ein jeder bereits in der Hand, daß das Ding ungewöhnlich schwer für die Größe ist,
bei Steinmeteoriten ist die Dichte überhaupt kein Bestimmungsmerkmal.
Zudem wird der Laie selten die Dichtebestimmung korrekt ausführen und im schlimmsten erdenklichen Fall, landet der soeben gefallene Schwarzkruster
im Leitungswasser im Dr.Oetker-Meßbecher und ist danach verdorben.
Sehr Unbrauchbar ist ferner der Nickel-Hinweis. Der Allergikertest, den sich der Laie aus der Apotheke holt, ist völlig unzuverlässig und liefert fast immer ein positives Ergebnis.
Ja selbst mir dem Schmelzkrustenhinweis ist man auf verlorenem Posten. Zeigt man einen Frischfall, ja mei so schaut die Schmelzkruste halt nimmer aus, bei 99.9999% aller Mets, die hier rumliegen. Und die stinknormalen Steine die hier herumliegen, gar so viele haben eben außen eine andere Farbe als herinnen, haben Dreck dran, Anlagerungen oder sind durch Verwitterung außen überzogen oder verfärbt.
Ein jeder Großmessengänger unter uns kennt das, was hat er auf dem Scanner, wenn er die Tische abläuft auf der Suche nach Meteoriten?
Genau, ihm stechen die Steine ins Auge, die so braun und unscheinbar sind, daß sie sich vom kompletten Messeangebot völlig unterscheiden, dergestalt, daß sie derart nichtssagend sind, daß der Laie sich fragt, was die überhaupt da sollen.
Ja ich weiß schon, irgendwas muß man schon schreiben.
Aber es scheint fast einfacher zu sein, als Laienhandreichung, zu schreiben, was ein Meteorit
nicht ist.
Also keine Schichtungen, nicht locker, keine Blasen, niemals wie geflossen aussehend, niemals kugelrund, niemals scharfkantig, nix "Verbackenes" drin, keine auffälligen Kristalle, kein muscheliger Bruch, niemals mehrere in unmittelbarer Nähe beieinander liegend..usw. usf.
Und eben, daß die letztlich nur ein Fachmann erkennen kann
und wo man den passenden findet!
Nix Schlimmers, als wenn die auf eine Sternwarte rennen, wo eben kein grobibaer, sterntaler, gawin grad da sind, zum Heimatmuseum oder zum Normalgeologen oder zum Steinhändler. Denn sagt nur einer dieser "ja" - oder auch nur "könnte sein",
dann werden die Finder i.d.Regel ihres Lebens nimmer froh.
Mettmann