Autor Thema: Dünnschliffe-Achondrite-Gesteine allg.  (Gelesen 60018 mal)

Offline ironmet

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Re: Dünnschliffe-Achondrite-Gesteine allg.
« Antwort #225 am: Januar 08, 2012, 00:59:46 Vormittag »
Hallo Ulrich,

vielen Dank auch für diese tollen Aufnahmen. :super:
Was lässt Dich denn annehmen, dass der Schliff zu dick ist.
Hast Du den selbst angefertigt, anfertigen lassen oder ist dies einer von dem Engländer.
Was man da noch sehen kann, bin ich leider überfragt.
Dazu fehlt mir momentan einfach noch das Wissen.
Falls es ein Schliff von dem Engländer ist, der macht doch immer sehr gute Schliffbeschreibungen.
Da müsste man doch rauslesen können, um was es sich handelt.

Viele Grüße Mirko  :prostbier:

Offline speul

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Re: Dünnschliffe-Achondrite-Gesteine allg.
« Antwort #226 am: Januar 08, 2012, 08:39:52 Vormittag »
Zitat
Was lässt Dich denn annehmen, dass der Schliff zu dick ist.

die falschen Farben

Zitat
Falls es ein Schliff von dem Engländer ist,

nö, diesmal ist er schon etwas länger in meiner Sammlung

Wo sind denn die Geologen, die müssen das doch wissen! :fluester:

Was mich allerdings wirklich stutzig macht:
Da stelle ich 3 Beiträge mir Text ein, okay Thema interessiert nur wenige, also wenige die die Bilder ansehen. Gleichzeitig stelle ich ein Thema im Testboard mit Titel TEST ein, also klar von weitem erkennbar, kein sinnvoller Inhalt, und die Bilder dort werden MEHR angeklickt als die hier  :bid: :bid: :bid:

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Offline ironmet

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Re: Dünnschliffe-Achondrite-Gesteine allg.
« Antwort #227 am: Januar 08, 2012, 15:35:21 Nachmittag »

Was mich allerdings wirklich stutzig macht:
Da stelle ich 3 Beiträge mir Text ein, okay Thema interessiert nur wenige, also wenige die die Bilder ansehen. Gleichzeitig stelle ich ein Thema im Testboard mit Titel TEST ein, also klar von weitem erkennbar, kein sinnvoller Inhalt, und die Bilder dort werden MEHR angeklickt als die hier  :bid: :bid: :bid:



Hallo Ulrich,

das liegt wohl daran, das es sehr wenige Interessierte für das Thema Dünnschliffe gibt.
Da kann so ein Test-Thema schonmal interessanter sein, da man nicht weiß, was drin steht.
Im Gegensatz zu diesem Thema hier aber nur die "ollen" Dünnschliff-Aufnahmen zu sehen sind.
Aber der Kreis derer, die sich für Dünnschliffe interessieren wird, wird schon stetig wachsen.

Viele Grüße Mirko :prostbier:

Offline Buchit

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Re: Dünnschliffe-Achondrite-Gesteine allg.
« Antwort #228 am: Januar 08, 2012, 21:08:12 Nachmittag »
Hallo Speul,
Soweit so gut. Allerdings paßt das, was ich unter dem Mikroskop sehe nicht so recht dazu. Eigentlich sollte das alles nicht so richtig bunt aussehen wie auf den Bildern.
Da steh ich nun, ich armer Thor und bin so klug als wie zuvor!
Einzige Idee: Der Schliff ist zu dick

zuallererst habe ich bei den leuchtend hellblauen Farben im Schliff an Muskovit gedacht - der aber gemäß der Auflistung der Bestandteile gar nicht vorkommt. Wenn diese intensiv gefärbten Partien allerdings ein Feldspatmineral darstellen, wäre der Schliff definitiv zu dick. Fazit: Ich traue mich nicht so recht an die Interpretation heran. :imsorry:

Gruß, :prostbier:
Holger

Offline Thin Section

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Re: Dünnschliffe-Achondrite-Gesteine allg.
« Antwort #229 am: Januar 08, 2012, 23:04:29 Nachmittag »
Hallo "Dünnschliffler"  :smile:,

Wenn ich mal nur nach der Farbtafel von Michel-Lévy gehe und alles andere ausser Acht lasse, dann drängen sich mir natürlich sofort die Olivine und die Pyroxene auf. Bei den grünen Partien, wie bereits von Holger erwähnt, Muskovit (falls der DS zu dick ist) und folge ich bei der Abszisse bei 30 µm nach rechts, käme für blass- bzw. hellgrün auch Anhydrit, fayalitischer Olivin (falls DS zu dick - ca. 35 µm statt 30 µm) und auch Piemontit in Frage.  :gruebel:

Bernd  :hut:
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Offline speul

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Re: Dünnschliffe-Achondrite-Gesteine allg.
« Antwort #230 am: Januar 09, 2012, 17:08:35 Nachmittag »
dann drängen sich mir natürlich sofort die Olivine und die Pyroxene auf. Bei den grünen Partien, wie bereits von Holger erwähnt, Muskovit (falls der DS zu dick ist) und folge ich bei der Abszisse bei 30 µm nach rechts, käme für blass- bzw. hellgrün auch Anhydrit, fayalitischer Olivin (falls DS zu dick - ca. 35 µm statt 30 µm) und auch Piemontit in Frage.  :gruebel:


und genau die angegebenen Mineralien sollten in dem Gestein nicht drin sein

Zitat
Wenn diese intensiv gefärbten Partien allerdings ein Feldspatmineral darstellen, wäre der Schliff definitiv zu dick

na dann sind wir ja schon zu dritt mit dieser Meinung
Danke  :winke:
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Offline speul

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Re: Dünnschliffe-Achondrite-Gesteine allg.
« Antwort #231 am: Januar 14, 2012, 21:21:03 Nachmittag »
Hallo Dünnsteinschleifer  :smile:
pünktlich zum Wochenende ist die Lieferung von einigen Dünnschliffen bei mir eingegangen.
Auch wenn sich die meisten im Forum hier langweilen - Leute, da müß Ihr durch -

fürs erste gibt es heute:
Eudialitischer Foyait
FO: Khibiny, Halbinsel Kola, Rußland
ein Nephelin-Syenit
zu sehen sind Ägirin-Nadeln und der im Handstück rot leuchtende, im Dünnschliff aber unscheinbare Eudialit sowie Nephelin
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Offline speul

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Re: Dünnschliffe-Achondrite-Gesteine allg.
« Antwort #232 am: Januar 14, 2012, 21:23:50 Nachmittag »
und ein letztes Bild
Viel Spaß
speul

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Offline Buchit

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Re: Dünnschliffe-Achondrite-Gesteine allg.
« Antwort #233 am: Januar 14, 2012, 21:48:55 Nachmittag »
Hallo Speul,

ein sehr schönes Präparat! Darf ich aber eine indiskrete Frage stellen: Wie kommt man an Material von der Kola-Halbinsel?

Auch wenn sich die meisten im Forum hier langweilen - Leute, da müß Ihr durch -
Sehe ich auch so...

P.S. TS werden weder mit Glasperlen bestrahlt noch mit Klavierlack behandelt  :bid:
Naja, Klavierlack vielleicht nicht - aber ich bin noch etwas "old fashioned" in der Hinsicht und klebe meine Schliffe noch mit Kanadabalsam, das glänzt auch immer schön :laughing: :laughing: :laughing:

Gruß, :prostbier:
Holger

Offline Thin Section

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Re: Dünnschliffe-Achondrite-Gesteine allg.
« Antwort #234 am: Januar 14, 2012, 21:59:51 Nachmittag »
Schließe mich Holgers Kommentar gerne an: Sehr schöner DS! Besonders schön sind natürlich diese "knallbunten" Aegirinnadeln, die sich besonders eindrucksvoll von den gräulichen Nephelinen abheben! Habe gerade gelesen, daß Nephelin und Quarz gerne verwechselt werden, da sie die gleichen optischen Eigenschaften haben. Quarz hat aber eine etwas höhere Doppelbrechung und angeblich sollen Nephelin und Quarz nicht gleichzeitig im Gestein vorkommen.

Glückwunsch an Ulrich zu diesem interessanten Neuzugang und was die Aufnahmen selbst angeht:  :super: :lechz:

Bernd  :hut:
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Offline speul

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Re: Dünnschliffe-Achondrite-Gesteine allg.
« Antwort #235 am: Januar 14, 2012, 22:03:48 Nachmittag »
Zitat
Darf ich aber eine indiskrete Frage stellen: Wie kommt man an Material von der Kola-Halbinsel

da gibt es so Veranstaltungen, Börsen geheisen, wo gegen ein geringes Entgelt die unterschiedlichsten Petrefacten angeboten werden  :fluester:
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Offline schwarzwaldmineraloge

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Re: Dünnschliffe-Achondrite-Gesteine allg.
« Antwort #236 am: Januar 15, 2012, 11:04:50 Vormittag »
Hallo,

Der Loftahammar-DS vom Speul ist definitiv viel zu dick. Das sind Feldspäte, die sollten bei normaler Dicke (25-30 µ) IF 1. Ordnung (grau bis weiß) zeigen. Das hier sieht schon sehr nach Pyroxenen aus, was aber überhaupt nicht zum Gestein und zur mikroskopischen Charakteristik (v.a. Spaltbarkeit und Eigenfarbe) passt. Ich sehe dort Kalifeldspat und Plagioklas sowie Biotit. Ja, es handelt sich um einen Mylonit, mit stark rekristallisiertem Feldspat (evtl. auch Quarz), insbesondere in der Ader in der Mitte.

Zu den Titanaugiten vom Kaiserstuhl: Das ist in jedem Fall Wachstumszonierung. Die Ti-Mineralien vom Kaiserstuhl (Ti-Augit, Ti-Hornblende, Granat) sind immer stark zoniert. Bei den Einschlüssen könnte es sich um Flüssigkeits- bzw. Schmelzeinschlüsse handeln, was anderes fällt mir jetzt auch nicht ein. Als Literatur kann ich nur die Reihe von Wimmenauer zu den magmatischen Gesteinen des Kaiserstuhls im Neuen Jahrbuch für Mineralogie empfehlen. Ist aber aus den 1950-er Jahren und wohl nur in Bibliotheken (fragt mal in der Uni-Bibliothek in eurer Nähe) oder antiquarisch zu bekommen. Habe selber nur Kopien.

Bei den abgebildeten Blasenfüllungen im Limburgit handelt es sich um Phillipsit (genau genommen Phillipsit-K oder -Ca).

Hier mal en weiteres Mineral aus dem Kaiserstuhl: Der Melilith (wohl Gehlenit-reich, der blaue Rand besonders). Gut sichtbar ist die sog. Pflock-Textur. Das Stück ist vom Hessleterbuck bei Oberbergen (Eigenfund) und ist ein Bergalith (ein seltenes Ca-reiches Gestein, das ein Bindeglied zwischen Karbonatiten und ultrabasischen Silikatgesteinen (Melilithiten) darstellt).

Glück Auf!
Sebastian
Diplom-Mineraloge

Offline speul

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Re: Dünnschliffe-Achondrite-Gesteine allg.
« Antwort #237 am: Januar 15, 2012, 11:15:41 Vormittag »
Hallo Sebastian,
danke für Deine Erläuterungen.
Kannst Du mal ein Bild von dem Bergalith einstellen, also Handstück, nicht TS? Wäre super
Grüße
speul
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Offline Buchit

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Re: Dünnschliffe-Achondrite-Gesteine allg.
« Antwort #238 am: Januar 16, 2012, 19:33:31 Nachmittag »
Hallo Dünnschliffbegeisterte,

die folgende Probe stammt von einem Gestein von der Ostsee, welches ich zuerst als Oslobasalt vom Augit-Plagioklas-porphyritischen Typus angesehen habe. Inzwischen bin ich mir da nicht mehr so sicher...es könnte sich evtl. auch um einen Osloessexit (vgl. Zandstra) handeln. Aber seht selbst: In der Übersichtaufnahme (LPL) wird schon erkennbar, dass das Gestein stark alteriert ist - hier u.a. an einer intensiven "Vergrünung" erkennbar:

Offline Buchit

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Re: Dünnschliffe-Achondrite-Gesteine allg.
« Antwort #239 am: Januar 16, 2012, 19:35:36 Nachmittag »
Hier eine Übersicht im XPL: Die in intesniven Farben aufleuchtenden Kristalle sind Augite, die langen hellen Leisten Plagioklase.

 

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