Hallo,
ich meld mich jetzt mal in meiner früheren Passion als Werkzeugmacher zu Wort: Schleifen ist ja nichts weiter als eine spanabhebende Bearbeitung mit geometrisch unbestimmten Schneiden. Die "Steigerungsstufe" nennt man Läppen, dass ist das optimale Verfahren, das der Stefan meint, dest. Wasser & Körner.. So werden beispielsweise Endsteine hergestellt. Endsteine sind in der Oberflächengüte derart unübertroffen, dass sie - wenn man sie gegeneinanderschiebt, aufgrund der Kohäsionskräfte zwischen den Atomen bzw. Molekülen - hier - des Stahls, nach einiger Zeit regelrecht untrennbar verpappt sind.
Weitere Gedanken: Wenn ich einer Oberfläche etwas antun will - egal ob Stein oder Eisen - , brauch ich ein Werkzeug, n Schleifkorn oder eben was chemisches. Es liegt doch auf der Hand, dass das Werkzeug nicht ewig standhalten kann! - Deswegen nennt man die Lebenszeit des Werkzeugs auch Standzeit. Wenn es seine Arbeit getan hat, dann muss das Werkzeug eben weg (schlimm, nä?) - und zwar sofort (oder, es muss ihm neues Leben eingehaucht werden, z. B. Schleifen, würde aber schwierig werden, bei diesen kleinen Körnern).... Der Russe hat es doch gezeigt: Ätzen - Arbeit '"tun" lassen! - Und gleich weg damit! (Muss ja nicht immer ein Lappen sein
) - dann wieder und immer wieder....SO GEHT DAS!
So ist das auch mit dem Schleifen: Mit einem Schleifpapierbogen aus dem Bauhaus oder von OBI kannst Du locker nutzlos Deine Wochenenden verbringen und Dir einen Schwarzenegger-Bizeps antrainieren, wenn Du die o.g. Mechanismen nicht im Kopf verinnerlicht hast. Das erinnert mich nebenbei übrigens an den Schiffbrüchigen, der auf hoher See versucht, seinen Außenborder verzweifelt anzuwerfen....
Gut, dann kommt noch die Erfahrung, wie lange darf/soll ich auf einer Stelle rummachen, bevor das "Werkzeug" verbraucht ist...usw.
Und dann die Korngröße! Sehr wichtig! - Dazu braucht es extra Hirnwindungen, ich kann nicht von Korngöße 400 gleich auf 2000 wechseln...sagen wir mal so, man kann nat. alles!
Das wär dann aber ein Fall für das Guininnes Book of Records!
Aber dann kann man gleich der Galvaniseur von - wo isser? - Florida werden...
Gruß
Bernd