Gut, willste nicht privat per Mail diskutieren - auch gut:
Ich find keine von Dir in meinem Mailfach?
Und wenn Dus aus irgendwelchen Gründen auf ein persönl. Level runterziehen willst, was unsinnig ist, würd ich schon lieber PMs schreiben.
Ich versteh Deine Argumentation halt nicht, sie ist m.E. widersprüchlich.
Du schrubst, wie schlimm das sei, daß die Veranstalter des Dermbach-Kolloqiums eine Aufteilung eine möglichen Fundes vorschreiben
und daß das so kontraproduktiv wäre, daß gar einer der besten Finder deswegen dem Kolloqium fernbliebe, weil er nur 60% behalten dürfe.
Ich sag, iwo ( a: ist des eh nur als Nettes Extra gedacht) - just jener Finder sei ja auch nach Dänemark gegangen, wo a priori feststund, daß er Nullkommanix behalten dürfte und wo er keinerlei Garantie noch Indikator hatte, was er für einen Fund, den er abgeben muß, bekommen würde.
Auf deutsch: Du sagst Dermbach - 60% für Finder: pfui, das geht doch nicht, zu wenig! Dänemark: hui! 0% für Finder und eine unbekannte Variable: Supi!
Und bei Dernbach sagst Du: Es muß
vorher genau fixiert sein, was wer bekommt, sonst geht das nicht. Erst mal schnacken und dann haben.
Bei Dänemark indes sagst Du: Daß vorher niemand weiß, ob und was er kriegt, sei toll. Erst mal haben und dann schnacken.
Da komm ich eben nicht ganz mit.
festgelegt wird und zwar nach dem der Fund vorliegt.
Eben genau da liegt der Hase im Pfeffer.
und wenn die genug Material eines Meteoriten haben, dann kann ein Finder seinen Fund auch behalten
Tut mir leid, auf der Webseite von Dr.Haack/Kopenhagen stand klipp und klar, alles dem Staat abliefern, es ist das Gesetz
- und rein gar nix von behalten oder nachträgl. mauscheln.
Noch hat Dr.Haack auf meine Anfrage hin irgendetwas in diese Richtung verlauten lassen.
Und, jetzt muß ich mal bei Dir den praktischen Verstand anmahnen, den Du mir ja absprichst:
So geht es halt nich, das ist ungut.
Wenn ein Jäger überlegt, und es haben mich ein paar der nachweislich besten der Welt gefragt,
ob er dorthin anreisen soll, Spesen von 5000 und mehr ausgeben soll und Zeitaufwand von 3 Wochen Suche drangeben muß,
und dann zur Ausknft bekommt, er dürfe nichts behalten von seinem Fund zum Verkauf oder als Souvenir
und gleichzeitig keine Angaben bekommt, was er für einen Fund für eine Kompensation enthält, ob nen Hunni, nen Zehntausi, ob einen Betrag mit dem er wenigsten seine Spesen decken kann, oder auch nyschte,
dann sagt der: Dann leckts.. bleib ich daheim.
Und da brauchmer nicht streiten: Was braucht man in allererster Linie um Funde, größere Tkws und zeitnah Meteorite zu finden?
Möglichst viele Beine und Augen und Mannstunden und wenn sich dann auch noch diejenigen anerbieten, die nachweislich auf diesem Gebiete die Besten sind, dann umso wünschenswerter und besser.
Eine andere Methodik wäre fachlich falsch.
Da liegt eben der Fehler.
Andere Länder mit Gesetzen vermeiden diesen Fehler. Indem sie eben angeben, daß der Finder was behalten darf oder daß nur ein Vorkaufsrecht seiten des Staates besteht.
Oder im Falle der Zwangspreisgabe des gesamten Fundes an den Schdoohd, daß sie hinschreiben, daß er eine Aufwandsentschädigung bekommt (was schon nimmer reizvoll ist, da das heißt, er bekommt nur die entstandenen Kosten ersetzt) oder eine Kompensation zu marktüblichen Preisen oder auch nix.
Insofern ist das Danekrae sehr schlecht.Und das hat rein gar nichts mit mir zu tun.
Wie es sich beim Finden von Meteoriten oder sonstigen geowissenschaftlichen Dingen verhält (darüber urteilt), aber nie selbst mit von der Partie ist bzw. zu sein scheint.
Du kannst es nicht lassen.
Abgesehen davon, daß ich permanent mit etlichen der besten Finder dez Planetens kommuniziere, ihre Ansichten, Nöte und Bedürfnisse zu all diesen Themen bestens kenne, habe ich tatsächlich ein völlig anderes Aufgabenfeld.
Wir müssen uns auf die Wüste konzentrieren, weil es nur diese Jahre überhaupt möglich ist, all diese wichtigen Meteorite zu sichern und weil es nicht mehr lange möglich sein wird.
Dir mag es ja entgangen sein, aber der Diskurs und die Bewegungen in den Wüstenländern gehen in eine Richtung, die alles andere als gut sind.
Und da reden wir nicht nur vom Oman oder von Algerien, das komplett dicht gemacht hat. Da reden wir von Bestrebungen, daß alles komplett dicht gemacht und verboten werden soll. Da reden wir von den nationalen Meteorizisten, die Vorträge halten, daß dringend Vebote eingeführt werden müssem, da reden wir von konzertierten Boykotten der bedeutenden Sammlungen der westlichen Länder, keine Wüstenmeteorite mehr zu beforschen oder zu sammeln, da reden wir von den Konferenzen in Jordanien und demnächst in Marokko wo Konsens ist, alle diese Länder zu schließen, da reden wir von Austellungen in solchen Ländern, wos nur so kracht vor den üblichen Schlagwörtern wie "Kulturerbe", da reden wir von westlichen Gelegenheitsexpeditionen die sofort den Claim abstecken unds im ganzen Land als Naturerbe schützen wollen, da reden wir von Forderungen, daß NWAs und Omanische Mets nicht mehr durch die MetSoc erfaßt werden sollen, da reden wir von der Agitation in den Medien gegen Finder und Händler,
kurz da zeichnet sich ab, daß die gesamten Nordafrikanischen und Asiatischen Wüsten zu einem Australien oder Argentinien gemacht werden sollen.
Und dann kann nicht nur der Forscher, sondern auch der Sammler, das was er die letzten 20 Jahre gewohnt war, komplett an den Nagel hängen.
Daher setzen wir andere Prioritäten.
Und - was Dir nicht bewußt sein mag, weil Du noch nicht so lange sammelst und die Händlerseite zuwenig kennst:
Eigensuchen sind wirtschaftlich nicht tragbar und -fähig. Sie sind für professionelle Meteoritenleute Luxus und Freizeitvergnügen.
Die Zeiten haben sich insbesondere in der letzten Dekade radikal verändert.
Meteoritensuche war ökonomisch machbar zu Niningerszeiten, wo er für jeden Drecksknorzen noch einen anständigen Betrag bekommen hat,
es war möglich zu Haags Zeiten, ja sogar noch vor 10,11 Jahren wo jeder NWA-Gleisschotter-H5,W3 seine 1000$ im Kilo gebracht hat.
Und die Preise für die selteneren sachen 10-50x im Schnitt höher lagen als die letzten Jahre.
Zu Zeiten, wo das Gros der Funde nicht mehr als 25-30$/kg kostet, HEDs teilweis 5-10$, UREs runter bis einzelne Dollars und Mond nimmer 25,000 sondern 500 kostet - ist die Suche zu einer Hobbyangelegenheit geworden - zwar steigen die Preise wieder, aber es wird noch dauern, bis es wieder kein Zuschußgeschäft sein wird. US-Wüstenbestfinder erreichen gegenwärtig bei weitem nicht den gesetzlichen Mindeststundenlohn, obwohl sie ihre Funde wesentlich teurer vermarkten können als die Nordafrikanischen/Asiatischen Wüstenfunde.
Die Meteorite sind zu selten und die Preise zu niedrig.
Daher wirst auch keinen Mettmenschen finden, der hauptberuflich ausschließlich von Einkünften aus Eigenfunden lebt, sondern alle sind gezwungen zuzukaufen oder die Suche nebenerwerblich zu betreiben bzw. als Hobby.
Bzw. soll ja einen geben, aber Du siehst es ja selber, was für ein zweischneidiges Schwert ist, da das eine Entwicklung eingeleitet hat, die nicht sonderlich begrüßenswert ist, da zunehmend immer mehr Kosten bei Neufällen auf die Preise umgelegt werden, sodaß mittlerweile im Vergleich zu nur 10 Jahren zuvor völlig exorbitante Preise gefordert werden. Früher war es so, daß ein neuer europäischer OC-Fall halt 10$/g bis max. 20$/g gekostet hat und ein HED wenns hochkommt 50$. Heute siehst es ja selber, Kosice, der Polnische, ja selbst neuerdings so Sachen wie Vilalbeto 100-200$, Eukrite LaPice 500-1200$ und das breitet sich jetzt immer mehr aus - siehe Mifflin 40-100$ oder gar solche Extreme wie Almahata von 1000-1500$.
Das kritisiere ich nicht, aber man muß es zur Kenntnis nehmen und es ist halt auch leider Wasser auf die Mühlen derjenigen, die alles verbieten wollen.
So. Daher hat sich eben einiges verändert, selbst die Marokkaner von denen Du Deine Steine beziehst, suchen die nicht selber, weil es für sie wirtschaftlich nicht vertretbar ist.
Folglich haben wir ein völlig anderes Aufgabengebiet. Wie auch ein anderes Interessengebiet. Uns faszinieren die seltenen Klassen, die neuen Funde, die Steine an denen geforscht wird und die neue Erkenntnisse bringen können - und nicht so sehr die üblichen gewöhnlichen Chondrite, die üblicherweise neu zu fallen pflegen oder die wenigen einzelnen Eisenfunde - die für sich genommen zwar schon einen Reiz haben - aber die ungeheuere Vielschichtigkeit, die die Wüste bietet, ist eben unglaublich spannend - gerade weil wir aus ureigenster Erfahrung wissen, wie selten solch Material zwar immer noch ist, aber weil wir eben noch die Zeiten kennen, wo es sowas eben schlicht überhaupt nicht gab, wo es auf der Welt von solcherlei Klassen, wie wir sie Euch regelmäßig auftischen, eben überhaupt nur 0-12 verschiedene Funde gab - und das meiste eben völlig ausser Reichweite oder nicht in anständigen Portionen erreichbar.
Das können wir eben nur jetzt machen. Das Vergnügen Meteorite zu suchen, können wir uns später gönnen, wenn die Wüsten zugesperrt sein werden.
Und diese Arbeit ist anstrengend und risikoreich genug. Insbesondere, wenn wir Dir den Preislevel erhalten und diese Mengen an überdurchschnittlichen neuen Meteoriten bieten, wie Du es von uns gewohnt bist.
Denn Ingo, wenns so einfach wäre, wie Du es Dir vielleicht vorstellen magst, dann gäb es auf der Welt genauso viele Meteoritenhändler wie Mineralien- oder Fossilienhändler und Du hättest in München auf der Schau nicht nur 10 Leute mit einem einigermaßen vielfältigen Meteoritensortiment, sondern 200-400.
Und dieses Engagement läßt uns eben nicht die Freizeit, wie sie andere haben, um auf die Suche zu gehen, so gern wir wollten.
(An Angeboten mit den besten Jägern auf die Pirsch zu gehen, gebricht es uns nicht).
Und ansonsten, Aufklärungsarbeit haben wir exzessivst betrieben, in einem Ausmaß, daß wir schon dafür belächelt worden sind.
Da guxxt mal allein die Telefonbücher an, die ich über die Jahre auf den verschiedenen Listen und Foren verzapft hab, von Privatdiskursen nicht zu reden,
wie wir auch permanent in Kontakt stehen mit Wissenschaftlern und Kuratoren in aller Welt, sodaß Deine Sorge, daß wir die andere Seite und deren Bedürfnisse nicht kennten, völlig unbegründet ist - noch eine Opposition meinerseits zu "den" Wissenschaftlern bestünde, wie ich den Eindruck hab, Du mit anzudichten versuchst.
Was hat das mit Dernbach zu tun?
Eben der Dialog und die Kooperation zwischen allen Seiten steht als Motto über der ganzen Veranstaltung.
Wozu auch der Gesetzkomplex letztlichg gehört, den ich im Übrigen in diesem Thread nicht aufs Tapet gebracht.
So und jetzt schaust zu, Ingo, daßd mal an den Münchner Stammtisch kommst oder wir machen mal einen in Hamburg mit dem Andi Gren und dem Svend Buhl ect. - weil Deine Tendenz, mich permanent mißzuverstehen, macht mir zuviel Arbeit.
Mettmann