Autor Thema: 2. Deutsches Meteoriten Kolloquium in Dermbach  (Gelesen 34038 mal)

Offline rbartoschewitz

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2. Deutsches Meteoriten Kolloquium in Dermbach
« am: August 04, 2011, 23:33:06 Nachmittag »
Liebe Meteoritenfreunde,

Nach intensiver Vorbereitung steht nun das 2. Deutsche Meteoriten Kolloquium in Dermbach. Da zu erwarten ist, dass der Dermbacher Meteorit aufgrund seines brekziösen Aufbaus und dem Auftauchen eines 2. kleinen Stückes im mehrere Fragmentes zerfallen ist, ist für den 2. Tag des Kolloquiums eine gemeinsame Meteoritensuche am Baier vorgesehen. Das Programm findet ihr auf meiner Homepage.
Da wir das Kolloquium aktuell auf ca. 50 Teilnehmer begrenzt ist, bitte ich um baldige Anmeldung sowie Buchung der in Dermbach begrenzt zur Verfügung stehenden Zimmer. Im Hotel "Zum Rhönpaulus" konnte ich eine Zimmerpauschale für Übernachtung und Frühstück im Einzelzimmer von 32,00 € vereinbaren, leider stehen dort nur sehr wenige Zimmer zur Verfügung.

Ich werde in der nächsten Woche an der Jahrestagung der Meteoritical Society teilnehmen. Die für die Tagung geplante Präsentation zum Meteoriten von Dermbach kann leider nicht erfolgen, doch werden wir am Rande die bislang bekannten neuen Ergebnisse diskutieren. Somit hat die Präsentation der neuen Erkenntnisse zum Meteoriten Dermbach an seinen Fundort Premiere!

Ein kleiner Bericht zum Dermbacher Meteoriten ist in den soeben erschienenen "Mitteilungen aus dem Biosphärenreservat Rhön" Heft 16 erschienen.

Ich hoffe auf eine rege Teilnahme am Kolloquium und wünsche allen noch einen schönen Rest-Sommer, auch wenn das Wetter einen anderen Eindruck schafft - aber vielleicht haben wir dann einen schönen "Indian Summer" im Oktober in der Rhön!

Viele Grüsse,

Rainer


Offline lithoraptor

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Re: 2. Deutsches Meteoriten Kolloquium in Dermbach
« Antwort #1 am: August 04, 2011, 23:36:39 Nachmittag »
Moin Rainer!

Steht denn schon ein genauer Termin?

Gruß

Ingo

Offline paragraf

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Offline Haschr Aswad

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Re: 2. Deutsches Meteoriten Kolloquium in Dermbach
« Antwort #3 am: August 05, 2011, 14:23:13 Nachmittag »
Klingt vielversprechend. Werd versuchen, das in den Terminplan einzubauen.

Offline APE

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Re: 2. Deutsches Meteoriten Kolloquium in Dermbach
« Antwort #4 am: August 12, 2011, 14:28:29 Nachmittag »
Ja sehr interessant!   :super:

kleiner Forums-Hinweis: gehört das Thema nicht zu "Sonstiges" - unter - "Treffen der Meteoritenfreunde"    :gruebel:  ... sollte man es verschieben? :nixweiss:

Wichtiger Hinweis!

? Freitag schon Stammtisch im Rhönpaulus ?  :prostbier:   Anreise am Freitag wäre ja für viele nötig ...
http://www.hotel-rhoenpaulus.de/index.htm

Im nächsten Link findet man noch die genauen INFOs zum 2. Deutsches Meteoriten Kolloquium in Dermbach vom Sa. 08. und So. 09.10.2011
(Veranstaltungsort: Rathaus, 36466 Dermbach, Geisaer Str. 16, Schloß-Saal an der B285 südwestlich Bad Salzungen, Thüringen)
... Programm, Referenten und Voraussetzungen an der Teilnahme zur MetSuche usw. schau hier
http://www.meteorite-lab.homepage.t-online.de/

Interessant und klärenswert finde ich dort die Bedingungen zur MetSuche!
Zitat:
"... Der Finder erhält 60% seines Fundes zurück, 20% verbleiben beim Veranstalter und 20% beim Biosphärenreservat Rhön ..."
 :confused:
Hm? Wenn ich an einen Meteoritenfund dort denke, dann kommen mir als erstes Gedanken wie, welche Gesetze muß ich beachten oder wer ist der Eigentümer des Landes, in den Sinn. Der Veranstalter und das Biosphärenreservat sind doch eher sekundäre Parteien, die zusätzlich gerne was vom möglichen Fund abhaben wollen. Oder sehe ich das falsch? Ich bin ganz Ohr, was andere darüber denken. Ich wollte mich gerade anmelden, aber nun zögere ich doch damit. Ich glaube, diesen Punkt sollte man noch einmal genau ausdiskutieren, bevor diese gemeinsame Suche oder gar das ganze Kolloquium darunter zu leiden haben, weil eben möglicherweise einige interessierte Leute, wegen so einer Vorraussetzung, die Reise nach Dermbach erst gar nicht antreten. Wäre doch wirklich schade!
 :fluester:
Natürlich sollte man auch realistisch sein und davon ausgehen, daß selbst 25 sehr gute Metalldetektoren an einem Tag nichts Echtes finden werden. Man wird alles andere, was der Mensch so hinterläßt finden, aber einen Meteoriten vom Fall - wo eher nicht ... ich will ja eigentlich auch keine unnötige Diskussion vom Zaun brechen.
aber Glück gehört zum Finden immer dazu! Und nur aus diesem Grunde, warum nicht! Man muß sich vorher doch Gedanken machen ...
Und deshalb schreibe ich nun heute diese Zeilen hier.

Ach, da fällt mir jetzt noch ein, was wäre, wenn jemand privat an einem anderen Tage bei Dermbach suchen möchte? Ich schätze mal, dieser würde sich wohl die gleichen Gedanken machen müssen ...

PS: habe mir auch den Artikel - "Der Meteoritenfund von Dermbach wird 87 Jahre" Bartoschewitz, Abe, Hössel in den Mitteilungen aus dem Biosphärenreservat Rhön, Heft 16 S.34/35 zusenden lassen. Gibt es ja noch nicht als PDF. Wirklich informativ! Lustig finde ich, das im Museum noch ein Stück vom ersten Fundstück gefunden wurde. Ich vermute, es wurde wohl abgesägt und mit der Zeit vergessen ...

Beste Grüße Thomas
Grau ist alle Theorie ...

Offline gsac

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Re: 2. Deutsches Meteoriten Kolloquium in Dermbach
« Antwort #5 am: August 12, 2011, 20:04:52 Nachmittag »
Ich wollte mich gerade anmelden, aber nun zögere ich doch damit. Ich glaube,
diesen Punkt sollte man noch einmal genau ausdiskutieren, bevor diese gemeinsame
Suche oder gar das ganze Kolloquium darunter zu leiden haben, weil eben möglicherweise
einige interessierte Leute, wegen so einer Vorraussetzung, die Reise nach Dermbach
erst gar nicht antreten. Wäre doch wirklich schade!

Ich kann nicht anreisen, möchte in aller Bescheidenheit aber trotzdem meine Meinung
dazu kundtun: im Mittelpunkt soll doch sicher die Begegnung der Sammlerkollegen und
die gründliche Erörterung/Würdigung des "Dermbach" stehen, oder? Das wird es doch
primär sein, weshalb sich Leute dort zusammenfinden, und nicht eine Suche, die wohl
eher einen symbolischen Charakter haben wird, realistisch betrachtet. So stelle ich mir
das jedenfalls vor. Im Umkehrschluß kann ich mir nicht vorstellen, daß eine im Vorhinein
getroffene Regelung über die Verteilung eines möglichen, wenn auch unwahrscheinlichen,
Fundes jemanden, der ernsthaft (!) an dem Thema interessiert ist, von einer Reise nach
Dermbach abhalten sollte oder würde. Oder ticke ich hier verkehrt?

Alex

PS: wenn "Barntrup" irgendwann mal dran ist, könnte ich mir gut vorstellen, dabei zu sein,
falls zeitlich machbar...

Offline ironmet

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Re: 2. Deutsches Meteoriten Kolloquium in Dermbach
« Antwort #6 am: August 12, 2011, 20:49:10 Nachmittag »
Hallo Kolloquium Freunde,

um ganz ehrlich zu sein, musste ich schon sehr schmunzeln, als ich den Flyer gedruckt und mir
diesen dann durchgelesen hatte.
Also das erste Kolloquium in Kuhfelde war wirklich Klasse.
Interessante Vorträge, interessante Leute und tolle Gespräche.
Eine ganz ungezwungene Veranstaltung eben....

Nun, und wenn ich mir den Dermbach-Flyer durchlese, kann ich mich eben nicht mit all dem
darin geforderten identifizieren.
Und ich bin auf jeden Fall einer von denen, der wegen der "Voraussetzungen an der Teilnahme zur Meteoritensuche"
das Kolloquium nicht besuchen wird.
Bei diesen Voraussetzungen bekomme ich Bauchschmerzen und fühle mich einfach nicht wohl.
Wenn ich Veranstalter wäre, würde ich sicher jeden Fund dem Finder selbst überlassen.
Wozu hätte ich als Veranstalter denn auch das Recht, über einen Teil des Fundes zu verfügen??
Nur weil ich es veranstaltet habe....aber bitte.
Da bin ich selbst zuviel Eisenfreund, um den Fund, nach meinen vielen Verantwortungen bei der Suche, dem Veranstalter zu überlassen.
Der Detektor muß mitgebracht werden, jeder Teilnehmer haftet selbst für die verursachten Schäden (wo auch immer) und der Veranstalter wird von jeglicher Haftung freigestellt.
Nur im Falle eines Fundes...da klappts dann auch mit dem Veranstalter.

Nach dem Motto: Wie stelle ich möglichst kostengünstig einen großen Suchtrupp zusammen, wo ich selbst dann noch im Falle eines Fundes etwas davon habe. :einaugeblinzel:

Nun könnte man ja sagen, der Veranstalter hat das ganze veranstaltet und hat diese Regeln eben festgelegt.
Das ist auch völlig ok und es spricht auch nichts dagegen!
Nur muß ich ja für meinen Teil, wenn mir einige Klauseln nicht schmecken, nicht daran teilnehmen.
....was ja auch keinen Verlust für das Kolloquium bedeutet.

Und so werde ich dieses Jahr dem Kolloquium fern bleiben.
Manche Handlungen oder Ideen sind in der Tat eben kontraproduktiv.

Schauen wir mal, wie der Flyer für 2012 ausfällt...

Nichts für ungut,

Mirko

Offline gsac

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Re: 2. Deutsches Meteoriten Kolloquium in Dermbach
« Antwort #7 am: August 12, 2011, 21:09:11 Nachmittag »
Ja, was soll´s denn? Warum wird soviel Wert auf eine Fundsituation gelegt? Ich
hatte vorher ausgeführt, daß ich das primär für ein Treffen der Meteoritenfreunde
an einer bekannten Lokalität halte. Auf das Treffen an und für sich sollte man doch
Wert legen, nicht so sehr auf eine eh wirklich sehr unwahrscheinliche Fundsituation!

Oder was macht für die Beteiligten den Kern einer solchen Veranstaltung aus? Ist
das Highlight die eher - sorry! - "symbolische" Suche, oder ist es das Treffen und
der Austausch und das Betrachten der vorhandenen Stücke?

Sollen die Beteiligten unter sich ausmachen... Ich nehme mir hier aber die Freiheit,
dies zu kommentieren, was ich aber doch darf, gell? PS: wobei sich mir, ehrlich gesagt,
bei dieser ziemlich speziellen Lokalität auch nicht so recht erschliessen will, warum man
vorher "Regeln" festlegt, was im Falle eines Fundes wie verteilt wird. Diese Regeln als
solche scheinen ja Unmut auszulösen.

Imho, man kann es mit solchen Vorab-Regeln dabei auch übertreiben! Sinn machte dies
allenfalls bei einer neuen Fallsituation, die es ja nun wirklich nicht ist. Die Kirche sollte
man schon im Dorf lassen!

Alex


Offline ironmet

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Re: 2. Deutsches Meteoriten Kolloquium in Dermbach
« Antwort #8 am: August 12, 2011, 21:21:34 Nachmittag »
Hallo Alex,

sehr richtig!
Es sollte ein ungezwungenes und freundschaftliches Treffen sein.
Und genauso sollte auch mit der Meteoritensuche umgegangen werden.
Daher fällt es mir eben schwer mit dieser Klausel umzugehen.
Es geht ja auch garnicht darum, ob ich nun selbst was finde.
Das spielt keine Rolle.
Nur eben jedem sein Fund, das ist schon alles..

Und wir brauchen hier auch nicht über Wahrscheinlichkeiten oder Unwahrscheinlichkeiten eines
Fundes diskutieren.
Offenbar ist die Wahrscheinlichkeit eines Fundes so groß, das man der "Voraussetzung zur Teilnahme an
der Meteoritensuche" eine halbe Seite, der 3 Seiten des Flyers gewidmet hat.

Wenn Du alt und grau bist und ich dann zweimal wöchentlich Deinen Lottoschein zur Annahmestelle bringe, den
ich mit Deinem Geld bezahle, werde ich auch einen Teil, im Falle eines Gewinns, für mich beanspruchen.
Das sollten wir vorher aber festmachen.
20% halte ich für angemessen. :einaugeblinzel:

Viele Grüße Mirko

Offline gsac

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Re: 2. Deutsches Meteoriten Kolloquium in Dermbach
« Antwort #9 am: August 12, 2011, 21:38:13 Nachmittag »
Wenn Du alt und grau bist...

Bin ich doch schon... (s.u.)

...und ich dann zweimal wöchentlich Deinen Lottoschein zur Annahmestelle bringe,
den ich mit Deinem Geld bezahle, werde ich auch einen Teil, im Falle eines Gewinns,
für mich beanspruchen. Das sollten wir vorher aber festmachen.

Wir stehen nicht unter diesem Stress, Mirko, und zwar allein schon deshalb nicht,
weil ich kein Lotto spiele und selbst wenn ich es spielte, würde ich den Anspruch
haben, den Schein noch selber bei der Annahmestelle abgeben zu wollen mit dem
Rollator, und sei es mit letzter Puste und Kraft. Wobei man das angeblich inzwischen
bequemer auch online machen kann...

Mit Deinem Grundgedanken zum Thema, um bei diesem zu bleiben, gebe ich Dir aber
völlig recht!

Alex

Offline lithoraptor

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Re: 2. Deutsches Meteoriten Kolloquium in Dermbach
« Antwort #10 am: August 12, 2011, 23:09:39 Nachmittag »
Moin!

Mal ganz davon ab, dass ich es vermutlich nicht nach Dermbach schaffen werde, muss ich doch sagen, dass ich diese hier von Thomas angeregt Diskussion wichtig und auch richtig finde.
Natürlich geht es auf so einem Treffen primär um den Austausch. Dieser Umstand wird hier sicherlich von niemanden ernsthaft in Frage gestellt. ABER: Wenn man eine gemeinsame Suche anstrebt, dann sollte/muss vorher geklärt sein, wie das Besitzrecht im Falle eines Fundes geregelt ist. Das hat nicht nur etwas mit Fairness zu tun, sondern verhindert auch böses Blut im Nachhinein - sollte ein entsprechender Fall denn tatsächlich eintreten - und genau darauf kommt es an. Wir haben es auch in Geislingen so gehalten und es ist bisher auf jeder Sammeltour, jeder Uni-Exkursion oder jeder sonstigen Suchaktion, an der ich bisher beteiligt war, nicht anders gehandhabt worden. Letztlich sollten dies die Teilnehmer vor Ort entscheiden.

Ich persönlich vermute auch, dass sich diese, von Thomas zitierten, Besitzansprüche eher kontraproduktiv auswirken werden und das hilft der Sache leider gar nicht. Schade!!!

Gruß

Ingo

Offline paragraf

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Re: 2. Deutsches Meteoriten Kolloquium in Dermbach
« Antwort #11 am: August 13, 2011, 01:05:40 Vormittag »
hihihihi,

also erstens verstößt eine Klausel, die die Eigentumsverhältnisse an einem Fund derart regelt, wonach 60% beim Finder, 20% beim Veranstalter und 20% beim Verein verbleiben, gegen geltendes Recht und ist damit unwirksam. Es gibt zwar immer noch kein höchstrichterliches Urteil bei einem solchen Sachverhalt (der Fall Neuschwanstein III wurde ohne höchstrichterliches Urteil per Vergleich beendet, beim Neuschwanstein I gab es ebenfalls einen Vergleich (50/50), so dass angenommen werden kann, dass dereinst ein solcher Fall mangels gesetzlicher Regelung analog einem Schatzfund geregelt wird, 50% für den Finder, 50% für den Eigentümer des Landes, auf öffentlichem Grund also das jeweilige Bundesland. Finde ich persönlich auch als die gerechte Lösung. Soweit die dispositive Rechtslage, die nicht so ohne weiteres per Klausel abgeändert werden kann, eine solche ist einfach nur unwirksam.

Zweitens kann die Haftung des Veranstalters für Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit nicht per Klausel beschränkt werden, das aber genau will diese Klausel. Der Veranstalter soll vollkommen von seiner Haftung freigestellt werden. Damit ist diese Klausel ebenfalls unwirksam, es gelten die gesetzlich normierten Haftungsregelungen.

Drittens bildet eine Suchgemeinschaft immer automatisch eine Gesellschaft Bürgerlichen Rechts (GbR), wenn (wirksam!) nichts anderes vereinbart wurde. Da können sich die einzelnen Mitglieder noch so auf den Boden werfen und sich an den Haaren raufen, es hilft nichts, sie sind automatisch Mitglieder der GbR (immer, wenn nichts anderes vereinbart wurde!). Rechtsfolge: Die 50% werden gerecht verteilt.

Beste Grüße

Bernd

Offline gsac

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Re: 2. Deutsches Meteoriten Kolloquium in Dermbach
« Antwort #12 am: August 13, 2011, 11:41:34 Vormittag »
hihihihi,

also erstens verstößt eine Klausel, die die Eigentumsverhältnisse an einem Fund derart regelt, wonach 60% beim Finder, 20% beim Veranstalter und 20% beim Verein verbleiben, gegen geltendes Recht und ist damit unwirksam. Es gibt zwar immer noch kein höchstrichterliches Urteil bei einem solchen Sachverhalt (der Fall Neuschwanstein III wurde ohne höchstrichterliches Urteil per Vergleich beendet, beim Neuschwanstein I gab es ebenfalls einen Vergleich (50/50), so dass angenommen werden kann, dass dereinst ein solcher Fall mangels gesetzlicher Regelung analog einem Schatzfund geregelt wird, 50% für den Finder, 50% für den Eigentümer des Landes, auf öffentlichem Grund also das jeweilige Bundesland. Finde ich persönlich auch als die gerechte Lösung. Soweit die dispositive Rechtslage, die nicht so ohne weiteres per Klausel abgeändert werden kann, eine solche ist einfach nur unwirksam.

Zweitens kann die Haftung des Veranstalters für Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit nicht per Klausel beschränkt werden, das aber genau will diese Klausel. Der Veranstalter soll vollkommen von seiner Haftung freigestellt werden. Damit ist diese Klausel ebenfalls unwirksam, es gelten die gesetzlich normierten Haftungsregelungen.

Drittens bildet eine Suchgemeinschaft immer automatisch eine Gesellschaft Bürgerlichen Rechts (GbR), wenn (wirksam!) nichts anderes vereinbart wurde. Da können sich die einzelnen Mitglieder noch so auf den Boden werfen und sich an den Haaren raufen, es hilft nichts, sie sind automatisch Mitglieder der GbR (immer, wenn nichts anderes vereinbart wurde!). Rechtsfolge: Die 50% werden gerecht verteilt.

Beste Grüße

Bernd

Interessanter Beitrag, §Bernd!  :super:

Speziell im Hinblick auf den letzten Absatz: gesetzt einmal den Beispielfall, eine Gruppe von fünf Leuten ginge gemeinsam auf die Suche und einer von denen fände tatsächlich einen 50 g schweren Meteoriten. Ist es dann hierzulande also so, daß (mangels höchstrichterlichen Urteils und mangels spezieller Gesetzgebung, wobei Letzteres ja Unsinn wäre, wie schon weithin festgestellt wurde) im Falle einer nach dem Fund entstehenden Streitigkeit über ein vorher nach eigenem Gutdünken vereinbartes Verteilungsmuster eines Veranstalters oder auch eines Gruppenorganisators die Sache aufgrund der bisher behandelten Präzedenzfälle wie Neuschwanstein vermutlich so ausgehen würde, daß bei einer Klärung letztlich wohl 25 g dem Eigentümer des Grund und Bodens zugesprochen würden und die anderen 25 g unter der Suchgemeinschaft (als GbR) "gerecht" aufzuteilen wären? Der eigentliche Finder also im ungünstigsten Fall, je nach Interpretation des Begriffs Gerechtigkeit, 5 g bzw. 10% des Gesamtfundes zugesprochen bekäme, es sei denn, seine Kollegen aus dem Suchtrupp vereinbarten im Vorhinein einen Finderbonus und gestehen ihm übereinstimmend prozentual mehr des Anteils zu, die der Gruppe als ganzer zustünde?

Wie auch immer: besser als eine gesetzliche Regelung, für die es keinen auch nur ansatzweise vernünftigen Grund gibt, aufgrund der Seltenheit solcher Ereignisse und der a-priori-Unvereinbarkeit spezieller Umstände, falls tatsächlich mal so ein Ereignis eintritt, unter einer gesetzlichen Norm, einem gemeinsamen Dach, wenn man so will.

Allerdings lernt man daraus auch, daß ein Veranstalter oder Organisator eines Suchtrupps nicht einfach so Regeln nach eigenem gusto aufstellen kann, die dann auch rechtsverbindlich wären. Bzw er kann es versuchen, wie hier geschehen, aber es hätte im Falle irgendeines Einspruchs auch nur eines Mitglieds aus der Gruppe, die losgezogen ist, einen Stein zu finden, keinerlei Rechtswirksamkeit. Kann man das so festhalten?

Alex

PS: ...was dann aber auch bedeut, daß die potenziellen Teilnehmer, die sich an den Regeln des Veranstalters reiben, jetzt trotzdem gelassen zur Feier des Meteoriten im Rahmen eines Kolloquiums anreisen könnten, weil "im Falle des unwahrscheinlichen Falles eines Fundes" (:-)) die Verteilungsregel aus dem Flyer eh nicht rechtskräftig gelten würde...

:einaugeblinzel:
« Letzte Änderung: August 13, 2011, 12:03:39 Nachmittag von gsac »

Offline Mettmann

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Re: 2. Deutsches Meteoriten Kolloquium in Dermbach
« Antwort #13 am: August 13, 2011, 13:14:06 Nachmittag »
Geh Burschen... a GbR.
Ist dann in der Wirtschaft herinnen jede zufällig zusammengewürfelte Schafkopfrunde eine GbR zu dem Zwecke einen farblosen Wenz zu spielen?
Oder wenn man sich im Stadtpark einem Gebolze anschließt, wird man dann stillschweigend Mitglied einer GbR oder sind da gar zwei GbRs am Werke, jede mit dem vereinbarten Absicht ein Tor zu erzielen?

Schatz, iiih, bloß ned. Wenn ich mich entsinne war nach Österreichischem Recht im Urteil der Neuschwanstein III kein Schatz,
weil er a) keinen Vorbesitzer gehabt hat, sondern herrenlos war (und ein Schatz einen zwar unbekannten, aber immerhin einen Vorbesitzer gehabt haben muß), b) weil er nicht im Verborgenen gelegen ist (Schätze müssen immer verborgen sein, sonst kann man ja gar keine Schatzsuche...nen?) und c) das auch nicht lange Zeit.
Neuschwanstein I wurd glaub ich rechtl. mal als Bodendenkmal bezeichnet.

Schatz wär nämlich auch voll doof. Weil wenn man in so Schatzsucherforen schaut, Schatzregal in der BRD, dytt is Ländersache. Und die ergehen sich da, daß es per Gesetz verboten sei, archäolog. Dinge zum Bsp. aus dem Boden zu entnehmen/auszubuddeln, sondern es muß zuoberst liegen und in manchen Bundesländern gehörts anscheinend automatisch ihm, dem Land, in Bayern z.B. aber nicht, da ist es zwar illegal Zeug auszugraben, aber obwohl der Akt der Entnahme illegal, scheint der Finder trotzdem Eigentümer zu werden usw.usf.

Aber Dorfkirchen!
Kann das sein, daß es eine typische Eigenschaft dez theutschen Forums ist, daß eine Tendenz vorherrscht, alles zu zereden?
Mönsch, es handelt sich hierbei um ein Freizeitangebot, ein Gaudium.
(Wo eh nix gfunden werden wird). Mei, wer mitmachen will, mache mit, wer nicht, der schweige und bleibe daheim.
Bei gemeinsamen Suchen macht man vorher aus, ohne Justitias blinder Wut, wie geteilt wird und feddich.
Da derf der Veranstalter freilich die Regeln sagen, wie bei jeder Pfadfinderschnitzeljagd auch. Dafür erzählt er Euch ja auch, wo ihr suchen müßt.
Alles andere ist doch Mumpitz - grad aso, als würde man den obersten Skatgerichtshof anrufen, ob ein "Re!" noch gültige wäre, wenn die erste Karte des Anspielenden für die Mitspieler noch nicht ersichtlich auf dem Luftwege unterwegs sei oder ob es in der Skatgesetzgebung innerhalb bestimmter Fristen ausgesprochen werden muß.

A bisserl weniger Ernst ist oft sehr hilfreich.

 :prostbier:
Mettmann

....der auf das Kolloquium im Kloster Schäftlarn wartet, da is so fui schee unds Bier besser.
"If any of you cry at my funeral,
I'll never speak to you again."
(S.Laurel 1890-1965)

Offline gsac

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Re: 2. Deutsches Meteoriten Kolloquium in Dermbach
« Antwort #14 am: August 13, 2011, 13:34:52 Nachmittag »
Aber Dorfkirchen! ... Mönsch, es handelt sich hierbei um ein Freizeitangebot,
ein Gaudium. (Wo eh nix gfunden werden wird). Mei, wer mitmachen will,
mache mit, wer nicht, der schweige und bleibe daheim.

Das stand ja sinngemäß genau so auch schon weiter oben, schau nur mal ein
paar Beiträge zurück, da steht´s geschrieben...

Bei gemeinsamen Suchen macht man vorher aus, ohne Justitias blinder Wut, wie
geteilt wird und feddich. Da derf der Veranstalter freilich die Regeln sagen, wie bei
jeder Pfadfinderschnitzeljagd auch.

Was er ja getan hat. Der Rest waren Protestmails und eine Einlassung von §Bernd,
und der letzte Rest dann ein Kommentar von mir dazu. Ois doch nicht verderbt als
solches! Und Rainers Wunschregel ist halt seine Wunschregel - erst mal! So what?

A bisserl weniger Ernst ist oft sehr hilfreich.

Das Zitat ist wohl vom ollen Biermann: "wo bleibt da im Ernst mein Spaß?" Du hast
ja recht, und ich sehe das auch so, aber man muß sich in einer Diskussion trotzdem
in die Abgründe hineinbegeben dürfen und können. Es ist ansonsten, da hast schon
auch recht, alles sehr "theoretisch", weil eh nix gefunden wird. Aber schwätzen
darüber darf man schon, oder, in einem Forum? Oder wuist das ernsthaft bestreiten,
ausgerechnet Du, Sie, Herr Neffe, Sie mit dem Federfinger? Ja, Herrschaftszeiten!!

....der auf das Kolloquium im Kloster Schäftlarn wartet, da is so fui schee unds Bier besser.

In Thüringen gibt´s auch gutes Bier, by the way, das kann ich mit Fug und Recht als
neulich gewesener Gast dort bestätigen! Fralli, in Bayern is eh ois schon immer anders,
und sowieso fui besser gwesn... :-)! (?)

Ich bin dann spätestens beim "Barntrup" dabei, wie schon gesagt. Wollte schon immer
mal ums Eck ins Landesmuseum Detmold hineinspazieren in meiner alten Heimat, aber
hab es halt noch nicht getan. Aber im Ort Barntrup selber war ich immerhin schon...

:prostbier: Alex
« Letzte Änderung: August 13, 2011, 14:04:27 Nachmittag von gsac »

 

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