Ich weiß ja nicht, ob ich mich damit so richtig anfreunden kann
Ich mich schon.
Ist schon ein bisserl arg in Mode gekommen die letzen Jahre, in jedem runden Loch im Boden einen Meteoritenkrater zu ruchen.
(übrigens auch in der Altertumswissenschaft traten nu immer mehr meteoritische Hypothesen auf).
So häufig geschieht das nicht, so langlebig sind Krater auch nicht
und es gibt endlos wirkmächtigere und unendlich häufigere Mechanismen, die runde Vertiefungen im Boden entstehen lassen.
Augenschein, Magnetische Anomalien, ist ja recht nett... ich find, man sollte aber bei den glasklaren und wasserdichten Kriterien für Impaktkraternachweis verbleiben.
Möcht gar ned wissen, was passiert, wenn die mal nach Böhmen fahren und das größte Streufeld der Welt finden...
Die ganzen alten mittelalterlichen Fischteiche...
Schlimm ist auch, das Verennen in eine Hypothese, statt ergebnisoffen zu untersuchen.
Wenn die Annahmen durch die Befunde eine nach der anderen widerlegt werden, trotzdem unter allen Umständen an der ursprüngl. Hypothese festzuhalten und immer weiter hergeholte vermeintl. Indizien sich zu konstruieren.
Bis zur völligen Absurdität ists ja im Chiemgau gelaufen. Wo am End dann gar der arme Herodot herhalten mußte, der den Chiemgauimpakt beschrieben hätte, gar die klassische Phaetonsage auf den bairischen Impakt zurückgeführt wurd und der Verlauf der ganzen Weltgeschichte, mit dem Schmarrn, daß die Mets von den ansässigen Kelten zu einem besonders guten Stahl verhüttet wurd, vermöge dessen dann die Römer ihr Weltreich qua militärisch-technischer Überlegenheit errungen hätten.
Da denkt sich der Oberbayer: Scho recht.
+ dann dieser ganze Irrsinn von Weltverschwörung, weils kein anderer anerkennen wollt und weil die angebl. Beweise nicht veröffentl. wurden, jahrelang.
Bis hin zu Lehrpfad- und Museumsbau... Wie in den platten Bauerntheaterpossen. Wenn der Gschwendnerbauer auf der Gschwollferneralm glaubt auf Öl gestoßen zu sein, der Spekulationswahn ausbricht, die Dorfhonoratioren Intrigen spinnen, der Scheich aus Arabien oder der Texakaner mit dem Cowboyhut das Dorf bereist, und am End doch nix wird, die Gierigsten verlacht, und der Lois vom Gschwendtnerbauer dann zu guter Letzt doch die Zenz vom Bürgermeister haben derf, mit dem sich der Gschwendner über sein Öl besonders verstritten.
Selbes zeug hattmer ja auch mit einem andern Loch in Oberitalien, wiedrum kein Nachweis für Krater gelungen, aber das sei dann das Loch, wo das Trumm neigefallen wär, dessen Bolid dem Konstantin erschienen sei, worauf er hin das Christentum zur Staatsreligion...
Früher war so ein Bledsinn den engagierten Hobbyforschern und Dilettanten vorbehalten.
Gibts ja heute noch, z.B. jenen persönl. sehr netten Amateur in USA, der aber halt in jedem Termitenhügel gleich einen Zentralhügel sieht und dicke Wälzer schreibt, wie die ganzen Mettimpakte in Amerika, die Geschichte und Werdung der verschiedenen Ureinwohner beeinflußt habe.
Oder auch so ein älteres Machwerk gibts, ich weiß nicht mehr wie es heißt, von einem Privatgelehrten, der in Süddeutschland huuunderte Krater entdeckt zu haben glaubt. Habs nimmer, für mich ists eine Sünd, Bücher wegzuschmeißen, aber das war eins der allerganzwenigsten, das so ein Blödsinn war, daß ichs weggehauen.
Es ist für mich eher sowas wie Steve Curry auf einer höheren akadem. Ebene.
Mettmann
Der im Stadtrandwald ein Streufeld hat, meine Güte, alles voller alter Krater. Und vollgepumpt mit rostigen Metallsplittern.
Des kann man nun auch die nächsten 1000 Jahre beproben und bebohren und beschreiben...