Ach nuju, ich find die ewige Bevormundung, wer was wie zu kaufen habe, albern.
Wenn die Leute Campos in der Form haben wollen, warum sollens es dann bittschön nicht haben?
Gerade Campo, der der billigste klassifizierte Meteorit der Welt ist, von dem es mindestens hundert Tonnen gibt.
Es stehen jedermann und jederfrau, die mit sowas nix anfangen können, Campos in allen Größen bis rauf zu Halbtonnern jederzeit zur Verfügung.
Jedes Museum hat seinen dicken Campo,
wo also soll das Problem sein?
Wenn man mit sowas Leute erreicht, die der Petrischale der Mettwelt fremd sind, ist es doch toll.
Wenn man die damit für Meteorite interessieren kann.
Wenns sowas ham, dann gehns auch viel eher ins Museum, sich sowas anzuschaun.
Nu und vielleicht klapps dann auch mal mitnem besseren Budget.
Und wenn mancher überlegt, wie er überhaupt zu den Meteoriten gekommen ist - grad hier im Forum könnts doch lesen, wie es den meisten, nunmehr wackeren Sammlern ergangen ist - das allererste Stückerl war halt zumeist ein billiges kleines Glitzieisen, auf einer Messe gekauft oder als Sternschnuppe geschenkt bekommen.
Old Kranz hat im 19.Jhdt. Streichholzschachtelmikros gebaut, Old Nininger had Tinnef aus Meteoriten im 20.Jhdt. gebastelt,
so neu ist das auch nicht.
Und dieses Moralhorngetute von wegen goldgeiziger Gewinnoptimierung ist doch Quatsch.
So wie ich das sehe, geht es den meisten überhaupt nicht darum mehr im Gramm zu bekommen, sondern überhaupt einen Umsatz sicherzustellen,
daß sie überhaupt der Arbeit nachgehen und immer neue Meteorite produzieren können.
Suppe ist genügend da, und das Getue von "der Nachwelt erhalten" ist auch ein rechter Schmarren.
Der Bedarf für die Museen, Institute und die Sammler, die diesem konservatorischen Impetus folgen, ist vollständig gedeckt, die kaufen, das was sie benötigen und es bleibt eben halt viel übrig.
Guxx doch, nach 50 Jahren kammer immer noch einen Zagami kaufen und nach 15 Jahren immer noch von den DaG Monden und Märsen,
ergo ist es nicht wahr, daß Händler und Sammler mutwillig Meteorite zerstören würden für den schnellen und hohen Profit. Denn ausserordenlich groß waren die Funde ja nicht.
Und ich fönde es auch nicht gerechtfertigt, das Gros der Sammler vom Sammeln auszuschließen.
Bitteschön, Deutschland ist bereits das sammlermächtigste Land nach den USA - und hier im Forum sind bereits der Größtteil dieser Sammler anwesend.
Und - siehe die Anzeigensparte - es ist halt nun mal so, daß die wenigsten sich Stücke jenseits der 1000er oder 10,000er-Preisgrenze leisten können,
noch daß sie regelmäßig und beständig Stücke für 200 oder 500Euro nehmen könnten.
Und deswegen fertigen wir und andere ja nach Möglichkeit Stücke entsprechenden Zuschnitts an.
Dito macht es für Forschungseinrichtungen und Universitäten budgettechnisch wenig Sinn, sich ganze Hauptmassen oder Riesenvollscheiben zuzulegen,
wo man mit der heutigen Methodik ein paar einzelne Gramm für Dünnschliffe, ein paar wenige Zehntelgramm für die Mikrosonde und noch ein paar Zehntelgramm zum Vergasen braucht.
Und irgendwie versteh ich die ewige Kritik auch nicht, siehe anderer Thread, die bedeutenden Entdeckungen in der Meteoriterei diese Jahrzehnte werden von den Privaten und zwangsläufig kommerziell orientierten Leuten gemacht.
Im Vergleich zu früheren Jahrzehnten und Jahrhunderten hat sich die öffentliche Hand weitestgehend aus der Finanzierung derselben zurückgezogen.
Und die Vorstellung, daß man nix dafür tun müsse, um an Neufunde zu gelangen, ist eine völlig weltfremde.
Ich mein, man geht doch in die Antarktis und das kostet ein Heidengeld, wie auch früher die Eurometexpeditionen alles andere als billig waren oder wenn man die aufgewendeten Mittel für die handvoll neuerer Australischen Steine sich anschaut.
Ganz genauso brauch der private Sektor Mittel, damit überhaupt all die Funde gemacht werden können, nur wachsen denen die Mittel eben auch nicht im Gaaatn.
Sondern die werden zur ganz großen Hauptsache von den Sammlern finanziert, von den großen wie den kleinen, wie eben auch aus solchen Verkäufen an die Meteoritische Laienschaft, die solcherlei Sachen, wie sie nun kritisiert werden, eben gerne haben möchten.
Wems nicht gefällt, der kann doch jederzeit die entsprechend großen Stücke kaufen und sie der Nachwelt erhalten. Oder eben eigene Expeditionen auf die Beine stellen. Wo also ist das Problem?
Und die Mars- und Monddosen, - wenn sogar die Astronauten die selber Fuß auf den Mond gesetzt haben, diese Dosen für eine pfundige und tolle Idee halten, was sollen wir uns da einen Kopf machen?
"Gescheite" Stücke dieses Mondfundes sind der Nachwelt erhalten, eine Vollscheibe im Irischen Nationalmuseum, die 1.5kg-Hauptmasse im Royal Ontario Museum, zig Forscherteams haben an diesem Meteoriten gearbeitet und können das weiterhin tun
- und wer desweiteren ähnliche Stücke der Nachwelt erhalten will, der sei herzlich dazu eingeladen.
![prostbier :prostbier:](https://www.jgr-apolda.eu/Smileys/default/prostbier.gif)
Mettmann