Autor Thema: Schlacke?  (Gelesen 12004 mal)

metcollector

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Re: Schlacke?
« Antwort #15 am: März 11, 2007, 21:09:30 Nachmittag »
Na dann werde ich mir wieder einen intravenös einziehen, sind ganz geil die Wirkungen  :wow:.
Nein aber im Ernst, Google einfach dannach, über Schlacken habe ich wenig bis keine Ahnung.
lG
Christopher

Offline MetGold

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Re: Schlacke?
« Antwort #16 am: März 11, 2007, 21:11:42 Nachmittag »
Hallo titan,

da hast du aber Glück mit deiner Apotheke. Bei mir schreien die immer gleich Sprengstoff- und Bombenalarm und holen ihre Chefin, der muß ich dann das genau erklären. Lasse mir meistens so 100ml  einer 10% Salpetersäure/Alkoholmischung dort anfertigen, die ich ggfls. noch ein bischen verdünne.

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titan

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Re: Schlacke?
« Antwort #17 am: März 11, 2007, 21:56:47 Nachmittag »
Mit drei Kinder ist man halt oft in der Apotheke, da vermuten die keinen Bombenleger.
Aber die Meinige mag net wenn ich eben mal nen Liter Säure hier habe und da noch.
Muß so schon genug mit meinen Gartenutensilien aufpassen.

Offline pallasit

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Re: Schlacke?
« Antwort #18 am: März 11, 2007, 22:41:27 Nachmittag »
Hallo,

Da ist mir doch noch was eingefallen. Beim Verschweißen der Bahnschienen wird ein Verfahren verwendet bei dem eine überhitzte Eisenlegierung entsteht. Aluminium wird mit Eisenoxid gemischt und dann enzündet. Haben wir im Chemieunterricht mal gemacht, das geht ab wie eine Rakete.
Den Fundort könnte man damit erklären.

http://de.wikipedia.org/wiki/Thermit

Grüße Willi


Offline Aurum

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Re: Schlacke?
« Antwort #19 am: März 11, 2007, 23:00:32 Nachmittag »
Hallo Willi ,

Leider muss ich dir da wieder sprechen den ich habe genügend von den schweiß Resten in meinem Leben gesehen , beim Therrmiet schweißen wird kein Vanadium verwendet und die Reste sehen auch nicht schwarz aus sondern wie Rost richtig roter Rost , sorry aber das ist meine Erfahrung .

Bis dann Lutz  :winke:
Aller Anfang ist schwer !!

Offline pallasit

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Re: Schlacke?
« Antwort #20 am: März 12, 2007, 01:45:22 Vormittag »
Hallo Lutz,

Die Ausgangsprodukte des Thermits sind Eisenoxid (Rost) und Aluminium. Nach der heftigen, hitzebildenden Reaktion entsteht eine überhitzte Eisenschmelze, diese erstarrt.

Zitat Wikipedia Link:
Zitat
Zusatzstoffe wie z. B. Vanadium machen den Schweißstahl härter als den eigentlichen Schienenstahl.

Zitat Wikipedia Link:
Zitat
wird eine bestimmte Menge Thermit in einem Schamotte-Trichter über dem mit Formsand eingeschlossenen Schienenstoß entzündet
Stark überhitzte Eisenschmelze mit Formsand(quarzhaltig) ergibt eine Magnetitkruste. Magnetit ist schwarz.  Beim Schmieden als sogenannter "Hammerschlag" bekannt. Eisenschmelze ist in die Formsandpackung geflossen und darin erstarrt.

Ich finde, der Fundort wird erklärt, die Dichte kann stimmen, Schwarz kann auch sein. Was anderes fällt mir nicht ein. Deshalb bleib ich mal dabei.

Grüße Willi  :prostbier:




Offline MetGold

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Re: Schlacke?
« Antwort #21 am: März 12, 2007, 06:31:39 Vormittag »
Hallo Willi,

was mich dabei ein bischen stört, ist die Anfangsbeschreibung: "schwach magnetisch" Hast du Erfahrung wie das mit Thermit wäre?

Die passende Dichte von Vanadium trifft auch nur zu, wenn es um ein Element ginge und nicht etwa um eine Verbindung oder ein Gemisch etc., aber das wissen wir ja nicht. Außerdem, wo kleine Hohlräume sind könnten auch größere sein, was dann die Dichtebestimmung als  ad absurdum  degradiert.

 :winke:  MetGold   :alter:
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Offline pallasit

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Re: Schlacke?
« Antwort #22 am: März 12, 2007, 11:05:20 Vormittag »
Hallo Peter,

Beim schweißen mit Thermit wird die Eisenlegierung an den Schienentyp angepasst. Viele Edelstähle sind nur schwach oder gar nicht magnetisch. Die besseren Edelstahltöpfe in der Küche sind z.B. nicht magnetisch.

Bei der Dichtebestimmung meine ich, dass der Wert nach oben korrigiert werden muss (Hohlräume). Ich kenne die Dichte der beim Thermitverfahren produzierten Eisenlegierungen jedoch nicht.

Es fällt auch Aluminiumschlacke an, die müsste dann recht Hart sein (wegen Korundbildung). Wenn ich mich recht erinnere sieht die jedoch ?braun? aus.

Ein paar Bilder zum Verfahren:
http://www.u-bahn-hamburg.com/html.php/modul/HTMLPages/pid/189

Grüße Willi

Offline MetGold

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Re: Schlacke?
« Antwort #23 am: März 12, 2007, 11:17:37 Vormittag »
Hallo Willi,

hui, das geht ja richtig ab !!!!!

Ich sag mal so, einen Meteoriten im Forum zu erkennen bzw. ein Mineral oder Gestein mag ja noch angehen, aber ein künstliche Schmelze zu identifizieren, wenn man keinerlei Anhaltspunkte aus der Umgebung (Fabriken, Historik etc.) hat, kann sicher nur in Vermutungen enden. Wenn ich mir z.B. das/mein  PSdE  ansehe  :traurig2: , wieviel silbrig/weiße Elemente/Metalle es da gibt, die ich vom Bild her niemals alle unterscheiden könnte ...

 :winke:  MetGold   :alter:
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titan

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Re: Schlacke?
« Antwort #24 am: März 12, 2007, 16:44:33 Nachmittag »
Pallasit war so freundlich und hat mir eine Adresse gegeben an welche ich mich mit der Schlackeproblematik wenden kann,werde Euch auf dem Laufenden halten.

Plagioklas

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Re: Schlacke?
« Antwort #25 am: März 12, 2007, 19:27:48 Nachmittag »
Hallo,
es sieht nach Ferromangan aus, das bild mit der Fläche zeigt schöne skelettierte Kristalline bestandteile. Ferromangan rostet auch schön, und ist nur schwach magnetisch. ebenfalls möglich ist eisenphosphid (Snth. Schreibersit), was ebenfalls gut rostet. Hab davon auch einige schöne bröckchen, aber leider rostet er auch gut, wenns erstmal angefangen hat.
Gruß
Plagioklas

titan

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Re: Schlacke?
« Antwort #26 am: März 12, 2007, 19:34:08 Nachmittag »
Probiers mal mit nem Oelbad!
Hab das Ding nach dem Phosphorsäureangriff einfach sehr heiß abgewaschen und sofort danach ins Nähmaschinenoel gelagert.Nach einer weile ist es dann stabil.
Frage: hast du vieleicht Photos davon? Würde nmich sehr freuen!

titan

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Re: Schlacke?
« Antwort #27 am: März 13, 2007, 21:21:05 Nachmittag »
Spinifexgefüge...Fayalit... :nixweiss:

Offline pallasit

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Re: Schlacke?
« Antwort #28 am: März 13, 2007, 22:10:13 Nachmittag »
Spinifexgefüge = Skelettförmige Kristalle in einer Glasmatrix. Dieses Gefüge kommt häufig bei eisenreichen Schlacken vor.

Fayalit = Eisenreiches Silikat (Fe2SiO4, eine Olivinvariante)


Das hilft dir wahrscheinlich nicht viel weiter. Worum gehts?

Plagioklas

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Re: Schlacke?
« Antwort #29 am: März 14, 2007, 23:21:57 Nachmittag »
Hallo,
bei meienr digicam würdest nur nen braunen fleck oder nen hellen fleck mit überstrahlendem Glitzern sehen, je nach Stück.

Frisch ist mein Zeugens silberweiß (Heller als Stahl und Edelstahl) und spröde. Es hat übrigens eine Härte, die ausreicht um Glas zu ritzen.
Gruß
Plagioklas

 

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