Autor Thema: (4) Vesta und ihre Sprösslinge - zeigt eure HED-Meteoriten!  (Gelesen 330375 mal)

Offline boborit

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Re: (4) Vesta und ihre Sprösslinge - zeigt eure HED-Meteoriten!
« Antwort #270 am: Februar 22, 2011, 20:21:28 Nachmittag »
Als ich zum ersten Mal den NWA 5916 einigen Sammlern gezeigt hatte, es war noch vor der Klassifikation, da haben einige auf einen brekzierten LL6er oder so getippt. Gott sei Dank konnte ich in meinem Endstück keine Chondre erkennen! Etwas später bekam ich eine Scheibe vom NWA 5390, einem LL4er, in die Hand. Und die sehr große optische Ähnlichkeit zwischen dem olivinreichen Diogeniten und dem LL4er war schon beeindruckend.

Hier mal beide im direkten Vergleich:

 :winke:  :prostbier:
Dirk

Hallo Dirk, :hut:
ja, auf dem ersten Blick sehen die sich wirklich sehr ähnlich aber da ich ja jetzt viiiel genauer hingucke erkenne ich im rechten Stück eindeutig Chondren :einaugeblinzel: kann also kein Diogenit sein :streichel: - pairing ist also nicht zu erwarten, nicht war :einaugeblinzel:

Viele Grüße - Michael :laughing: und bitte nicht  :aua:
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Offline Dirk

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Re: (4) Vesta und ihre Sprösslinge - zeigt eure HED-Meteoriten!
« Antwort #271 am: Februar 22, 2011, 21:00:25 Nachmittag »
Hallo Michael  :winke: ,

Zitat
  auf dem ersten Blick sehen die sich wirklich sehr ähnlich aber da ich ja jetzt viiiel genauer hingucke erkenne ich im rechten Stück eindeutig Chondren  kann also kein Diogenit sein 

Genau so ist es  :super: . Wenn man sich die rechte Scheibe auf dem Bild genauer anschaut, dann sind da Chondren zu sehen. Aber so von weitem .... auf den erste Blick .... schon sehr ähnlich  :laughing:

 :prostbier:
Dirk

Offline boborit

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Re: (4) Vesta und ihre Sprösslinge - zeigt eure HED-Meteoriten!
« Antwort #272 am: Februar 22, 2011, 21:01:34 Nachmittag »
... und noch ein Olivindiogenit:

NWA 2286 (olivine-bearing diogenite): Vollscheibe mit großen, blockigen Orthopyroxenen, die teilweise kataklastisch sind. Die Scheibe enthält auch einen idiomorphen Chromitkristall und ein kupferfarbenes Aggregat (0.5 x 0.4 mm), bei dem es sich aber auch nur um "limonitic staining" handeln könnte.

Bernd  :hut:

Hallo Bernd, :hut:

schönes Scheibchen :wow:, wenn ich mich nicht irre werden die Olivin-Diogenite als die rareste Meteoritenklasse angesehen?!

Viele Grüße - Michael :winke:
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Offline Mettmann

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Re: (4) Vesta und ihre Sprösslinge - zeigt eure HED-Meteoriten!
« Antwort #273 am: Februar 23, 2011, 08:26:48 Vormittag »
Hmm verwechselst wahrscheinlich mit dem Vesta-Dunit, der mal als solcher beworben wurde.

Ist aber auch vieles eine Terminologiefrage. Früher - auch beim Olivin-Diogeniten, war es eigentlich Konvention, daß es fünfer gleichartiger Funde bedurfte,
um eine eigene neue "Klasse" zu konstituieren.
Olivin-Diogenite gibt es mittlerweile eine ganze Reihe, ausserdem sicher welche, die früher halt einfach so zu den "normalen" Diogeniten dazugeschlagen wurden, klassifikationsmäßig.
Der größte Oli-Dio dürfte der um NWA 5480 sein mit zahlreichen Pairings, teilweise noch unterwegs, und Kilos.
Was macht einen Olivindiogeniten aus?  Er muß mindestens 5% Olivin haben. Und ansonsten oft charakteristisch für die Oli-Dios habense gern diese schwarzen Chromite drin.


 :prostbier:
Mettmann
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Re: (4) Vesta und ihre Sprösslinge - zeigt eure HED-Meteoriten!
« Antwort #274 am: Februar 23, 2011, 16:43:56 Nachmittag »
... wenn ich mich nicht irre werden die Olivin-Diogenite als die rareste Meteoritenklasse angesehen?!

Das wird eventuell am Anfang so gewesen sein, als die Hupés den "ersten" Olivindiogeniten (NWA 1459) mit einem TKW von gerade mal 49 gr auf den Markt brachten. Auf EBay kosteten damals 122 mg circa $786 (aus drei Angeboten gemittelter Preis!).

Wenn eine Äusserung von Ted Bunch vom 11. Juni 2010 noch zutrifft, ist die Klasse der Olivindiogenite nach wie vor nicht offiziell anerkannt. Damals schrieb Ted auch, daß eine Abhandlung im Entstehen sei, in der er und Tony Irving sich dieses Problems annehmen würden. Weiter gab er seinem Unmut darüber Ausdruck, daß man aufgrund der bislang verwendeten Klassifizierungskriterien einen Stein, der > 90% Olivin enthält als Diogenit einstufen müsse, obwohl dies eigentlich ein Dunit sein müsste.

In MAPS 45-5, 2010 (pp. 850-872) schlagen Beck und McSween vor, die Diogenite zu unterteilen in: dunitisch, harzburgitisch, und orthopyroxenitisch. Das Präfix polymikt sollten sie bekommen, falls eine brekziierte Mischung aus diesen Typen vorliegt.


Bernd  :hut:
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Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, dass die Dummen todsicher und die Intelligenten voller Zweifel sind. (Bertrand Russell, britischer Philosoph und Mathematiker).

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Re: (4) Vesta und ihre Sprösslinge - zeigt eure HED-Meteoriten!
« Antwort #275 am: Februar 23, 2011, 16:56:59 Nachmittag »
NWA 4755: Hier nun ein Diogenit, der leider nach wie vor noch nicht endgültig klassifiziert worden ist. Anfangs wurde er von Dean Bessey und später dann von Michael Cottingham angeboten. Eventuell könnte er mit NWA 3143 und anderen Diogeniten mit diesem orangefarbenen "mild staining" durch Eisenhydroxide gepaired sein, das ist aber nur eine Vermutung.
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Re: (4) Vesta und ihre Sprösslinge - zeigt eure HED-Meteoriten!
« Antwort #276 am: Februar 23, 2011, 16:59:37 Nachmittag »
NWA 4755: Manche Hypersthenkristalle sind bis zu 8 mm groß, die Schmelzkruste ist glänzig und adrig und es sind natürlich sind auch einige, meistens kleine Chromite (FeCr2O4) vorhanden.


Bernd  :hut:
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Offline boborit

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Re: (4) Vesta und ihre Sprösslinge - zeigt eure HED-Meteoriten!
« Antwort #277 am: Februar 23, 2011, 17:19:49 Nachmittag »
... wenn ich mich nicht irre werden die Olivin-Diogenite als die rareste Meteoritenklasse angesehen?!

Das wird eventuell am Anfang so gewesen sein, als die Hupés den "ersten" Olivindiogeniten (NWA 1459) mit einem TKW von gerade mal 49 gr auf den Markt brachten. Auf EBay kosteten damals 122 mg circa $786 (aus drei Angeboten gemittelter Preis!).

Wenn eine Äusserung von Ted Bunch vom 11. Juni 2010 noch zutrifft, ist die Klasse der Olivindiogenite nach wie vor nicht offiziell anerkannt. Damals schrieb Ted auch, daß eine Abhandlung im Entstehen sei, in der er und Tony Irving sich dieses Problems annehmen würden. Weiter gab er seinem Unmut darüber Ausdruck, daß man aufgrund der bislang verwendeten Klassifizierungskriterien einen Stein, der > 90% Olivin enthält als Diogenit einstufen müsse, obwohl dies eigentlich ein Dunit sein müsste.

In MAPS 45-5, 2010 (pp. 850-872) schlagen Beck und McSween vor, die Diogenite zu unterteilen in: dunitisch, harzburgitisch, und orthopyroxenitisch. Das Präfix polymikt sollten sie bekommen, falls eine brekziierte Mischung aus diesen Typen vorliegt.


Bernd  :hut:


Hallo Bernd, :hut:
danke für deine ausführlichen Angaben :user:.
Ich verneige mich vor deinem schier unerschöpflichen Wissensschatz (und deiner schier unerschöpflichen Sammlung die mich an ein sich nie leeren wollendes Füllhorn erinnert) :super:

Viele Grüße - Michael :winke:
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Offline boborit

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Re: (4) Vesta und ihre Sprösslinge - zeigt eure HED-Meteoriten!
« Antwort #278 am: Februar 23, 2011, 17:23:47 Nachmittag »
Hmm verwechselst wahrscheinlich mit dem Vesta-Dunit, der mal als solcher beworben wurde.

Ist aber auch vieles eine Terminologiefrage. Früher - auch beim Olivin-Diogeniten, war es eigentlich Konvention, daß es fünfer gleichartiger Funde bedurfte,
um eine eigene neue "Klasse" zu konstituieren.
Olivin-Diogenite gibt es mittlerweile eine ganze Reihe, ausserdem sicher welche, die früher halt einfach so zu den "normalen" Diogeniten dazugeschlagen wurden, klassifikationsmäßig.
Der größte Oli-Dio dürfte der um NWA 5480 sein mit zahlreichen Pairings, teilweise noch unterwegs, und Kilos.
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Mettmann

Hallo Mettmann, :hut:

auch an dich meinen Dank! Jeden Tag lerne ich hier dazu (sammle aber auch erst ca. 1 Jahr lang intensiv Metis) :smile:

Viele Grüße - Michael :winke:
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Re: (4) Vesta und ihre Sprösslinge - zeigt eure HED-Meteoriten!
« Antwort #279 am: Februar 23, 2011, 18:36:20 Nachmittag »
Ich verneige mich vor deinem schier unerschöpflichen Wissensschatz

... und ich bedanke mich für soviel Lob !!!

Aber: unerschöpflich ist allenfalls der Wissensschatz meiner Datenbank, die ich über all die Jahre aufgebaut habe und die es mir erlaubt, recht schnell auf erforderliche oder gefordete Daten und Quellen zuzugreifen. Mein Hirn gleicht eher, na ja, sagen wir's mal so: einem Schweizer Käse ... mit vielen Löchern  :smile:

Bernd  :hut:
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Offline boborit

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Re: (4) Vesta und ihre Sprösslinge - zeigt eure HED-Meteoriten!
« Antwort #280 am: Februar 23, 2011, 18:42:14 Nachmittag »
Ich verneige mich vor deinem schier unerschöpflichen Wissensschatz

... und ich bedanke mich für soviel Lob !!!

Aber: unerschöpflich ist allenfalls der Wissensschatz meiner Datenbank, die ich über all die Jahre aufgebaut habe und die es mir erlaubt, recht schnell auf erforderliche oder gefordete Daten und Quellen zuzugreifen. Mein Hirn gleicht eher, na ja, sagen wir's mal so: einem Schweizer Käse ... mit vielen Löchern  :smile:

Bernd  :hut:


... aber ein kluger Mann sagte einst: " der Kluge weiss nicht alles, aber er weiss wo es geschrieben steht"! :einaugeblinzel:

Michael :winke:
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Offline ben.g

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Re: (4) Vesta und ihre Sprösslinge - zeigt eure HED-Meteoriten!
« Antwort #281 am: Februar 24, 2011, 18:13:27 Nachmittag »
Hallo  :winke:

So jetzt hab ich auch ein bisschen mehr Zeit um in diesem schönen Thread zu stöbern.
Wirklich tolle Exemplare, die ihr da vorgestellt habt!

Ich mach mir's da jetzt mal einfach.
Bitte sehts mir nach wenn ich hier keine Bilder hochlade sondern nur auf meine (wenigen) HEDs verlinke.
Bin momentan a bisserl faul. (Schont aber auch den Forenserver  :einaugeblinzel:)
http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=3200.0
Link im ersten Beitrag. Unter "Kein Eisen" geht's zu den Achondriten.

Gruß
Ben

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Re: (4) Vesta und ihre Sprösslinge - zeigt eure HED-Meteoriten!
« Antwort #282 am: Februar 24, 2011, 18:26:14 Nachmittag »
Hallo Forum und HED'ler,

NWA 1942 (AHOW): Ein Howardit aus der Anfangszeit des NWA Bonanza und daher nicht ganz billig gewesen! TKW ist 476 gr, Schockstufe = S2 und W = niedrig. NWA 1942 besteht aus grobkörnigen Klasten (diogenitisch, granular-eukritisch, basaltisch-eukritisch – hier abnehmend nach Vol% aufgeführt). Die diogenistischen Klasten sind bis zu 12 mm groß werden, daher der grünliche Teint (= kristallines, transparentes Hypersthen). Auch geschockte Klasten sind vorhanden.


Bernd  :hut:
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Re: (4) Vesta und ihre Sprösslinge - zeigt eure HED-Meteoriten!
« Antwort #283 am: Februar 24, 2011, 18:36:50 Nachmittag »
Hallo Bernd, HED-ler und Forumsleser :hut:

ich habe hier auch noch einen (möglichen) Howarditen mit kleiner NWA-Nummer. Ja leider ist er auch noch nicht im Met. Bulletin klassifiziert...

Es ist der NWA 1281, der einen sehr frischen Eindruck macht.

Das TNW: 468g

Hier erst einmal ein oder zwei Bilder und dann lehhhhne ich mal weit aus dem Fenster....

Michael :prostbier:
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Offline boborit

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Re: (4) Vesta und ihre Sprösslinge - zeigt eure HED-Meteoriten!
« Antwort #284 am: Februar 24, 2011, 18:53:40 Nachmittag »
soooo, hier wage ich mal eine Hypothese.

Der NWA 1281 ist ja wie schon geschrieben noch nicht endgültig klassifiziert. Ebenso steht es um den NWA 1553 der vor kurzer Zeit hier vorgestellt wurde.

Nun habe ich beide nebeneinander liegen und auch unter dem Mikroskop genauer angeschaut (hab aber beim besten Willen kein Eucritnest entdecken können) :einaugeblinzel:

Von der Frische her, der Farbe, der Schärfe und Form der schwarzen Glaseinschlüsse. Sowie der Farben, Größe und Verteilung der diogenitischen Bestandteile her sehe ich hier keinen Unterschied.

Was ich damit sagen möchte: die könnten gepairt sein!

Kann natürlich in Anbetracht der kleinen Proben reiner Zufall sein... aber wer weiss :nixweiss:

Bernd, Dirk, macht mich fertig :laughing:

Viele Grüße - Michael :winke:
« Letzte Änderung: Februar 24, 2011, 19:47:12 Nachmittag von boborit »
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