... warum fällt Zag mit seinem "flüssigen Wasser" so aus der Rolle der H-Condrite?
Weil ganz bestimmte Bedingungen es erlaubten, daß im Falle von Zag und Monahans Wasser in NaCl Kristalle eingelagert werden konnte.
Zag und Monahans durchliefen mehrere, recht komplexe Veränderungsprozesse auf ihrem H-Chondrit Mutterkörper (thermische Metamorphose, Schockereignisse, Schmelzen und Mobilisierung von FeNi und Troilit, etc.) und es war eben dort, wo sich Zag und Monahans bildeten, tatsächlich Wasser vorhanden. Im porösen Regolith müssen dabei
niedrige Temperaturen (
≤100°C) geherrscht haben. Wo aber kam dieses Wasser her? Es muß oberflächennah gewesen sein, damit beim Verdampfungsprozess (was zu einer Konzentrierung von NaCl führte) aus einem hochgesättigten Laugetümpel NaCl ausgefällt werden konnte. Entweder gab es geschmolzenes Eis oder
dehydrierte Phyllosilikate, die aus einem Gas solarer Zusammensetzung
bei Temperaturen von etwa 330-400° Kelvin kondensierten (Serpentin und Saponit z.B. beginnen bei ca. 500°C zu dehydrieren). Die wässrige Flüssigkeit, die sich aus den dehydrierten Phyllosilikaten bildete, sickerte dann durch den porösen Regolith des Asteroiden. A.E. Rubin tendiert zu den dehydrierten Phyllosilikaten und nicht zu dem Vorhandensein von geschmolzenem Eis (wenn ich ihn richtig verstanden habe).
Quelle:
RUBIN A.E. et al. (2002) The halite-bearing Zag and Monahans meteorite breccias: Shock metamorphism, thermal metamorphism and aqueous alteration on the H-chondrite parent body (MAPS 37-1, 2002, pp. 125-141).
Bernd