Und die Lösung lautet:
Tuffbrekzie oder Schlotbrekzie vom Schwäbischen Vulkan.
Diskutiert wurde sie hier im Zusammenhang mit der Frage, wieviele Meteoritewrongs wohl nach dem Geislinger Fall auftauchen werden, da die Schlotbrekzien dieser Fundorte (die nahe am potentiellen Fallgebiet liegen) aufgrund der eingeschlossenen, gerundeten Lapilli- oder Aschepartikel mit Chondriten verwechselt werden könnten.
Das Material besteht aus einer Matrix, die neben (ursprünglich wohl) glasigen Bestandteilen auch feingepulvertes Nebengestein (etwa Jurakalk) enthält. Links von der Bildmitte der helle, gerundete Partikel ist ein etwas größeres Fragment von Jurakalk. Allerdings ist das Gestein sekundär stark verändert, was sich unter anderem in der Abscheidung von Aragonit (was Bernd als "achatähnliche Strukturen" erkannt hat) in den ehemaligen Hohlräumen des Gesteins erkennbar macht. Aber auch die in ihrem äußeren Umriß noch gut erkennbaren, primären Mineralphasen der "basaltischen" Partikel (Olivin- und Melilithkristalle) sind so stark alteriert, dass sie unter gekreuzten Polarisatoren nicht mehr die typischen Interferenzfarben zeigen (deshalb hatte ich auf eine XPL-Aufnahme auch verzichtet). Überraschend genug sind einige Lapilliteilchen dennoch als Glas erhalten geblieben (in diesem Bild nicht gut zu sehen, aber im oberen rechten Quadranten ist ein dunkelbraunes Korn zu erkennen, bei dem es sich um Glas handelt).
Die vulkanischen Partikel sind unter anderem deshalb von Interesse, weil sie relativ wenig SiO2, dafür aber reichlich CaO enthalten, was sich u. a. im Auftreten von Melilith äußert (die stäbchenförmigen Kristalle, die man ohne genauere Untersuchung leicht für Plagioklas halten kann). Daneben müssen sie auch reichlich feinverteilten Magnetit enthalten, denn sie bleiben beim Schleifen selbst dann fast undurchsichtig, wenn man den Schliff unter die üblichen 30 Mikrometer herunterschleift.
Der Erhaltungszustand ist übrigens von Schlot zu Schlot unterschiedlich; man findet daher auch Gesteine dieses Typs, in denen weniger sekundäre Veränderungen im Stoffbestand zu sehen sind (etwa frische Olivinkristalle).
Gruß, Holger