Sehr schön Iason!
Die oder der Perigord-Trüffel ist eine meiner Lieblingsmeteoritenanalogien!
Nicht? So einen Meteoriten muß man suchen gehen - der Tartufist geht auch mit seinem Hundti oder seinem Schweinlein in den Wald und gräbt seine Trüffel aus.
Jedes Jahr wachsen sie nach, jedes Jahr fallen Meteorite von denen man nur im Promillebereich findet und jedes Jahr legt die Erosion neue alte Meteorite frei.
Perigord-Trüffel werden jedes Jahr so um die 150 Tonnen geerntet, die Hälfte davon in Frankreich.
Der Bulletin hat die gesamten Meteoriten erfaßt, die jemals auf der Welt gefunden wurden, seis in der Sahara, seis im Oman, seis in der Antarktis, seins die Fälle oder die Zufallsfunde.
Insgesamt sind es 700 Tonnen.
Zieht man nur die 20 größten Eisenmeteorite ab, sind es 70 Tonnen - soviel wie an Perigord-Trüffeln jedes Jahr allein in Frankreich geerntet wird.
Und die Dunkelziffer, die liegt bei den wenigen Masseneisen, also Campo, Sikhote usw. weil Steine nun mal keine solchen großen Massen produzieren, bei denen hammer ja nur ganz einzelne, wo noch was dazu kommt - vielleicht noch eine Tonne für Allende, 3-5 Tonnnen 869 zu den gelisteten, paar Zentner Millbillillie se wissen - nich die Welt.
Nehmer den drittproduktivsten Meteoritengrund her, den Oman, weil da die Steine auch die OCs sehr gut erfaßt sind, da hattmer in 10 Jahren 6 Tonnen insgesamt.
Und das, worüber wir in der Sahara reden, das ist nun mal zur allerallergrößten Hauptsache der Gleisschotter, ein paar einzelne Tonnen pro Jahr in den Fundhochzeitenjahren.
So. Trüffel braucht man nicht unbedingt zum Leben, auch wenn sie den Moment verschönern können - ähnlich verhält es sich mit den Meteoriten.
Nun - trotzdem, trotz dieser Mengenverhältnisse von Meteoriten zu Perigord-Trüffel klagt der Sammler über die astronoooomischen Preise der Meteoriten, bemüht stets aus seinem Repertoire die Vokabeln:
Gilbbeutel und
Lotto.
Nochmal in 5 Jahren werden soviele Perigordtrüffel geerntet wie insgesamt in der Geschichte an Meteoriten gefunden wurde.
Und übrigens von der Alba-Trüffel im Jahr auch 25-50 Tonnen. 10x mehr als an neuen Meteoriten im Jahr gefunden werden kann.
Die Trüffelpreise werden akzeptiert als Selbstverständlichkeit, begründet aus ihrer Seltenheit und dem Aufwand sie zu suchen.
Die Albatrüffel kostet pro Kilogramm zwischen 8000$ und 15000$.
Mancher HED ist also billiger. Und HEDs gibts gegenwärtig auf der ganzen Welt und jeher 3 Tonnen.
Die Perigord-Trüffel kostet pro Kilogramm 1000-3000$/kg.
Unklassifizierte Gleisschotterchondrite, Campos 30-60$/´kg... usw.
Was will man mehr?
Und... gibt es ein einziges Land auf der Welt, daß Gesetze erlassen hat, daß den Besitz, die Ausfuhr oder das Suchen von Trüffeln verbietet?
Gibt es einen einzigen Mykologen auf der Welt, der die Medien aufhetzt und Pogrome fordert gegen Trüffelesser, -sucher, -händler?
Gibt es einen einzigen Beamten, der so einen Knick in der Optik hätte, daß er glaubt, der Staat habe einen natürlichen Anspruch, daß aller Trüffel des Landes Staatseigentum sind?
Gibt es einen einzigen Direktor einer botanischen Sammlung, gibt es einen einzigen Vorstand eines mykologischen Vereins, der sich dazu verstiege, das alle Trüffeln gefälligts zu ihm und kostenlos kommen müßten und der sich erdreiste, Trüffelsucher und -köche als Verbrecher, Pack, Mafioten und Parasiten zu verunglimpfen?
Sicherlich nicht. Denn die kämen ins Heim.
Das ist ein hilfreicher Vergleich, den man im Hinterkopf behalten sollte - wenn man mit diesen völlig unverschämten Leuten mit ihrem abseitigen Anspruchsdenken zu tun bekommt oder gar ihnen das Wort zu reden gedenkt.
(Psst Oheim, 2007 hat selbst Australien Trüffel im Werte von 1.7 Millionen $ exportiert! Weit mehr als an Mets aus der Sahara exportiert wurden. Huh hoffentlich bekommt Bevan und seine Büttel nicht eines Tages Appetit auf sowas).
Ich mag Meteorite irgendwie lieber als Trüffel. Sie halten länger vor und erzählen mir mehr über das Sonnensystem und ferne Welten.
Mettmann