Autor Thema: Meteoritenfall über Deutschland? Feuerkugel 8.1.2011 17:51 MEZ  (Gelesen 236179 mal)

Offline MarkV

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Re: Meteoritenfall über Deutschland? Feuerkugel 8.1.2011 17:51 MEZ
« Antwort #795 am: Februar 22, 2011, 19:07:42 Nachmittag »
Hallo Ben,

Anfang: 8.1.2011 17:51:10s MEZ

Ende: 8.1.2011 17:51:16s MEZ

Grüsse,
Mark

Offline ben.g

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Re: Meteoritenfall über Deutschland? Feuerkugel 8.1.2011 17:51 MEZ
« Antwort #796 am: Februar 22, 2011, 19:31:40 Nachmittag »
Danke!!!

Offline ben.g

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Re: Meteoritenfall über Deutschland? Feuerkugel 8.1.2011 17:51 MEZ
« Antwort #797 am: Februar 22, 2011, 20:00:51 Nachmittag »
Wow.

Ich hab grad 78 Sterne auf der Fornachaufnahme ausgemessen und ins Programm eingegeben.
Kurz gezögert und dann auf Return gdrückt mit dem Gedanken "Was wird da wohl rauskommen"
Auf Anhieb 2,4' Genauigkeit mit quadratischem Fit! (Sogar der lineare kommt schon auf 8')
Das ist natürlich schön.  :smile:

(Und da wären noch viel mehr Sterne gewesen, die man hätte reinpacken können. Die weiter entfernt von der Spur hab ich garnicht erst berücksichtigt.)

EDIT:
Örks.
Weniger gut ist allerdings, dass ich dabei wohl noch einen unangenehmen Bug im Programm entdeckt habe...  :traurig:

Gruß
Ben
« Letzte Änderung: Februar 22, 2011, 20:31:52 Nachmittag von ben.g »

Offline ben.g

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Re: Meteoritenfall über Deutschland? Feuerkugel 8.1.2011 17:51 MEZ
« Antwort #798 am: Februar 23, 2011, 12:38:49 Nachmittag »
Örks.
Weniger gut ist allerdings, dass ich dabei wohl noch einen unangenehmen Bug im Programm entdeckt habe...  :traurig:

Ja, leider war noch ein Bug drinne.
Bei Überschreiten der 360°-Grenze wurde teilweise ein falscher Quadrant berechnet.
(Wer versucht hat die Fornachdaten zu fitten, hat das vielleicht gemerkt.)
Ich habe es gefixed und die korrigierte Version hochgeladen.

Sorry für den Fehler, aber solche Dinge sind leider nicht immer ganz auszuschließen.  :nixweiss:

Gruß
Ben

Offline ben.g

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Re: Meteoritenfall über Deutschland? Feuerkugel 8.1.2011 17:51 MEZ
« Antwort #799 am: Februar 24, 2011, 11:36:47 Vormittag »
Hallo  :winke:

Ich habe jetzt die ausgemessenen Bilder mal durch mein Programm gejagt und damit dann sowohl eine neue Triangulation als auch eine neue Flugsimulation durchgeführt. Hier mal die Ergebnisse auf einen Blick.

Gais-Foto vom 2.2.2011 02:58:37 MEZ:
Durch "Blink-Komparator"-Vergleich mit den anderen Aufnahmen 85 Sterne identifiziert (Siehe GaisIdF.jpg)
Durch den Weitwinkel war ein Fit 3. Ordnung nötig, der dann aber eine Abweichung von doch nur 6' liefert.

Fornach-Foto:
78 Sterne identifiziert. (Siehe FornachIdF.jpg)  Die Abweichung ist hier nur 2'.
Berücksichtigt habe ich dabei nur die Sterne innerhalb des blauen Kreises (Grund: Ich hatte keine Lust noch mehr Sterne auszumessen  :einaugeblinzel:).
Glücklicherweise vernüpft mein Programm Bildkoordinaten mit horizontalen Koordinaten, so dass die Zeit nur bei der Ausgleichsrechnung eingeht. Somit konnte ich die Mitte der Sternenspuren zur Auswertung heranziehen. Annahme war hier: 16:51:17 GMT

Es ergeben sich folgende Horizontalkoordinaten (° ' ")
Gais
Anfang: Azimut: 158 52 31  Höhe: 35 44 02
Ende:   Azimut: 187 23 17  Höhe: 11 34 52
Fornach
Anfang  Azimut:  96 59 40  Höhe: 10 59 08
Ende    Azimut: 102 48 38  Höhe:  4 46 01

Für die Kamerapositionen habe ich folgende Werte verwendet:
Fornach: 48°02'38"N - 13°25'07"E -  650m
Gais:    47°22'49"N -  9°29'12"E - 1150m

Die Präzession habe ich jeweils berücksichtigt.
Die Refraktion der Sterne wird automatisch durch die Ausgleichsrechnug erledigt.
Die etwas geringe Refraktion des Boliden habe ich mit den von Rob errechneten Werten korrigiert.

Ich habe folgende Bildpositionen für die Bahn angenommen:
Gais (fk_20110108_1651.jpg;  720 x 576):
Bahnanfang  x=433 y=191  Bahnende x=660 y=366
Fornach: (Bolide_Hermann_Koberger_small.jpg;  812 x 581)
Bahnanfang  x=234 y=365  Bahnende x=320 y=463

Beim Gaisfoto fand ich es etwas schwierig das genaue Spurende zu bestimmen.
Meinen Ansatz habe ich mal ins Bild eingezeichnet: fk_20110108_1651_SpurF.jpg

Mit all dem erhalte ich aus der Triangulation:

Fornach viewlines intersecting Gais plane:
traj. start:  h=72.57 km  lon=  9.069  lat= 48.317
traj. end  :  h=30.55 km  lon=  9.698  lat= 48.544

Gais viewlines intersecting Fornach plane:
traj. start:  h=79.93 km  lon=  8.961  lat= 48.277
traj. end  :  h=29.64 km  lon=  9.711  lat= 48.549

azimuth    of flight vector: 241.64
incliniton of flight vector:  38.12


Damit veschiebt sich die Trajektorie wieder ein klein wenig (wenn auch nicht viel) nach Süden, wenn ich das richtig sehe.

Gruß
Ben

Offline ben.g

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Re: Meteoritenfall über Deutschland? Feuerkugel 8.1.2011 17:51 MEZ
« Antwort #800 am: Februar 24, 2011, 11:39:40 Vormittag »
Wenn ich damit eine Flugsimulation starte, erhalte ich die in der Karte eingezeichnete mögliche Lage des Streufeldes.

Annahmen:
v0=4000 m/s (Bei h=29.64 km) 
Dichte 3.3 
Massen zwischen 1 g und 100 g
Das Windprofil wurde auf Zeit und Ort interpoliert.

Im Gegensatz zu den Werten aus der Bestimmung der Plattenkonstanten und der Triangulation, die ich mittlerweile doch für einigermaßen zuverlässig halte, ist meine Flugsimulation allerdings noch mit großer Vorsicht zu geniessen.  :einaugeblinzel:

Gruß
Ben

Offline Hungriger Wolf

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Re: Meteoritenfall über Deutschland? Feuerkugel 8.1.2011 17:51 MEZ
« Antwort #801 am: Februar 24, 2011, 18:17:29 Nachmittag »
Gibt es aktuell schon einen Fund/-e?

Grüße  :prostbier:
Achim

Offline Hungriger Wolf

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Re: Meteoritenfall über Deutschland? Feuerkugel 8.1.2011 17:51 MEZ
« Antwort #802 am: Februar 25, 2011, 16:55:55 Nachmittag »
Hallo Forum!

Schade, das es bisher noch keine Meteoritenfund/-e gibt!

Über die Ursache habe ich lange nachgedacht und fand einen wesentlichen Fehler in den bisher durchgeführten theoretischen Meteor/-iten-Streufeld-Berechnungen!

In den bisherigen Berechnungen wird von festen Beobachtungspunkten ausgegangen, jedoch nicht berücksichtigt, das sich die Erde um die eigene Achse dreht und das mit einer hohen Geschwindigkeit!

Siehe hierzu meine Graphik!

Einerseits dreht sich die Erde mit einer Geschwindigkeit und andererseits hat der Meteor/-it eine dazu entgegengesetzte Flugrichtung/Geschwindigkeit (Geislinger Meteor/-it).
Dadurch addieren sich beide Geschwindigkeiten nahezu und die Flugstrecke (Dunkelflugbahnverlauf) wird dadurch gegenüber den bisherigen mathematischen Berechnungsmodellen/mögliche Fallregion deutlich länger!

Grüsse von
Achim



  




Offline Hungriger Wolf

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Re: Meteoritenfall über Deutschland? Feuerkugel 8.1.2011 17:51 MEZ
« Antwort #803 am: Februar 25, 2011, 17:29:30 Nachmittag »
Die Berechnung dazu:

Offline Hungriger Wolf

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Re: Meteoritenfall über Deutschland? Feuerkugel 8.1.2011 17:51 MEZ
« Antwort #804 am: Februar 25, 2011, 17:47:43 Nachmittag »
Welche Flugdauer/Dunkelflugphase/Minuten habt Ihr für die bisherige Streufeldberechnungsmodelle verwendet?

Grüße von  :prostbier:
Achim
  
« Letzte Änderung: Februar 25, 2011, 18:02:45 Nachmittag von Hungriger Wolf »

Offline karmaka

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Re: Meteoritenfall über Deutschland? Feuerkugel 8.1.2011 17:51 MEZ
« Antwort #805 am: Februar 25, 2011, 18:04:10 Nachmittag »
Hallo Achim,

siehe Marks Eintrag #502.

Simulierte Fallzeiten je nach Gewicht und Geschwindigkeit zwischen 110 und 650 Sekunden

Viele Grüße

Martin

Offline Hungriger Wolf

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Re: Meteoritenfall über Deutschland? Feuerkugel 8.1.2011 17:51 MEZ
« Antwort #806 am: Februar 25, 2011, 18:19:02 Nachmittag »
Hallo Martin!

Danke für Info!  :super:
Habe es glatt übersehen, bei der Datenmenge.... :bid:

Grüße
Achim

Iason

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Re: Meteoritenfall über Deutschland? Feuerkugel 8.1.2011 17:51 MEZ
« Antwort #807 am: Februar 25, 2011, 18:23:51 Nachmittag »
Hallo Achim,

das Thema ist u. a. bei Wikipedia abgehandelt, es handelt sich um die Wirkung der sog. Corioliskraft:

http://de.wikipedia.org/wiki/Fallexperimente_zum_Nachweis_der_Erdrotation

Habe auf die Schnelle mal in die weiter unten aufgeführte Formel zur Ostablenkung Werte eingesetzt
und erhalte ca. 68 Meter Ostablenkung für einen Fall aus 28.000 Metern, falls ich richtig gerechnet habe.

Gruss Iason

Offline ben.g

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Re: Meteoritenfall über Deutschland? Feuerkugel 8.1.2011 17:51 MEZ
« Antwort #808 am: Februar 25, 2011, 18:32:17 Nachmittag »
Nun, der Wolf meinte allerdings wohl was anderes.

@Achim
Die Erdrotation brauchst/darfst du in dieser Weise (Addition der Geschwindigkeiten) hier nicht mitberücksichtigen.
Die Geschwindigkeit am Anfang der Dunkelflugphase, die in die Simulation eingeht, ist eine relative Geschwindigkeit zur -sich mit der Erde mitdrehenden - Atmosphäre.

@Iason
An die Corioliskraft habe ich allerdings auch bisher nicht gedacht....  :gruebel: 

Gruß
Ben

Offline ben.g

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Re: Meteoritenfall über Deutschland? Feuerkugel 8.1.2011 17:51 MEZ
« Antwort #809 am: Februar 27, 2011, 11:02:19 Vormittag »
Hallo.  :winke:

Zitat
So, jetzt hab ich aber ehrlich gesagt erstmal die Schnauze voll von Plattenkonstanten.
Na, dann brauchst du ja jetzt eine neue Projektidee... :laughing:

Nunja, ähem....
Ich habe mal ein kleines Programm zur Bestimmung der Refraktion mittels Raytraycing geschrieben.  :laughing:
Damit kann ich jetzt auch die Refraktion eines Objektes innerhalb der Atmosphäre bestimmen. Hier mal die Ergebnisse:

z = Zenitdistanz (in Grad)
rForm = Refraktion nach der Standardformel
restliche Spalten = Refraktion berechnet mit Raytraycing (Gesamte Atmosphäre, Objekte in 30km und 10km Höhe)
Die Refraktionswerte sind alle in Bodensekunden angegeben.

  z     rForm   rRayTr   r30km   r10km
  0       0.0     0.0     0.0     0.0
  5       5.1     5.0     5.0     3.3
 10      10.3    10.1    10.0     6.7
 15      15.6    15.3    15.2    10.1
 20      21.2    20.8    20.6    13.8
 25      27.2    26.6    26.4    17.6
 30      33.6    33.0    32.7    21.8
 35      40.8    40.0    39.7    26.5
 40      48.9    47.9    47.6    31.8
 45      58.2    57.1    56.7    37.8
 50      69.4    68.1    67.6    45.1
 55      83.1    81.7    81.1    54.1
 60     100.6    99.3    98.5    65.7
 65     124.4   123.2   122.2    81.4
 70     158.8   158.5   157.3   104.5
 75     214.1   217.5   215.7   142.7

Die Werte aus meinem numerischen Ansatz stimmen sehr gut mit denen aus der gängigen Formel überein. Deshalb gehe ich davon aus, dass das Programm korrekt läuft. Für ein Objekt in 30km Höhe zeigt sich - im Gegensatz zu dem in 10km Höhe - keine große Abweichung, was auch nicht allzusehr verwundert, da ab ca 45km dann schon der Brechungsindex 1 ist.

Gruß
Ben

 

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