Hallo
...ist eigentlich schon mal an Fehler durch die Verzeichnung des Objektivs gedacht worden?
Gerade das sollte ja, bei nicht allzu großer Verzerrung, durch die Bestimmung der Plattenkonstanten ausgeglichen werden.
Das läuft ja in zwei Schritten ab:
Zunächst werden die sphärischen Koordinaten (z.B RA und DEC oder auch AZ und H) durch stereographische Projektion auf die Platte (Film/CCD) zweidimensional abgebildet. Diese Formeln sind zunächst mal völlig unabhängig von der Kamera. Würde das Objektiv nicht verzerren, dann wäre die Sache jetzt schon erledigt. (Bis dahin sind noch gar keine Plattenkonstanten im Spiel)
Die Verzerrungen, die durch die Optik in Spiel kommen, kann man jetzt in der Regel nicht mehr analytisch rausrechnen, da man ja meistens gar keine Informationen hat, wie die zustande gekommen sind. Man fittet nun einfach die Bildkoordinaten an identifizierte Sterne an, um eine Transformationsvorschrift zu erhalten. In der Regel langt da wohl ein lineares Ausgleichsverfahren aber bei größerer Verzerrung (Vielleicht schon bei Weitwinkel?) muss man da auch noch quadratische Terme mitnehmen.
Dieses Verfahren hat natürlich den Vorteil, dass man überhaupt nichts wissen muss über die Art und Weise wie die Verzerrung zustande gekommen ist.
(Im Prinzip hat Mark genau das ja "per Hand" gemacht, indem er die Kartenbilder manuell so lange verzerrt hat, bis sie mit identifizierten Sternen zur Deckung gekommen sind)
Es könnte allerdings, bei bekanntem Objektiv, vielleicht tatsächlich sinnvoll sein einen solchen Filter vorzuschalten. Dann wäre das spätere Ausgleichsverfahren wohl genauer und man könnte sich auch auf einen linearen Fit beschränken...
Gruß
Ben