Mark, hast Du eigentlich schon eine zuverlässige Aussage über die Verteilung
"crosstrack", also orthogonal zur Projektion der Dunkelflugbahn auf die Erde?
Mit anderen Worten: gibt es eine Einschätzung, wie breit die Streuellipse ist
mit den bisherigen Randbedingungen? (Oder steht das schon irgendwo und
hab ich es vielleicht überlesen...?).
Alex
Hallo Alex,
die Insert-Grafik rechts auf den Simulationsgrafiken zeigt die Drift nach rechts und links von der Spur. Laut Simulation müssten die Geislingen-Stücke praktisch genau auf der Linie liegen (allenfalls 100-200m rechts von der Spur). Von daher würde ich nicht zu weit entfernt von der Spur suchen und daher ist es auch sehr wichtig, die Spur so genau wie möglich aus den Aufnahmen zu rekonstruieren. Ich will hier morgen nochmal etwas Arbeit reinstecken. Allerdings kann es in der Praxis da doch Unterschiede geben. Eigentlich müsste man auch simulieren, wie sich so ein Bruch auf die Bahn auswirkt. Das gibt ja sicherlich einen starken Impuls in alle Richtungen. Wie stark der ist und zu welcher Verschiebung so ein Bruch führt, kann ich derzeit nicht beantworten.
Der theoretische Fallort lässt sich aus der Simulation ablesen, indem man ab dem Verlöschungspunkt zunächst die soviele km entlang der Zugrichtung geht, wie auf dem grossen Diagramm aufgetragen und dann im 90°-Winkel zur Spur so viele km nach rechts oder links geht, wie auf der Insert-Grafik gezeigt. Bei Park Forest wäre das also für das 2g Stück zunächst 2km in Zugrichtung und dann gut 9km nach "rechts". Das passt auch ganz gut zu der Simulation in diesem Paper über Park Forest (
http://meteor.uwo.ca/~pbrown/park_forest_MAPS.pdf ), nur dass dort die kleinen Stücke wohl schon etwas vorher abgespalten wurden. Aber die Winddrift ist schon sehr gut simuliert.
In Park Forest Paper wurden die Stücke nicht nur ab dem Ende der Leuchtspur simuliert, sondern auch von jeder Position eines Bruches aus. Es ist wohl so, dass bei einem Bruch viele Stücke in verschiedener Grösse abspalten, wobei dann insbesondere die kleinen Stücke sehr schnell abgebremst werden. Wenn man die Geislingen-Simulation noch verfeinern möchte, müsste man also auch ermitteln, wo diese Brüche stattgefunden haben und von dort ebenfalls Trajektorien bis zum Erdboden berechnen, um zu einer realistischeren Einschätzung des Streufeldes zu kommen. Allerdings hatten die Stücke dort noch eine höhere Geschwindigkeit, weshalb man dann auch die Ablation berücksichtigen muss. Ich würde aber schätzen, dass diese kleinen Stücke, die sagen wir in 35km Höhe abgespalten wurden, verglüht sind. Von daher sind die Stücke, die bis zuletzt geleuchtet haben, noch die interessantesten.
Grüsse,
Mark