Nu, Bootes,
soweit ich es verstanden habe, erwärmen sich dunkle Meteorite durch die Sonneneinstrahlung so stark, daß sie sich langsam in das Eis schmelzen. Bei Eisen mag es vielleicht ein bisserl schneller gehen..
Das Phänomen kennen wir ja noch vom kohlrabenschwarzen Tagish Lake, der auf einen zugefrorenen See gefallen,
wo die Fragmente zusehends und binnen Wochen in das Eis wanderten, bis sie in den Tiefen des Sees verschwanden.
(War ein bisserl bled, weil die Gesetzeslage damals noch so war, daß keiner sammeln durfte; der Canadian Geological Survey aber so lahmarschig gehandelt, daß das meiste unweiderbringlich verloren ging).
Und soweit ich es verstehe, wäre dieses erste Einschmelzen in der Antarktis nicht schlimm, weil es die Grundvoraussetzung für den Transport durch das Eis zu den sog. Meteorite Stranding Zones ist. Hatte gelernt, daß die Meteorite im Eis verschwinden, das Eis selber durch sein Gewicht fließt. Trifft es auf eine Erhebung im Untergrund, wird es nach oben gedrückt, wo es durch die Winde und Eiskristalle langsam abgetragen wird, sodaß die Meteorite wieder an die Oberfläche gelangen und so sich die Fälle aus Jahrtausenden und aus einem großen Einzugsgebiet sich an geeigneten Stellen akkumulieren.
Aus dem alamierenden Artikel geht nicht hervor, ob gemeint ist, daß die Meteorite, die auf diese Weise wieder an die Oberfläche gelangt sind, ein zweites Mal im Eis verschwinden, weil sie durch die Erwärmung schneller absinken als der Abtrag des Eises. Das wäre in der Tat ungut.
Hier kann uns nur ein Ebbesmeyer-Experiment
Klarheit verschaffen.
Du schnitzt aus Speckstein 14.400 Enten, Frösche, Biber und Schildkröten und ich gieße dergleichen selbe Zahl aus Eisen.
Diese verteilen wir sodann um die ergiebigsten Meteorite Stranding Zones in einem dreifachen Radius der jeweiligen Zone.
Danach warten wir 200 oder 500 Generationen,
sammeln die wieder aufgetauchten Tierlein in den Meteorite Stranding Zonen wieder ein, bestimmen den Anteil der Eisenviecher und gleichen ihn ab mit dem Anteil der zuvor ausgebrachten.
Hmm, noch eine Zahl aus dem obig verlinkten Artikel.
Evatt, Smedley et al. schreiben, daß die Verweilzeit an der Oberfläche der Meteorite in den Meteorite Stranding Zones im Schnitt 7.200 Jahre beträgt. Das wäre in der Tat also eine drastische Veränderung, wenn diese nunmehr innnerhalb weniger Jahre verschwinden würden.
Mettmann