Aber Willi, die Fundhäufigkeiten richten sich in den Wüsten nicht nach irgendwelchen Anreicherungen, sondern danach,
ob das Gelände gut befahrbar ist, ob da möglichst wenig andere Steine rumliegen, die man mit Meteoriten verwechseln könnte, ob da kein Bewuchs ist, ob die Bodenchemie und die klimatischen Voraussetzungen gegeben sind und zwar ziemlich in dieser Reihenfolge.
Nix gegen Walters Fund, aber ich glaub, das war ein reiner Zufallsfund, kenn die Geschichte nicht, halt mal beim Wandern gefunden - könnt mir gut vorstellen, daß wenn er auf Meteorite ausgewesen, er es vorgezogen, sich lieber im Allende-, im Nuevo Mercurio-Struefeld, an den Kratern usw. umzutun.
Das als Beweis hernaziehen zu wollen ist genauso hilfreich, wie zu sagen, jetzt check mer lieber die Parkplätze der Innenstadt, da sind die Chancen höher, denn im Gletschergeschiebe wurde EINS Meteorit gefunden, auf Autos sind schon FÜNFE geplumpst.
Ich bin jetzt zu faul, die Geschichte des dt.Lottoblocks nachzuschlagen, aber wenn ich mir so anschau, daß wir hierzulande aus den letzten Tausend Jahren just nur 30 oder 40 Meteorite haben, wovon mehr als die Hälfte den Leuten vor die Füße geplumpst ist und daß mit der Anzahl der Jackpot-Gewinner oder von Blitz Erschlagenen vergleich, kann ich doch anmerken, daß ein gezielter Mettfund außerhalb der bekannten Streufelder ein Ereignis ist, was praktisch nicht eintrifft und daher versteh ichs nicht, daß die Enthusiasten es sich gezielt schwer machen wollen und ausgerechnet da zu suchen gedenken, wo extra viel anderes Geröll rumliegt, was bei der Suche stört
und eben weilse mit solchem Enthusiasmus dabei sind, sag ich, wenn ihr schon ned in die Wüste geschickt werden wollt, ja dann fahrts halt nach Morasko oder innnn Urlaub nach Schweden, da findet man fast immer was.
"Ihr tut ja so, dass man nur in die Antarktis oder die Wüste muss, um dann tonnenweise Meteoriten anzuschleppen."
Ganz recht, weil es eben nur 600t registrierte Meteorite gibt und das einzige, was an Tonnenfunden gemacht wurde in den letzten Jahrzehnten ist Campo, Sikhote und neuerdings Muonionalusta.
Bidde guckt in die Statistik.
Bevors so ab Mitte der 90er mit der Wüste verstärkt anfing (und der große Boom um ca 2001 rum einsetzte), da gab es ausserhalb der Antarktis aus den letzten 1300 Jahren nicht mehr als 3000 Meteorite!
Und daran hat sich im wesentlichen nicht viel geändert, im Jahr kommen halt immer noch so 4-8 neue Fälle dazu und ein paar Zufallsentdeckungen und damit hat sichs.
Sone Meteorit bleibt eben trotz der Wüsten- und der Antarktisfunde 600x seltener als Gold uns so selten wie ein Brilliant und warum kommt keiner mit der gleichen Verve auf die Idee in Brandenburg oder Baden-Württemberg sich beim Waldspaziergang auf die Suche nach einem 5000-Karäter von Diamant zu machen? Der würde belächelt werden, nicht wahr?
Bitte guxxt Statistik. Hammer im Moment 44.000 Meteorite, grunz, grad geht die Database ned, davon rund zwo Drittel aus der Antarktis, 1000 Fälle, 2000 noder was weiß ich, Nicht-Wüstenfunde und der Rest kommt aus den Wüsten. Bei den NWA Nummern gehn wir auf die 5000 zu, bei den Dho's auf die 2000.
In der Antarktis derfst als Privatmensch sowieso ned sammeln - tja und wennde wirklich tonnenweis Meteorite anschleppen willst, dann bleiben Dir eben nix anders, als in die Wüste zugehen, sonst findst se eben nicht,
obwohl ich schon schmunzeln muß, wenn ich "tonnenweis" les. Guxx solche Klassen wie die Howardite, Eukrite, Diogenite - und das Zeug wird vorwiegend klassifiziert, weil man sonst keen Preis rausbekommt, davon gibt's zusammen einschließlich Antarktis und historischer Funde + Wüste, gerade einmal eine einzige Tonne.
Und nu nimm mal den zeitlichen Faktor, das allermeiste dieser Wüstenflut ist erst in den letzten 5, 6 Jahren gefunden worden.
Darum muß man schreien: "ab in die Wüste!!!". Es ist ja nicht so, daß die Hönters ned lieber Europäische oder Amerikanische Metts finden wollten, da se da ja ein Vielfaches dafür kassieren könnten als für das Oman und Saharazeug,
nur da findst eben Grossomodo nix!!
Und das muß man den Leuten doch ein bisserl wenigsten klar machen, nicht um ihren Enthusiasmus zu schmälern, sondern um sie darauf vorzubereiten, daß sie bis an ihr Lebensende durch die Kiesgruben, Wälder, Gletscherhalden stiefeln werden und nie etwas finden werden.
(Und um uns allen die Arbeit zu erleichtern, dasse von sich aus spüren, daß wennse nen entfernt ähnlichen Knorzen finden, daß das mit unendlicher Wahrscheinlichkeit eben kein Mett ist und bittschön auch kein Mond oder Mars. Ich mein das siehst doch hier im Forum, da hammer einen, der noch nie einen Meteorit in der Hand gehabt hat, der irgendwelche Theorien aufstellt und Woche für Woche Dutzende Feldsteine nach Hause schleppt, weil er meint, es müßten Meteorite sein. Da muß man schon ein arger Misanthrop sein, wollte man da nicht eingreifen).
Huh und Willi und alle - ihr müßt Euch wirklich stets vor Augen halten, wie exorbitant rar das Zeug ist. Sicherlich fällt es schwer das zu glauben, weil es eben überall im Internet feilgeboten wird und weil die Preise dafür zwischen lächerlich und absurd niedrig rangieren.
Das liegt allein daran, daß s.o. sich durch die Wüstenfunde in den letzten 5 Jahren, sich die Menge des Materials mehr als verhundertfacht hat, in so kurzer Zeit, aber sich nach wie vor niemand dafür interessiert. Noch kurz vor der Jahrtausendwende, da haste eben fürn HOW 400$ im Gramm hingelegt und warst froh, nen Daumennagel-großes Stück ergattern zu können, da haste eben erst ab 800-1200/g bei nem ACAP abdrücken müssen und bei so nen Mond, wie wir anbieten für 1200-1500$ im Gramm, da wärste irgendwo zwischen 25.000-200.000$ dabei gewesen. (uuh, wenn ich denk, was unsere Mets, selbst die rarsten Klassen kosten und was die Antarktisprogramme an Geld kosten jedes Jahr).
Und trotzdem, schau nach, bleibt das Zeug unendlich rar. Hammer 36kg Mond, meiste vergeben. Hammer irgendwo um die 50kg ACAp. Mehr gibt's ned auf der Welt. (und mit den Wüsten läufts langsam aus).
Das wissen die ganzen Beginners ned und wennse nen Knorzen finden, der außen braun aussieht, aber keine Chondren und kein Eisen hat, ja klaaar, dann ists sofort Mond, Mars oder C1.
Uuuuh aber auch die Altsammler sind Gewohnheitstiere. Denen ist überhaupt nicht bewußt, was für ein Schwein sie haben, daß sich uffe Welt wirklich kein Schwein für Meteorite interessiert. Stell Dir mal vor, Mettsammeln wär so populär wie Mineraliensammeln, Fossiliensammeln, Kunstsammeln - dann würde die Gesamtmasse ihrer Sammlungen bei wenigen Gramm jeweils liegen, weil sich niemand das leisten könnt.
Also Willi, es gibt praktisch überhaupt keine Meteorite auf der Welt, man findet sie praktisch nur in der Antarktis, in bestimmten Wüstenregionen, da wo schon mal einer gefunden wurde, in alten Streufeldern oder se plumpsen Dir auf die Füß.
Drum ist ungezielte Suche egal ob uffe Acker oder bei den Gletschern verlorene Liebesmüh.
Bzw. würd ich dann eher empfehlen, nen Detektor mit zu nehmen, um alten Kulturschrott, Münzen, Antiken, Schätze und Horde, Ötzis und Himmelsscheiben zu finden, denn die werden die Mettenthusiasten um Potenzen häufiger auftun als jemals einen echten, verschimmelten Chondriten!
Guxx, der Micha ist der viel kleinere Depp, als er schreibt, denn er glaubt eine Spur zu haben, weil er was fallen sehen gahbt geglaubt zu tun mögen sollen gemacht.
So isses numa, ich habs nich erfunden.
Mettmann
"In der Wüste wird auch nicht gesiebt, obwohl es dort viel Sand gibt" - Man geht ja uff sandfreie Ebenen und bei Fundstellen, wo mal nen Mond oder Mars, da ist es tatsächlich vollkommen "durchgesiebt" will heißen jeder quadratzentimeter auf viele dutzende km abgesucht, so is ja nich