Autor Thema: Meteoriten in der Kunst - Kunst mit Meteoriten?  (Gelesen 97750 mal)

Peter5

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Re: Meteoriten in der Kunst - Kunst mit Meteoriten?
« Antwort #30 am: Juli 22, 2012, 10:18:29 Vormittag »
Danke, Heiner!  :hut:

Gruß Peter  :winke:


MilliesBilly

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Re: Meteoriten in der Kunst - Kunst mit Meteoriten?
« Antwort #32 am: September 21, 2012, 17:00:15 Nachmittag »

Meteorite TC3 above Nubian desert von Ankie Vytopil  :einaugeblinzel:

http://www.saatchionline.com/art/Mixed-Media-Fabric-Textile-Meteorite-TC3-above-Nubian-desert/387382/220081/view

Das ist tatsächlich eine ganz interessante Arbeit, weil die Schöpferin es erst garnicht versucht, den Himmelstumult des fragmentierenden Meteors mimetisch abzubilden, sondern das Ereignis gleich in die Formensprache des ihr vertrauten Arbeitsmaterials übersetzt hat.


Offline Contadino

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Re: Meteoriten in der Kunst - Kunst mit Meteoriten?
« Antwort #33 am: September 21, 2012, 19:56:43 Nachmittag »
Ich finde das Dromedar aber auch ganz nett :auslachl:

Ciao, Heiner :prostbier:
Doe maar gewoon, dan doe je al gek genoeg

Offline Andreas Gren

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Re: Meteoriten in der Kunst - Kunst mit Meteoriten?
« Antwort #34 am: September 22, 2012, 11:43:15 Vormittag »
Der künstlerische Aspekt des aufgeschmolzenen Meteoriten, der in Meteoritenform gegossen wird, will sich mir einfach nicht erschließen.
Drehe ich ne Katze durchn Fleischwolf und press das Hack inne Katzenform, ist weder ne neue Katze entstanden, noch Kunst.

Die kitschigen Meteoriten Tierchen gehen gar nicht, aber hier ist wenigstens Handwerkskunst zu erkennen.

Andi
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Offline gsac

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Re: Meteoriten in der Kunst - Kunst mit Meteoriten?
« Antwort #35 am: September 22, 2012, 12:34:06 Nachmittag »
Drehe ich ne Katze durchn Fleischwolf und press das Hack inne Katzenform,
ist weder ne neue Katze entstanden, noch Kunst.

Sehe ich exakt genau so! Aber da werden Dir Kunstexperten bzw. so manch
ein Künstler möglicherweise sofort entschieden widersprechen, und kommen Dir
mit völlig unerwarteten Aspekten z. B. des Fleischwolfdrehvorgangs als solchem,
ob etwa rechts herum oder links herum usw, will sagen: das ist ein sehr heikles Feld,
welches manche mit sehr viel Brimborium beackern, und es damit vielleicht sogar zur
Documenta bringen, wenn es insgesamt nur hinreichend tiefsinnig beschwurbelt wird.

Uiiiih, ich erkenne selber, mea culpa, das war jetzt tiefste Schublade! :-) Und ich
gestehe, ich für mich allein mache "den wahren Künstler" immer noch eher an seiner
handwerklichen (!) Kunst fest, die mit einer Idee verbunden ist, u. a. auch der, den
Anderen eine Freude zu bereiten oder deren Horizont zu erweitern und Wissen zu
mehren. Wobei mir klar ist, daß die "Horizonte" persönlich unterschiedlich definiert
werden, und somit alles auch wieder offen ist.

Aber dennoch, um bei den Meteoriten zu bleiben - ich denke: ein jedem Tierchen
sein Plaisierchen! Und wenn man eben zu Fröschen oder Buddhas oder was sonst
noch hineingequetschte NWAs mag, dann sei es so, denn des Menschen Wille sei
sein Himmelreich und solange nicht wirklich sehr wertvolles Met-Material dem zum
Opfer fällt, sondern allenfalls ein "Gleisschotter", wie die Parias unter den Metis ja
auch schon benamt wurden, ist so eine Sammel-Leidenschaft auch "ethisch"
möglicherweise (?) noch vertretbar. Objektive Standards gibt es da eh nicht,
das ist sehr subjektiv zu betrachten.

Al"frei von Fröschen, Buddhas und Panzertierchen"ex

Offline Andreas Gren

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Re: Meteoriten in der Kunst - Kunst mit Meteoriten?
« Antwort #36 am: September 22, 2012, 14:07:08 Nachmittag »
Auf Grund vieler empörter mails, die Katze in meinem Beispiel ist dem Schrödinger seine Katze, hypothetisch und halb tot.

dear Alex,
klar jedem seine Plesstierchen ( mischung aus plessitic und Tier (also eine niedliche Gravur aus Taza z. B.)).
Aber die Frage die ich mir hier ernsthaft stelle, ab wann ist ungewöhnliches Handeln Kunst bzw kunstschaffend.
Wahrscheinlich wenn Andere es für Kunst halten?

Andi
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Offline Mettmann

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Re: Meteoriten in der Kunst - Kunst mit Meteoriten?
« Antwort #37 am: September 22, 2012, 16:06:02 Nachmittag »
Zitat
Drehe ich ne Katze durchn Fleischwolf und press das Hack inne Katzenform,
ist weder ne neue Katze entstanden, noch Kunst.

Aber Andi, Oheim... laßt es mich Euch erklären:

Dein Katzenbeispiel und der Meteorit...
Diese Werke evozieren ein Spannungsgeflecht eines klassischen Paradoxons. Denn die Transformation in eine Zeichenhaftigkeit stattet zum einen die Rezeption mit dem Wissen um die Kunst aus -und zugleich, in dialektischer Schrittigkeit - tritt diese neben das Wissen, um im Sehen und Erleben ästhetische Erfahrung zu konstituieren. Dabei wird eben gerade nicht, wie mein Vorredner Milly richtig bemerkt hat, eine mimetische Teilhabe angestrebt, also ein bloßer Übertrag zwischen Künstler und Rezipient durch eine gemeinsame Schnittmenge im Bedeutungsraum, sondern das Werk oszilliert zwischen dem Apogäum der Entschlüsselung der Zeichen und dem Perigäum genau dieser Teilhabe, die, wie es Adorno in seiner Schrift: Warum sind im Hundekuchen keine Hunde? charakterisiert, den Rezipienten "im Staunen vor dem Angeschauten sich vergessen läßt".

Will sagen,
man hat der Wurst ein Gesicht gegeben:
http://www.allmystery.de/i/tZe6BHL_gesichtswurst.jpg

Ozapft iiis
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Mettmann

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MilliesBilly

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Re: Meteoriten in der Kunst - Kunst mit Meteoriten?
« Antwort #38 am: September 22, 2012, 20:00:42 Nachmittag »

Den Ausführungen des Kollegen Mettmann ist zuzustimmen, schließlich zitiert er mich zustimmend - so funktioniert das im Betrieb.

Nach Hamburg darf ich anmerken, das Schrödingers Kazz keineswegs halb tot (und halb lebendig) ist. Sie ist vielmehr maustot und quietschfidel zugleich, abhängig vom Beobachterstandpunkt. Als Kazznhack im Kazznförmsche ist sie hingegen eindeutig nahrhaft.

Im Grunde ist das alles wie mit der Wurst mit Gesicht: man muss den Supptext lesen können.

Offline ben.g

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Re: Meteoriten in der Kunst - Kunst mit Meteoriten?
« Antwort #39 am: September 22, 2012, 20:16:17 Nachmittag »
Sie ist vielmehr maustot und quietschfidel zugleich, abhängig vom Beobachterstandpunkt.

Nun; sie ist zwar maustot und quietschfidel zugleich, aber nur wenn sie sich gänzlich unbeobachtet fühlt.

Offline karmaka

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Re: Meteoriten in der Kunst - Kunst mit Meteoriten?
« Antwort #40 am: September 22, 2012, 20:47:12 Nachmittag »
Sie ist in der Tat mausetot, denn 'Curiosity killed the cat', aber ihr letzter Blick auf ihrer Netzhaut konnte glücklicherweise noch fixiert werden und ist somit für immer 'lebendig'

Hier ist ihr Optogramm in HD  :einaugeblinzel:

http://www.nasa.gov/images/content/685666main_pia16137-full_full.jpg

 :weissefahne:

Aber jetzt schnell 'back on topic': Sikhote-Cat strikes back:

http://aerolite.org/photographs/meteorite-gallery/fs/meteorite-sikhote-cat.jpg
« Letzte Änderung: September 22, 2012, 21:04:56 Nachmittag von karmaka »

MilliesBilly

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Re: Meteoriten in der Kunst - Kunst mit Meteoriten?
« Antwort #41 am: September 23, 2012, 12:30:26 Nachmittag »
Sie ist vielmehr maustot und quietschfidel zugleich, abhängig vom Beobachterstandpunkt.

Nun; sie ist zwar maustot und quietschfidel zugleich, aber nur wenn sie sich gänzlich unbeobachtet fühlt.

Diese Annahme würde hierdurch bestätigt ; - )

Offline Andreas Gren

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Re: Meteoriten in der Kunst - Kunst mit Meteoriten?
« Antwort #42 am: September 23, 2012, 12:49:28 Nachmittag »

Den Ausführungen des Kollegen Mettmann ist zuzustimmen, schließlich zitiert er mich zustimmend - so funktioniert das im Betrieb.

Nach Hamburg darf ich anmerken, das Schrödingers Kazz keineswegs halb tot (und halb lebendig) ist. Sie ist vielmehr maustot und quietschfidel zugleich, abhängig vom Beobachterstandpunkt. Als Kazznhack im Kazznförmsche ist sie hingegen eindeutig nahrhaft.

Im Grunde ist das alles wie mit der Wurst mit Gesicht: man muss den Supptext lesen können.


Dear Milles Billes,
des weiß ich doch, macht inner Summe aber immer noch halbtot wenn wir die QuantenPhysik verlassen.
Ein Schuß rechts vorbei , einen links vorbei und schon ist das Bambie im Mittel tot.

Hmm das mit der Kunst hab ich immer noch nicht verstanden, der Erklärung des Herrn Mettmann kann ich nicht folgen, soviele komische Wörter aneinander gereiht.Wenn das mal überhaupt Sinn ergeben tut wenn man dem folgen könnte.Ich hab da meine Zweifel.
Aber das wohl so wie mit der Esoterik, wenn einem die Rezeptoren dazu fehlen wirds sich einem nie erschließen.
Und über das Fehlen einiger Rezeptoren ist man dann ja vielleicht auch froh...

Gruß
Andi
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Offline Mettmann

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Re: Meteoriten in der Kunst - Kunst mit Meteoriten?
« Antwort #43 am: September 23, 2012, 16:25:40 Nachmittag »
Nja Andi,

die Frage ist eher, ob das die Kinstler selber verstehen.
Oder obs so is, wie der Kaulbach zum Piloty augenzwinkernd gemeint hat, nach dem er mal wieder einen schaurigen Historioauftragsschinken a la Thusnelda wird dem Kaiser vorgeführt, fertig hatte:
Und Sie werter Kollege, wann malen Sie das nächste Malheur?

 :prostbier:
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Offline gsac

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Re: Meteoriten in der Kunst - Kunst mit Meteoriten?
« Antwort #44 am: September 23, 2012, 18:42:43 Nachmittag »

Den Ausführungen des Kollegen Mettmann ist zuzustimmen, schließlich zitiert er mich zustimmend - so funktioniert das im Betrieb.

Nach Hamburg darf ich anmerken, das Schrödingers Kazz keineswegs halb tot (und halb lebendig) ist. Sie ist vielmehr maustot und quietschfidel zugleich, abhängig vom Beobachterstandpunkt. Als Kazznhack im Kazznförmsche ist sie hingegen eindeutig nahrhaft.

Im Grunde ist das alles wie mit der Wurst mit Gesicht: man muss den Supptext lesen können.


Dear Milles Billes,
des weiß ich doch, macht inner Summe aber immer noch halbtot wenn wir die QuantenPhysik verlassen.
Ein Schuß rechts vorbei , einen links vorbei und schon ist das Bambie im Mittel tot.

Hmm das mit der Kunst hab ich immer noch nicht verstanden, der Erklärung des Herrn Mettmann kann ich nicht folgen, soviele komische Wörter aneinander gereiht.Wenn das mal überhaupt Sinn ergeben tut wenn man dem folgen könnte.Ich hab da meine Zweifel.
Aber das wohl so wie mit der Esoterik, wenn einem die Rezeptoren dazu fehlen wirds sich einem nie erschließen.
Und über das Fehlen einiger Rezeptoren ist man dann ja vielleicht auch froh...

Gruß
Andi


Wir KÖNNEN die Quantenphysik gar nicht verlassen - wir sind stets mittendrin
(selbst mit unseren "Quanten"), auch wenn es makroskopisch nicht so scheint.
In unserer Makrowelt, die wir ja auch kaum verstehen, haben wir noch Glück,
daß wir nicht die auf uns schräg wirkenden, aber realen Gesetze der Mikrowelt
ständig am eigenen Leibe erfahren müssen, sonst wären wir doch alle irgendwie Schrödingerkatzen, im Nebel zwischen tot und lebendig, nein schlimmer noch
beiden Zuständen zugleich, diesem Nebel, der sich nur bei genauem Hinschauen
lichtet. Schaurig brutal, und beinahe so bedrückend wie manches im richtigen
Leben...

Den Künstlern seien daher ein paar sehr eigentümliche Sicht- und Vorgehensweisen
gestattet. Auch den Meteoritenkünstlern (...es sei denn, sie "vergreifen" sich am
Material ihrer Betrachtung und richten unersetzlichen Schaden an, aber das ist
zum Glück kaum der Fall).

Ja und das andere, Andi, dieses Fehlen von Rezeptoren, ist freilich eine durchaus
bekannte Grösse auch in der sehr realen Welt, manchmal von Vorteil, manchmal
von Nachteil...  :einaugeblinzel:

Grüsse aus dem Urlaub
Alex



« Letzte Änderung: September 23, 2012, 19:33:45 Nachmittag von gsac »

 

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