Hallo!
Ich hoffe, ich darf mitraten? Finde ich spannend... Die Altersfrage des Kraters ist interessant:
Da sind auf dem zweiten Bild zwei Bäume, die mit überwiegend freigelegtem Wurzelwerk noch an Ort und Stelle stehen. Von einer Explosion sind die in der Form also nicht übrig geblieben, sondern der Krater war anfänglich tiefer, hatte aber einen geringeren Durchmesser als heute und war mit seinem Rand noch nicht da angekommen, wo heute die Bäume stehen. Erosion hat die Wurzeln der Bäume freigelegt und dabei den Kraterdurchmesser verbreitert und gleichzeitig dessen Tiefe verringert. Weitere nach außen gekippte Bäume sind umgestürzt, weil ihre Wurzeln auf die gleiche Weise exhumiert wurden, nicht durch Explosionsdruck. Der Krater kann also älter sein als die Bäume. Aber wie alt sind die? 20, 30 Jahre, dem Durchmesser nach? Nicht älter.
Auf dem zweiten Bild steht ein Baum am distalen Kraterwall mit seinen Wurzeln völlig in der Luft, also wurde der Kraterwall seitdem stellenweise deutlich abgetragen.
Das alles spricht für eine sehr junge Bildung - über den Daumen gepeilt noch 100 Jahre, und von dem Loch ist nur noch eine flache Kuhle übrig.
Wie ein Übungsgelände der Artillerie sieht das auch nicht aus - dann müssten noch mehr Krater zu finden sein. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass irgendwann grob zwischen 1945 und den 1990-er Jahren hier ältere vergrabene Munition oder Blindgänger hochgingen - der zweite möglicherweise als Reaktion auf die Detonation des ersten. Auf alle Fälle wäre ich an meiner Stelle in dem Gelände vorsichtig. Wer weiß was da alles noch im Boden liegt und (noch) nicht explodiert ist...
Gruß,
Rainer