Autor Thema: Laienfrage zu Schicht um Meteorit  (Gelesen 17348 mal)

Offline lithoraptor

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Re: Laienfrage zu Schicht um Meteorit
« Antwort #30 am: August 22, 2010, 22:06:23 Nachmittag »
Moin!

Ja, Sorry! Hast ja nix von Dichte geschrieben, sondern nur eine Schätzung des Volumens gegeben. Hatte ich erst nach dem Drücken des "Senden-Knopfes" gesehen bzw. habe ich mich vorher verlesen. Habs aber schon korrigiert!

Gruß :prostbier:

Ingo

Socksdryer

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Re: Laienfrage zu Schicht um Meteorit
« Antwort #31 am: August 22, 2010, 22:22:50 Nachmittag »
Also was Zeugenberichte angeht kann ich da nur auf eine Handgeschriebene "Urkunde" zurückgreifen die mir meine Uroma zusammen mit dem Stein vermacht hat.
Ist ein bischen auf Alt und Mysteriös gemacht (Blatt mit verbrannten Seiten und Wachssiegel), weswegen ich da nicht weiß ob die Beschreibung des Falls 100% akkurat ist.
Auf jeden Fall ne schöne Geschichte für mich damals ein Super Geschenk!

Geschrieben hat sie:
"Es war ein wolkenloser sonniger Tag des Jahres 1958, um die Mittagszeit. Der Besitzer, [lass ich weg], genoß die Mittagsruhe als plötzlich ein greller Blitz mit einem Donnerschlag niederging. Erschrocken ging er nach draußen, um zu sehen ob ein Gewitter am Himmel zu sehen ist. Er sah zu seinem Erstaunen, dass vom Dachfirst bis zur Erde eine verkohlte Spur lief. Neugierig grub er an der Einschlagsstelle nach und fand mich, die Sternschnuppe, als edles Metall, silberhell glänzend und in 2 Stücke geteilt. ..."

Wie gesagt weiß ich nicht was an der Geschichte beschönigt wurde, aber eine witzige Idee auf jeden Fall.

MfG Socks

Offline MetGold

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Re: Laienfrage zu Schicht um Meteorit
« Antwort #32 am: August 22, 2010, 22:37:26 Nachmittag »
Hallo Socks,

am meisten mißfällt mir das "silberhell glänzende", denn die dunkle Schmelzkruste entsteht ja während des Fluges und nicht nach dem Aufheben!

 :winken:   MetGold
Ein ereignisreicher Tag ist mehr als namenlose Jahre - (Spruch aus einem chinesischen Kalender)

Offline ironsforever

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Re: Laienfrage zu Schicht um Meteorit
« Antwort #33 am: August 22, 2010, 22:43:02 Nachmittag »
Zitat
"Es war ein wolkenloser sonniger Tag des Jahres 1958, um die Mittagszeit. Der Besitzer, [lass ich weg], genoß die Mittagsruhe als plötzlich ein greller Blitz mit einem Donnerschlag niederging. Erschrocken ging er nach draußen, um zu sehen ob ein Gewitter am Himmel zu sehen ist. Er sah zu seinem Erstaunen, dass vom Dachfirst bis zur Erde eine verkohlte Spur lief. Neugierig grub er an der Einschlagsstelle nach und fand mich, die Sternschnuppe, als edles Metall, silberhell glänzend und in 2 Stücke geteilt. ..."

Hallo Socks,

das klingt gut, denn i.d.R. ist ein Met-Fall auch von Donnergrollen oder Knattern begleitet. Bin gespannt, wass uns der Nickeltest offenbart. Gleichwohl ist´s doch eher unwahrscheinlich, dass es ein Met ist angesichts der wenigen anerkannten deutschen Mets, die es gibt (49 sinds, zumindest lt. Metbull: http://tin.er.usgs.gov/meteor/metbull.php?sea=&sfor=names&ants=&falls=&valids=&stype=contains&lrec=50&map=ge&browse=&country=Germany&srt=name&categ=All&mblist=All&rect=&phot=&snew=0&pnt=Normal table&dr=&page=2).

Gruß,
Andi :prostbier:

Offline lithoraptor

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Re: Laienfrage zu Schicht um Meteorit
« Antwort #34 am: August 22, 2010, 22:43:10 Nachmittag »
Moin Leute!

Also für mich klingt das Ganze doch eher so, als hätte die Uroma nach einem tollen und originellen Geschenk gesucht und dieses in (einem evtl. authentischen) Meteoriten gefunden. Um der Sache aber noch etwas Würze zu verpassen, hat sie dann diese Geschichte erfunden und auf einem (auf alt getrimmten) Dokument verewigt. Das Geschenk ist demnach wohl sehr gut angekommen und nur das zählt doch wirklich.

Nur leider kann man schon an der Geschichte erkennen, dass es sich so niemals wirklich zugetragen haben kann (eine verkohlte Spur kann so ein Stück nicht hinterlassen haben) und das Geschenk, so gut es gemeint war, trägt jetzt ungeahnte Früchte der Verwirrung, da es nun zu ernst genommen wird.

Gruß

Ingo

Socksdryer

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Re: Laienfrage zu Schicht um Meteorit
« Antwort #35 am: August 22, 2010, 22:55:44 Nachmittag »
Ich glaube mittlerweile auch nichtmehr so wirklich daran das es sich um einen Met handelt, allerdings kann man ja noch ein paar einfache Tests machen die ich mir natürlich nicht entgehen lasse!

Der Text kann auch eher peotisch gemeint sein, denn a) war meine Oma da auch schon um die 90 und b) enthält er doch mehr Sätze die von Ewigkeit und Gedenken handeln.

Ich hatte auf jeden Fall nen spassigen/spannenden Tag und danke euch für eure Hilfe :)

Socksdryer

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Re: Laienfrage zu Schicht um Meteorit
« Antwort #36 am: August 23, 2010, 11:31:06 Vormittag »
Update:
Also das Gewicht liegt, wie ich schon vermutet hatte, bei 55,53g

bei 8cm³ wäre das eine Dichte von 6,94g/cm³

Allerdings habe ich das Volumen nur grob berechnet.

Heute kommen noch die Nickel Teststreifen, welche leider nicht vorrätig waren und evtl. wird mein Steinchen noch aufgesägt.

Hier schonmal einen großen Dank an H5P6 der sich sofort bereiterklärt hat mich zu treffen!

MfG Socks

Offline ben.g

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Re: Laienfrage zu Schicht um Meteorit
« Antwort #37 am: August 23, 2010, 12:48:26 Nachmittag »
Hallo Socks

Das Volumen kannst du ziemlich genau bestimmen, indem du die Wasserverdrängung misst.
Den Stein in ein randvolles Gefäß legen, das überlaufende Wasser auffangen und dann in einem Messbecher mit feiner Skala das Volumen ablesen. Oder alternativ das übergelaufene Wasser wiegen und auf Volumen umrechnen (1g=1ml)

...an H5P6 der sich sofort bereiterklärt hat mich zu treffen!
Dazu sag ich jetzt mal nix...

Gruß
Ben

Offline Mettmann

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Re: Laienfrage zu Schicht um Meteorit
« Antwort #38 am: August 23, 2010, 13:53:40 Nachmittag »
Zitat
Das Volumen kannst du ziemlich genau bestimmen, indem du die Wasserverdrängung misst.

Und wenn man das mit einem frisch gefallenen Steinmeteoriten macht, kommt man umgehend in die Meteoritenhölle.
Da nimmst statt Wasser Alkohol und da niemand soviel Alkohol daheim zur Hand hat,
dreht man den Stein in einen wasserdichten Plastikbeutel ein, darauf achtend, daß keine Luft mit eingeschlossen ist.

>als plötzlich ein greller Blitz mit einem Donnerschlag niederging

Schallphänomen ist immer gut.
Gar nicht gut ist der Blitz, da die Leuchterscheinung stets in noch etlich km Höhe endet und die Steine nicht mehr leuchtend noch viele Dutzend km weit fliegen, bevorse einschlagen.

 :prostbier:

Mettmann
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Offline ben.g

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Re: Laienfrage zu Schicht um Meteorit
« Antwort #39 am: August 23, 2010, 14:19:33 Nachmittag »
Zitat
Das Volumen kannst du ziemlich genau bestimmen, indem du die Wasserverdrängung misst.

Und wenn man das mit einem frisch gefallenen Steinmeteoriten macht, kommt man umgehend in die Meteoritenhölle. [...]
...dreht man den Stein in einen wasserdichten Plastikbeutel ein, darauf achtend, daß keine Luft mit eingeschlossen ist.

Selbstredend. Das vergaß ich zu erwähnen.
Frischhaltefolie geht erfahrungsgemäß auch. Ist dünn, lässt sich passend kürzen, passt sich dem Met an, haftet aneinander und lässt kein Wasser durch. Allerdings beim Wiederauswickeln etwas frickelig. Da muss man dann etwas aufpassen, dass das gute Teil nicht doch noch nass wird. Wenn es allerdings tatsächlich ein Sikhote ist, dann beeindruckt den das Wasser sowieso nicht besonders.

Gruß
Ben

Dumm ist jetzt, dass ich keine rechte Idee habe womit ich gleich meinen tausendsten Beitrag würdig füllen könnte...   :gruebel:

Offline gsac

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Re: Laienfrage zu Schicht um Meteorit
« Antwort #40 am: August 23, 2010, 14:51:51 Nachmittag »
Dumm ist jetzt, dass ich keine rechte Idee habe womit ich gleich meinen tausendsten Beitrag würdig füllen könnte...   :gruebel:

:fluester: Würdig könnte z. B. eine Bereitschaftserklärung sein, auch nach Wien zu reisen....  :wow:
[Und wenn das erst Dein 1001. Beiträg wäre, auch gut, weil Deine Beiträge immer gut sind!]

Offline ben.g

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Re: Laienfrage zu Schicht um Meteorit
« Antwort #41 am: August 23, 2010, 15:58:09 Nachmittag »
Hallo.  :winke:

Na, vielleicht passt das ja für die Nr. 1000:
Falls sich der Stein hier dann doch als nichtmeteoritisch herausstellen sollte, bekommt "Socks" von mir als Trostplaster zwei, zwar kleine, aber dafür dann garantiert echte Meteorite geschenkt und portofrei zugeschickt. Ich denke da evtl. an einen kleinen Sikhote zum Vergleich und an ein geschnittenes Steinscheibchen für den Blick ins Innere.

Gruß
Ben

Zitat
Würdig könnte z. B. eine Bereitschaftserklärung sein, auch nach Wien zu reisen....
[Und wenn das erst Dein 1001. Beiträg wäre, auch gut, weil Deine Beiträge immer gut sind!]
Oh, ein hohes Lob aus berufenem Munde. Das habe ich aber garnicht verdient.
Leider wird das nix mit Wien. Seit ich vor drei Jahren meine "Berufung" gewechselt habe, kann ich keinen Urlaub mehr nehmen. Heisst nicht, dass ich keinen Urlaub mehr habe. Der heisst jetzt halt nur anders: Ferien. Und die liegen nun mal fest.


Offline lithoraptor

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Re: Laienfrage zu Schicht um Meteorit
« Antwort #42 am: August 23, 2010, 16:18:54 Nachmittag »
Moin!

 :super: Ben! :applaus:

Socksdryer

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Re: Laienfrage zu Schicht um Meteorit
« Antwort #43 am: August 23, 2010, 16:52:55 Nachmittag »
Sooo, leider hab ich immernoch keine Nickeltests.. :/
Dauert noch bis 18 Uhr sagt die Apotheke.

Also ich habe das Steinchen jetzt an der kleinen Bruchstelle Schleifen und Ätzen lassen.
Das sah dann so aus:
http://img841.imageshack.us/i/schleifstelle.jpg/

Leider sieht man garnichts ausser das Metall und kleinen Schleifspuren. Die Säure hat mit dem Metall garnicht erst reagiert (60%ige Salpetersäure).

Das lässt also jetzt auf sehr hoch legiertes Metall schließen  :gruebel:

Mal schauen ob ihr euch darauf was zusammenreimen könnt.

Hier nochmal die Fakten so far:
-magnetisch
-Dichte ca. 7g/cm³
-kleine Poren an der Oberfläche/Bruchstelle
-Der Bruch ist ein Gewaltbruch
-kleine Linien auf der Oberfläche -> höchstwahrscheinlich durch Spannungen beim erkalten entstanden

MfG Socks

edit: Danke nochmal an ben.g für die guten Tipps und das Angebot :)


Offline lithoraptor

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Re: Laienfrage zu Schicht um Meteorit
« Antwort #44 am: August 23, 2010, 17:32:43 Nachmittag »
Moin!

Ohh, schon geätzt - mit 60%iger Salpertersäure :dizzy: . Hmmm sieht aber merkwürdig aus. Ich sehe da zumindest keine Widmänner..., aber wenn es etwa ein Sikhote ist (was ich noch nicht so recht glauben möchte), dann sollte man die auch nicht erwarten - zumindest nicht bei einer so kleinen Fläche.

Gruß

Ingo

 

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