Kleine Ergänzung: dieser etwas "in der Zeit eingefroren" wirkende Zustand der Schausammlung aus den späten Achtzigern oder frühen Neunzigern des letzten Jahrhunderts, mit all den alten, zum Teil inkorrekten bzw. nicht aktualisierten Labels, mit all den vielen fehlenden Stücken seit der NWA-Ära, die inzwischen längst auch Schaustücke sein könnten, ist sicher und vor allem auch ein Ausdruck der fehlenden finanziellen Mittel dieses Museums, wie auch vieler anderer grosser Museen.
Den Herrn Brandstätter und seinen Vorgänger, den Herrn Kurat, wird man dafür nicht verantwortlich machen können, wie ich schon schrieb, denn der Kurator (...und selbst dessen Direktor, jetzt der Herr Koeberl) kann auch nur das ausgeben, was ihm an überaus spärlichen Mitteln zur Verfügung steht, und diese 20 kEUR für den Erhalt (..oder meint man gar die Weiterführung der Sammlung?..) jährlich sind ja nun wirklich höchst lächerlich als verfügbares Finanzvolumen. Die Entscheidungen über Mittelvergaben indes fallen an anderer Stelle bzw. man sollte sich dort doch mal grundsätzlich Gedanken darüber machen, ob man auch diesen Teil von Kultur nun noch zugrunde sparen möchte (..bzw. sich allein auf mehr oder weniger private Iniativen mittlerweile verläßt, wie auch bei vielen anderen Dingen..), während doch anderswo noch reichlicher Mittel fliessen oder gar versenkt werden in vergleichsweise kurzfristige Interessenprojekte von Lobbyisten (..die oft genug auch kurzfristig wieder untergehen..). Von den Abermilliarden, die für Bankenrettungsprojekte etc urplötzlich zur Verfügung stehen, mal ganz zu schweigen.
Man muß sich nur mal vergegenwärtigen, dass dies, diese Sammlung, ein "Jahrhundeteprojekt" ist, von hohem kulturellen Rang, früher trotz allgemeinen Mangels auch immer angemessen finanziell ausgestattet, und das ausgerechnet an solchen Dingen heute oft der Rotstift angesetzt wird, ist schon ein Skandal an sich. Weil nämlich Rendite das Schlagwort heutzutage ist - kurzfristig und verkehrt gedacht imho bei vielen Dingen, die eine Gesellschaft, die auf ihr Kulturgut zählt, von so etwas frei halten sollte, zum Wohle auch der künftigen Generationen...
Man will nun ja Geld in die Neugestaltung des Meteoritensaals investieren. Ich bin mal gespannt, in welche Richtung das dann letztlich gehen wird. Hoffentlich sehen wir in zwei, drei Jahren nicht nur mehr eine Kernsammlung inmitten des Saals, mit laufenden bunten Animationen für die Generation "Fun and Action" am Rande, damit möglichst noch mehr zahlende Gäste etwas sehen, was eigentlich dennoch nicht einem aktuellen global repräsentativen Sammlungsstand entspricht. Dies wäre ein echter Verlust selbst gegenüber dem aktuellen Zustand, auf keinen Fall ein Zugewinn!
Meinjamalnur,
Alex