Autor Thema: Pilgerfahrt nach Wien?  (Gelesen 137529 mal)

Offline herbraab

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Re: Pilgerfahrt nach Wien?
« Antwort #180 am: November 14, 2010, 19:11:13 Nachmittag »
z. B. zum österreichischen Ybbsitz-Meteoriten, der hier allerdings nicht abgebildet ist.

Das können wir ja nachholen.  :smile:
Und ein Bild von L'Aigle gibt's noch dazu.

"Daß das Eisen vom Himmel gefallen sein soll, möge der der Naturgeschichte Unkundige glauben, [...] aber in unseren Zeiten wäre es unverzeihlich, solche Märchen auch nur wahrscheinlich zu finden." (Abbé Andreas Xaverius Stütz, 1794)

Offline herbraab

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Re: Pilgerfahrt nach Wien?
« Antwort #181 am: November 14, 2010, 19:14:09 Nachmittag »
Ich habe leider nur eine kleine und auch schon recht betagte Digitalhandkamera.
Die anderen Teilnehmer hatten wesentlich bessere Kamera-Kaliber dabei und
werden sicherlich und hoffentlich qualitativ bessere Aufnahmen einstellen, bei
denen vielleicht auch die Lichtreflexe von den Vitrinenscheiben weggefiltert sind.

Mein Bild von Hraschina ist auch nicht wesentlich besser als Deins, Alex - ich stell's trotzdem hier rein.
Und als Draufgabe noch die ungeschnittene "Rückseite" von Mazapil.

Grüße, Herbert
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Offline lithoraptor

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Re: Pilgerfahrt nach Wien?
« Antwort #182 am: November 14, 2010, 19:48:54 Nachmittag »
Moin!

Auch Juliane und ich sind nun wieder in heimischen Gefilden. Auch eine knappe Woche hat beileibe nicht gereicht um diese Stadt in Gänze zu bestaunen. Das NHM und auch das KHM (gegenüber) sind ein absoluter Hammer, man braucht sicher für jedes Museum mehr als einen Tag Zeit. Vor lauter Staunen und Fotograffeln (meine Kamera hat geglüht) bin ich nicht mal dazu gekommen, die Minerale und Edelsteine zu betrachten. Juliane und ich haben uns große Teile der Sammlung nur noch im Vorbeiflug angesehen. Wir müssen also wiederkommen...

Werde die nächsten Tage mal die Bilder sichten und schauen, ob ich noch etwas Spannendes hier beisteuern kann.

Gruß

Ingo

Offline gsac

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Re: Pilgerfahrt nach Wien?
« Antwort #183 am: November 14, 2010, 19:49:32 Nachmittag »
Mein Bild von Hraschina ist auch nicht wesentlich besser als Deins, Alex - ich stell's trotzdem
hier rein. Und als Draufgabe noch die ungeschnittene "Rückseite" von Mazapil.

Man kann sowas natürlich viel besser fotografieren, wenn keine Scheibe zwischen Objektiv
und Fotoobjekt ist, mit all den störenden Reflexen, und wenn man es zudem auch noch besser
beleuchten kann. Aber wir wollen mal trotzdem zufrieden sein mit den Ergebnissen, und die
Meteorite stehen ja "in ihrem ureigenen Lichte" sowieso ohne Fehl und Tadel dort...  :einaugeblinzel: :einaugeblinzel:
Die Rückseite von Mazapil habe ich gar nicht so bewußt wahrgenommen - feines Kraterchen!

PS: es sollten sehr gern hier auch noch mehr Bilder eingestellt werden, um den Thread zu
seinem vorläufigen Ende hin schön abzurunden. Schliesslich wurde reichlich fotografiert! Also!?
Und auf Contadinos geplanten Einsatz freue ich mich auch ganz besonders, aber mehr wird jetzt
noch nicht verraten...

Alex

Offline herbraab

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Re: Pilgerfahrt nach Wien?
« Antwort #184 am: November 14, 2010, 20:34:10 Nachmittag »
es sollten sehr gern hier auch noch mehr Bilder eingestellt werden, um den Thread zu
seinem vorläufigen Ende hin schön abzurunden. Schliesslich wurde reichlich fotografiert! Also!?

Bilder habe ich noch genügend, aber ich will ja niemanden langweilen. Ausserdem können die Bilder einen Besuch in den ehrwürdigen Hallen ohnehin nicht ersetzen - hinfahren muss man schon selber! :eek:

Aber ich will ja nicht so sein :einaugeblinzel: - daher hier noch drei Namensgeber: Shergotty, Aubres und Novo Urei.

Grüße, Herbert
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Offline MarkV

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Re: Pilgerfahrt nach Wien?
« Antwort #185 am: November 14, 2010, 20:40:00 Nachmittag »
Hier noch ein letzter Schwung Bilder von mir:

http://www.parhelia.de/mets/wien22.jpg (der kleinere der beiden Nakhlas)
http://www.parhelia.de/mets/wien23.jpg (Holbrook)
http://www.parhelia.de/mets/wien24.jpg (einer der diversen Mocs)
http://www.parhelia.de/mets/wien25.jpg (Detail Cabin Creek)
http://www.parhelia.de/mets/wien26.jpg (Bishunpur)
http://www.parhelia.de/mets/wien27.jpg (Pultusk)

Grüsse,
Mark

Plagioklas

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Re: Pilgerfahrt nach Wien?
« Antwort #186 am: November 14, 2010, 21:00:34 Nachmittag »
Zitat
Bilder habe ich noch genügend, aber ich will ja niemanden langweilen. Ausserdem können die Bilder einen Besuch in den ehrwürdigen Hallen ohnehin nicht ersetzen - hinfahren muss man schon selber! eek

Nicht alle haben die Möglichkeiten auch nur irgendein Museum mit Meteoriten aufzusuchen. Von daher währen mehr Bilder durchaus alles andere als langweilig, zumal viele sehr gute Stücke, wie man sie sonst nicht sieht, in Museen stehen ohne dass auch nur ein Bild nach außen dringt.

Offline MarkV

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Re: Pilgerfahrt nach Wien?
« Antwort #187 am: November 14, 2010, 21:09:17 Nachmittag »
Hallo,
um noch etwas Kritik anzubringen: Etwas mehr Wüste hätte ich mir dort schon gewünscht. Irgendwie hab ich den Eindruck, dass die Sammlung auf einem Stand Ende der 90er Jahre stehen geblieben ist. Diogenite gabs z.B. nicht viel zu sehen, Mondmeteorite gar nicht, keinen Rumuruti, keinen Gujba, nur relativ wenige 3er Chondrite, keinen NWA 011, kaum CKs usw. Die Systematiksammlung hat schon ziemlich viele Lücken. Liegt wohl vor allem am geringen Jahresbudget von nur 20.000 EUR. Einerseits gut für den Privatsammler, dass sich solche Museen mit NWA-Käufen zurückhalten, aber andererseits schlecht für die Museumsbesucher.

Grüsse,
Mark

Offline gsac

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Re: Pilgerfahrt nach Wien?
« Antwort #188 am: November 14, 2010, 21:55:50 Nachmittag »
um noch etwas Kritik anzubringen: Etwas mehr Wüste hätte ich mir dort schon gewünscht. Irgendwie hab ich den Eindruck, dass die Sammlung auf einem Stand Ende der 90er Jahre stehen geblieben ist. Diogenite gabs z.B. nicht viel zu sehen, Mondmeteorite gar nicht, keinen Rumuruti, keinen Gujba, nur relativ wenige 3er Chondrite, keinen NWA 011, kaum CKs usw. Die Systematiksammlung hat schon ziemlich viele Lücken. Liegt wohl vor allem am geringen Jahresbudget von nur 20.000 EUR. Einerseits gut für den Privatsammler, dass sich solche Museen mit NWA-Käufen zurückhalten, aber andererseits schlecht für die Museumsbesucher.

O jeh, ich weiss schon, was jetzt folgt...!!!  :bid: [Aber was wir alle ja auch längst wissen oder wissen sollten!]

Wie dem auch sei: das mit den 20 kEUR Jahresbudget ist natürlich völlig neben der Kappe, aber so sieht es nun mal aktuell aus, und es scheint auch die anderen bedeutenden Museen in Europa exakt genau so zu treffen. Das ist ein ganz anderes Thema, welches hier auch schon reichlich erörtert und mehrfach iteriert wurde. Den Herrn Dr. Brandstätter wird man wohl nicht primär verantwortlich machen können, der wird sich schon nach dem strecken, was er bekommt in so einer Position. Die eigentlichen Verantwortlichen handeln anderswo...

Abgesehen davon muß man so einen Besuch halt (auch und primär) als "Reise in die Vergangenheit" verstehen. Ehrlich gesagt habe ich die NWAs in diesem Museum, diesem alten Saal, im Moment noch nicht so sehr vermißt - noch!!! nicht, ok, zugegeben. Insofern hoffe ich, man verbrät freie Mittel für eine "Renovierung" nicht nur in den Bau als solchen, sondern zum Teil auch in die Aquisition neuen exquisiten Materials, wie es heutzutage bekanntlich zu (noch) günstigen Konditionen erhältlich ist, vergleicht man es mit einem Zeitpunkt eine Dekade früher...

Alex



Offline herbraab

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Re: Pilgerfahrt nach Wien?
« Antwort #189 am: November 14, 2010, 22:07:33 Nachmittag »
Etwas mehr Wüste hätte ich mir dort schon gewünscht. Irgendwie hab ich den Eindruck, dass die Sammlung auf einem Stand Ende der 90er Jahre stehen geblieben ist.

Naja, die NWAs würden ja überhaupt nicht zu den altehrwürdigen Hallen und in den ebensolchen Pultvitrinen passen...  :auslachl:

Persönlich haben mir die NWAs nicht gefehlt, weil die Höhepunkte der Wiener Samlung die historischen Meteorite sind und auch immer bleiben werden. Und natürlich habe ich auch vor dem Besuch gewusst, was mich dort erwartet, und bin dann auch mit der entsprechenden Erwartungshaltung hingegangen. Wenn jemand ohne diese Erwartungshaltung hingeht, dann kann es natürlich schon sein, dass das Fehlen der "Wüstlinge" als Lücke empfunden wird.

Dein Eindruck, Mark, täuscht übrigens nicht: Die Schausammlung wurde in der derzeitigen Form so etwa um 1988 (wenn ich mich richtig erinnere) aufgestellt, und seither weitestgehend unverändert belassen - inklusive dem systematischen Aufbau und der Beschriftung, die daher auch noch den Stand von damals widerspiegelt. So haben wir den Bencubbin nach längerer Suche bei den anomalen Eisenmeteoriten gefunden... :dizzy:

Grüße, Herbert
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Offline MarkV

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Re: Pilgerfahrt nach Wien?
« Antwort #190 am: November 14, 2010, 23:02:17 Nachmittag »
Naja, war mir schon klar, was mich da erwartet. Nur versteht sich das Museum ja nicht als Historiensammlung, sondern vor allem die Vitrinen in der Mitte sollen eine Systematiksammlung sein und da fehlt halt sehr viel rare Wüste. Der Normalbesucher, der noch nie mit Meteoriten in Kontakt gekommen ist, denkt halt, dass das, was dort ausgestellt ist, das komplette Spektrum umfasst, aber das zeigt eben nicht die ganze Vielfalt der Meteorite. Von daher finde ich es ganz gut, wenn für das nächste Jahr Neuerungen geplant sind und auch Mond aus der Wüste ausgestellt wird, auch wenn ich die alten Vitrinen an der Seite lieber drinlassen würde. Man müsste nur dort, wo Systematiklücken sind, ein wenig Wüstenmaterial ergänzen. Passen tun die NWAs schon zu dem Saal, würde ich meinen. An Nakhla könnt man auch noch dranschreiben, dass er vom Mars kommt.

Das ist lediglich als konstruktive Kritik gemeint, ansonsten ist die Sammlung einfach nur grossartig und ich finde es auch gut, dass das Museum nicht mehr so leichtfertig historische Meteoriten heraustauscht.

Grüsse,
Mark

Offline gsac

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Re: Pilgerfahrt nach Wien?
« Antwort #191 am: November 14, 2010, 23:15:52 Nachmittag »
Naja, war mir schon klar, was mich da erwartet. Nur versteht sich das Museum ja nicht als Historiensammlung

Doch, das glaube ich schon, das sehe ich eher so wie Herbert. Eine topmoderne Systematiksammlung sieht anders aus, auch bis in die Beschriftungen und aktuellen Klassifikationen so mancher Stücke hinein...


Von daher finde ich es ganz gut, wenn für das nächste Jahr Neuerungen geplant sind und auch Mond aus der Wüste ausgestellt wird, auch wenn ich die alten Vitrinen an der Seite lieber drinlassen würde. Man müsste nur dort, wo Systematiklücken sind, ein wenig Wüstenmaterial ergänzen.

Sicher ist es völlig richtig, die Schausammlung um allerlei aufregendes Wüstenmaterial zu ergänzen, aber gerade so wie "NWA" eine ganz neue Epoche in der Meteoriterei darstellt, fast schon revolutionär zu nennen, sollte man das Material nun nicht gerade unter den vorhandenen historischen Kernbestand mischen. Man kann doch durchaus auch zwei, drei der alten Vitrinen dafür (weiter) nutzen, mit dem Thema "Wüstenmeteorite", und den aktuellen Bestand derselben (..nur wie groß ist der überhaupt??) dort präsentieren, gern auch zusammen mit ein paar Nischen anderer Zugeständnisse an eine moderne Publikumsausstellung, so lange diese das Gesamtbild nicht allzu sehr stören oder gar zerstören.

Es werden übrigens weniger Meteorite sein, die später dem Publikum gezeigt werden, allein schon aufgrund der geplanten Maßnahmen und des limitierten Platzes, das hat Herr Brandstätter ja auch schon vorausgesagt...

Alex

Offline gsac

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Re: Pilgerfahrt nach Wien?
« Antwort #192 am: November 15, 2010, 00:51:40 Vormittag »
Kleine Ergänzung: dieser etwas "in der Zeit eingefroren" wirkende Zustand der Schausammlung aus den späten Achtzigern oder frühen Neunzigern des letzten Jahrhunderts, mit all den alten, zum Teil inkorrekten bzw. nicht aktualisierten Labels, mit all den vielen fehlenden Stücken seit der NWA-Ära, die inzwischen längst auch Schaustücke sein könnten, ist sicher und vor allem auch ein Ausdruck der fehlenden finanziellen Mittel dieses Museums, wie auch vieler anderer grosser Museen.

Den Herrn Brandstätter und seinen Vorgänger, den Herrn Kurat, wird man dafür nicht verantwortlich machen können, wie ich schon schrieb, denn der Kurator (...und selbst dessen Direktor, jetzt der Herr Koeberl) kann auch nur das ausgeben, was ihm an überaus spärlichen Mitteln zur Verfügung steht, und diese 20 kEUR für den Erhalt (..oder meint man gar die Weiterführung der Sammlung?..) jährlich sind ja nun wirklich höchst lächerlich als verfügbares Finanzvolumen. Die Entscheidungen über Mittelvergaben indes fallen an anderer Stelle bzw. man sollte sich dort doch mal grundsätzlich Gedanken darüber machen, ob man auch diesen Teil von Kultur nun noch zugrunde sparen möchte (..bzw. sich allein auf mehr oder weniger private Iniativen mittlerweile verläßt, wie auch bei vielen anderen Dingen..), während doch anderswo noch reichlicher Mittel fliessen oder gar versenkt werden in vergleichsweise kurzfristige Interessenprojekte von Lobbyisten (..die oft genug auch kurzfristig wieder untergehen..). Von den Abermilliarden, die für Bankenrettungsprojekte etc urplötzlich zur Verfügung stehen, mal ganz zu schweigen.

Man muß sich nur mal vergegenwärtigen, dass dies, diese Sammlung, ein "Jahrhundeteprojekt" ist, von hohem kulturellen Rang, früher trotz allgemeinen Mangels auch immer angemessen finanziell ausgestattet, und das ausgerechnet an solchen Dingen heute oft der Rotstift angesetzt wird, ist schon ein Skandal an sich. Weil nämlich Rendite das Schlagwort heutzutage ist - kurzfristig und verkehrt gedacht imho bei vielen Dingen, die eine Gesellschaft, die auf ihr Kulturgut zählt, von so etwas frei halten sollte, zum Wohle auch der künftigen Generationen...

Man will nun ja Geld in die Neugestaltung des Meteoritensaals investieren. Ich bin mal gespannt, in welche Richtung das dann letztlich gehen wird. Hoffentlich sehen wir in zwei, drei Jahren nicht nur mehr eine Kernsammlung inmitten des Saals, mit laufenden bunten Animationen für die Generation "Fun and Action" am Rande, damit möglichst noch mehr zahlende Gäste etwas sehen, was eigentlich dennoch nicht einem aktuellen global repräsentativen Sammlungsstand entspricht. Dies wäre ein echter Verlust selbst gegenüber dem aktuellen Zustand, auf keinen Fall ein Zugewinn!

Meinjamalnur,
Alex

Offline gsac

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Re: Pilgerfahrt nach Wien?
« Antwort #193 am: November 15, 2010, 02:30:52 Vormittag »
Wo ist in Italien eigentlich, abgesehen von der Vatikansammlung, die grösste
Meteoritensammlung ausgestellt? Rom, Mailand, Pisa?

Die ist vermutlich im Museo Nazionale dell' Antartide 'Felice Ippolito' Sezione
Scienze della Terra, Università di Siena, beheimatet, aber ich weiß nicht, ob
es dort eine öffentliche Ausstellung der Meteorite gibt und wie überhaupt der
aktuelle Stand dort ist. Das ist eine alte Information aus MetBase. Man weiß
ja, wie schnell sich die Dinge im Laufe der Zeit ändern können - siehe MPI Mainz,
dessen Sammlung jetzt im Senckenbergmuseum liegt. Aber man ist ja so frei,
sich erkundigen zu können, wenn man denn mag...

Nach dem Nummern-Ranking ist diese Ausstellung mit der Vatikansammlung sicher
mindestens vergleichbar. Übrigens ist Euch doch bestimmt bekannt, dass Siena
der Fallort eines der wirklich als historisch zu bezeichnenden Meteorite ist, dort
geschehen im Sommer 1794... Wer hat davon was in der Sammlung?

Alex

Offline herbraab

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Re: Pilgerfahrt nach Wien?
« Antwort #194 am: November 15, 2010, 08:52:13 Vormittag »
Man will nun ja Geld in die Neugestaltung des Meteoritensaals investieren. Ich bin mal gespannt, in welche Richtung das dann letztlich gehen wird. Hoffentlich sehen wir in zwei, drei Jahren nicht nur mehr eine Kernsammlung inmitten des Saals, mit laufenden bunten Animationen für die Generation "Fun and Action" am Rande, damit möglichst noch mehr zahlende Gäste etwas sehen, was eigentlich dennoch nicht einem aktuellen global repräsentativen Sammlungsstand entspricht.

Die Paläontologie wurde zuletzt umgestaltet, und wer von den Pilgern diese Sääle besucht hat, konnte sich davon überzeugen, dass die Umgestaltung dort durchaus gelungen ist.

So weit ich das verstanden habe, geht es bei der Umgestaltung des Meteoritensaals jedoch nicht primär darum, NWA-Material zu präsentieren (ich weiss nicht, ob das überhaupt passieren wird), sondern darum, den durchschnittlichen Museumsbesucher in die Materie einzuführen und dazu einige Informationen zu bieten. Wenn man sich heute längere Zeit im Meteoritensaal aufhält, kann man ja immer wieder beobachten, dass Besucher in den Meteoritensaal kommen, mit den schwarzen Steinen wenig anfangen können, und dann schell weiter gehen, ohne dass sie die Möglichkeit haben, die himmlischen Steine entsprechend zu würdigen. Informationen, was es mit den Meteoriten auf sich hat, was wir von ihnen lernen, oder was es überhaupt bedeuted, wenn auf dem Label "H6-Chondrit" steht, findet man heute ja in diesem Saal nicht. Wahrscheinlich werden wir "Experten" nach der Umgestaltung auf das eine oder andere Kleinod verzichten müssen, das sich heute in den Wandvitrinen findet. Wenn im Gegenzug dafür das Interesse und das Verständnis an den Meteoriten in einem breiteren Besucherkreis gefördert werden kann, kann das für die Meteoritenkunde insgesamt nur positiv sein.

Grüße,
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