Hallo,
sponane Gedanken von mir dazu:
Ich habe zwei kleine Mini Gao-Guenie und zwei NWA 869 Endstücke, die gesandstrahlt wurden.
Gut, die Mini-Gaos haben eine komplette schwarze, rauhe Schmelzkruste, aber insgesamt mag ich all diese Stücke nicht sehr. Die Kruste und die Bruchkanten sehen merkwürdig aus: irgendwie unnatürlich rauh und doch glatt. Und ich finde, dass die Stücke anders riechen: eben sandig (vielleicht bilde ich mir das auch nur ein...)
Die gereinigten und behandelten Sikhote Alins, die sich in unseren Sammlungen befinden, finde ich allerdings super. Die sehen spitze aus. Superschöne Meteorite von Form und Farbe. Vielleicht ist dies ein Ausnahmemeteorit.
Generell mag ich ansonsten Stücke im Fundzustand, auch wenn die Spuren der Zeit sichtbar werden oder auch gerade deswegen. Sowohl vom optisch ästhetischen als auch von den Infos über die Liegebedingungen.
Wenn man sieht, bis wo er in der Erde gelegen hat, weil dort die Rost- und Calichegrenze ist und darüber der natürliche Sandstrahler über tausenden von Jahren die Oberfläche verändert hat.
Vor allen bei den CV3 Chondriten bringt die Verwitterung sehr schöne Farben hervor. Ohne die chemische Umwandlung wären sie innen "nur" grau.
Was natürlich nicht sein sollte und darf, ist frischer Rost durch falsche Handhabung...
Frische Fälle, wo keine Verwitterung eingetreten ist, haben dagegen ihren ganz eigenen Reiz und sind sehr, sehr displaytauglich...
Ich persönlich mag das ganze Spektrum. Hierdurch entsteht eine Vielfalt.
Ach ja, ganz generell (pathetisch bis philosophisch):
Ein Meteorit wurde aus meiner Sicht nur durch Veränderung zu einem Meteoriten. Und die Geschichte schreibt sich auch nach dem Fall fort. Im All war er einst Teil eines viel Größeren. Durch Kollisionen wurde er Richtung Erde gelenkt. Sein Alter und sein langer Weg sind für uns kaum fassbar. Beim Absturz auf die Erde verglühen große Mengen und er verändert sich dadurch. Nur noch ein kleiner Teil erreicht den Erdboden. Erst jetzt ist es ein Meteorit. Von nun an ist er Wind und Wetter ausgesetzt und auch hierdurch verändert er sich. Dies gehört zu seinem Sein dazu.
Viele Grüße
Greg