Das schon auch,
aber das, was entscheidender ist, daß dort der Eindruck erweckt wird, daß der gesamte NWA-Markt illegal sei.
Ägypten ist in der Hinsicht eher vernachlässigbar, da es als so ziemlich einziges Sahara-Land nie an dem großartigen Neufund-NWA-Rausch teilgenommen hatte. (Vermute, wegen der Gesetze).
(Ich würde ferner vermuten, bzw die Sorge des Herrn Tarik Hussein nicht teilen, daß das allermeiste, wenn nicht gar alles an Gebel Kamil legal exportiert wurde, da alles was man bislang auf dem einschlägigen "Markt" sieht, bislang sich auf zwo Exporteure zurückführen läßt, wobei die Zahlen kursieren 130kg in Ensisheim, 200kg zusätzlich noch. Solche Mengen kann man ja schlecht in der Gsäßtasche exportieren).
Aber entscheidender ist dieses UNESCO-Ding.
Weil - man kann es ja gar nicht mal Interpretation nennen, da gegenteiliges in der Konvention drinsteht - die Behauptung, daß die Konvention automatisch alle Meteorite schütze, bedeutet, daß jeder Meteorit auf der Welt ein bewegliches Kulturgut ist - und dementsprechend im Verkehr behandelt werden muß.
Auf deutsch, daß z.B. der Franconia und der Gold Basin aus Amerika, wennst ihn Dir holst, einer Exportgenehmigung bedürfe, genauso wie Du zur Kulturkammer rennen müßtest, wennst mit Deinem Gegenüber in einem anderen Land von hier aus Dein Obernkirchen-Mikro tauschen wölltest.
Das ist aber definitiv nicht wahr.
Da wird sehr viel vermengt. Zum Bsp weil da grad Bland auch zitiert wird für die staatlichen Museen in England, die nurmehr Gegenstände erwerben dürfen, deren genauer Ursprungsort bekannt ist und die Kette der Eigentumsübertragung bis zum Museum hin lückenlos nachgewiesen werden kann.
Das ist aber eine Britische Spezialvorschrift und auch nur für öffentlich-finanzierte Sammlungen - was aber nicht mit der UNESCO-Konvention vermengt werden darf. England kann rechtlich keinem anderen Land vorschreiben, was für einen Status dessen Meteorite haben sollen.
Und, das ist ja wieder die übliche Diffamierung, so wird eben der Eindruck erweckt, daß es sich bei dem privaten Meteoritensektor um eine komplett illegale Angelegenheit handele. Genau um sowas, wie der Schmuggel von Gegenständen aus Raubgrabungen, geschützten Tieren usw.
Und das ist nicht hinzunehmen, daß so eine Behauptung immer wieder verbreitet werden darf.
So und dann steht ja auch z.B. in dem UNESCO-Teil des Artikels:
"According to UNESCO's Edouard Planche, most of the 101 countries - including Morocco, Algeria and Libya - that ratified the convention subsequently passed laws to prevent untrammelled export of such "cultural goods"."
Das mag sein, daß diese Länder betimmte Kategorien von Objekten und Waren als Kulturgüter unter den Schutz der Konvention gestellt haben.
Aber im Falle von Marokko, von wo all die NWAs zu den Sammlern und Wissenschaftlern kommen - anders als der Anschein, der in diesem Artikel erweckt werden soll,
gilt das definitiv nicht für Meteorite. Meteorite sind in Marokko nicht als Kulturgut geschützt, wie es auch sonst keine Gesetze zu Meteoriten in Marokko gibt, wie ja selbst die MetSoc zusammen mit den marokkanischen Meteoritenwissenschaftlern festgestellt hat.
Das einzige, was wirklich gut ist, an dem Artikel, daß endlich mal eine Schätzung über das finanzielle Volumen des NWA-Marktes abgeben wird.
"At around $1 million a year, the trade in meteorites is small beer compared with illicit trade in say, wildlife"
(Hätte das Zitat etwas kürzer machen müssen, aber nur um zu zeigen, mit was für hiterhältigen Mitteln da operiert wird, in dem der Metthandel mir nix dir nix in einem Atemzug mit dem Handel geschützter Wildtiere oder Produkte vo aussterbenden Arten genannt wird.
Schon ugeheuerlich und eigentlich grichtsmassig Verleumdung, wie wir hier in Bayern sagen.
Aber bei sowas, wennst dann die zitierten öffentlich fragst, was das solle, da kannst a Mondhauptmasse drauf verwetten, dasse dann sich rausreden, sie seien fehlerhaft zitiert worden...)
Eine Million. Das ist nix im Universitären Weltsektor.
Wiederholung. Hier in Munich bekommt der PostDoc eine Million im Jahr, wenn er seine Wasserflöh zwiebelt, wenn die Informatiker der TU einen schnelleren Rechner sich holen alle paar Jahr, dann überweist der Schdooohd dem IBM oder dem Siemens 52 Millionen Euro und unser exemplarischer Schnarchprofessor an der weltberühmten Universität Borstel bekommt 14 Millionen von der Exzellenzinitiative für die 5000nde Studie über Schlafstörugen.
Gut. Eine Summe, die eigentlich, wenn denn wirklich so ein Interesse bestünde, die jeweiligen Wüstenstaaten selber oder teilweise aufbringen könnten.
Von den Vorschlägen, daß man den Handel umgehen sollte und die Wissenschaftlers selber die Meteorite in den Ländern besorgen und bezahlen sollten, halte ich relativ nyschte.
Ich meine, der Wüstenrausch geht ja nun seit 10 Jahren in Marokko, seit 15 Jahren ab Libyen - und in den Ländern gabs niemals irgendwelche Anstalten, egal wie billig und welch kleine Mengen, die Meteorite von den lokalen Findern und Händlern zu erwerben bzw. diese zu entlohnen. Selbst nicht bei den alleraufregensten und seltenen Klassen, selbst nicht, wo man heutzutage für die Forschung nur winzige Mindermengen von einigen einzelnen Gramm braucht.
Wenn man das macht, dann muß man erstmal die entsprechende Infrastruktur einrichten. Stellen und Institute schaffen. Bislang gibts nix dergleichen in keinem Saharaland - ausser einer Mikrosonde in Casablanca, doch sind die dort noch nicht soweit, daß sie nicht-triviale Klassifikationen durchführen könnten.
Und das würde eben einen Haufen Geld kosten, das wäre endlos teuerer, als einfach die Milljohn den Leuten auf den Tisch zu legen.
Was bei solchen Geschichten, jeder der in der Verwaltung ist und jeder der einen Betrieb führt, weiß das ja, die Chose so endlos teuer macht, daß sind ja allein schon die Personalkosten (inkl. Rentenansprüche, Versichrungen).
Deswegen wurde ja z.B. auch das Euromet eingestellt. Das war ein Zusammnschluß der Met-Departments europäischer Universitäten mit der Hauptzielsetzung neue Meteorite zu finden und daran zu forschen. Die hatten allein an primären Personalkosten, also ohne noch irgendwas zu tun, irgendwas um die 16-20 Millionen USD im Jahr (inflationsbereinigt) auszugeben.
Deswegen kommt man halt dann auch auf soche Beschaffungskosten für die Forschungsgegenstände, wenn man mal einer ihrer erfolgreicheren Expeditionen hernimmt, von 1000-2000$ im Gramm für nen Mundrabilla oder nen Millbillillie.
Und natürlich bin ich sehr skeptisch, was den Vorschlag angeht, daß das finanziert werden könne durch die Westlichen Universitäten.
Wie soll das bitte gehen, wenn die großen Meteoriteninstitutionen und Sammlungen ihre Budgets so verlottern haben lassen, daß was weiß ich Wien, Berlin, Paris, Moskau ect. stöhnt, daß sie Acquisitionsbudgets von sage und schreibe NULL bis ein paar Hundert Euro und wenn es hochkommt ein paar einzelne
Tausender im ganzen Jahr haben?
Ich mein, die wöllten ja jetzt schon die schönen Steine aus der Sahara haben und daran arbeiten, wose so billig sind, aber könn ja nichmal Mindermengen erwerben.
Und wenn man die privaten rauskegelt, dann fällt ja das ganze neue Material weg, an dem diese Instute vorzugsweise und hauptsächlich arbeiten, die gratis eintrudelnden Hinterlegungs- und Klassifizmassen, die die Händler eireichen - was im Jahr an kommerziellen Wert diese 1 Million wohl schon übersteigen könnte.
Und für die Institute, die ihre Budgets in Ordnung gehalten haben, wäre dieser Ansatz auch eine Verschlimmbesserung.
Es macht halt dann schon einen Unterschied, wenn ich den Finder/Händler vorort den ganzen Stein abnehmen muß und sagen wir für nen Mars etlich Zehntausend hinblättern muß, wenn ich für meine Forschung eigentlich nur zwo bis drei Gramm bräucht.
Naja und was halt dieser Rochette z.B. offenbar nicht weiß,
ist, daß der sogenannte "Markt" ja gar nicht schädlich, sondern förderlich für seine Behufe ist.
Es ist ja nicht so, daß die Meteorite verschwinden würden in dunkle Kanäle, sondern, er brauch ja nur in den Bulletin zu schauen, da steht allweil drin, wer den Stein hat, samt Adress und da kann jeder Wissenschaftler dann kaufen, wasser brauch.
Es ist ja nicht so, daß die Händler nur an private Sammler verkaufen würden, es macht für die keinen Unterschied, ob sie an den Rochette oder an den Willi verkaufen und die privaten Sammler bieten ja auch keine höheren Preise für nen Mett.
Im Gegenteil, viele Händler freut es sogar mehr, wenn ein Stein vonnem Museum erworben wird und ausgestellt wird oder vonnem Institut erworben wird, daß daran forscht und dann Arbeiten über seinen Stein veröffentlicht.
Also das ist transparent wie sonst nix.
Ich mein, einfaches Bsp. oooooh der Kamil verschwindet bei Finstermännern, wird verschachert, geht verloren...
Pustekuchen!! Sag ich Hussein, sag ich Pierre, jetzt gehts a mal her und macht deeees:
Google auf: "Kamil meteorite sale"
Dauer: 0.20 Sekunden
Und schwuppdich, da sindse doch alle wieder!
Also wennst mich fragst - was soll das denn für ein Schwarzmarkt sein, wo wirklich jeder die betreffende Ware öffentlich sehen und kaufen kann?
Nuju, und dieses ewige "harmful".
Isne Beschäftigung für lange Winterabende. Was zählt und was der Maßstab ist, kann man gut finden oder nicht, im Wissenschaftsbetrieb, das sind die Veröffentlichungen. Gut, über die privaten Meteorite gibts insgesamt sowieso mehr Veröffentlichungen als über die staatlich jesuhten, einfach weils Mengenmäßig soviel mehr sind,
aber es wär mal ganz interessant, mal die Veröffentlichungen nach Klassen zu zählen,
ich würde stark annehmen, daß die Veröffentlichungen zu den jeweiligen "privaten" Mets" schon die Zahl derer über die "staatlichen" übersteigen inkl. der Antarktischen. Also mehr Wissenschaftler an diesem Material aus dem angeblich so schädlichen Markt gearbeitet haben, als an dem was bei offiziellen und teuren Expeditionibus rausgesprungen ist.
Hatte es ja mal in einer Diskussion übern Oman machen müssen, zur Untermauerung, daß die Annahme, daß die privaten Funde dort der Wissenschaft verloren gingen, irrig ist, in dem ich nur mal die Autoren der Papers über die Mondfunde im Oman, sowohl der "offiziellen" als auch "privaten" gegenüber gestellt hatte - muß hier noch irgendwo im Forum sei,
und dann rauskam, daß 10-20x mehr Forscher an den Privaten gearbeitet hatten als an den nichtprivaten.
Insofern ists eigentlich gut, so wie es jetzt ist.
Naja.
Mettmann