Tja, H5P6, Du solltest eben weniger auf Publizisten als auf die Wissenschaftler, die sich im Ggs. zu ersteren mit der Sache beruflich beschäftigen, hören.
Bei Deinen Neandertalern hast eine sehr schlechte Zeugen- und Datenlage, da sinds noch lang nicht fertig und die Sequenzierung der Gene hilft allein auch nichts, weil man nicht weiß, welche Abschnitte für was zuständig,
sodaß man rein methodisch schon auf Wahrscheinlichkeiten, Annahmen und Interpretationen angewiesen ist.
Und jener Pääbo, auf den Du Dich beziehst, pflegt alle paar Jahre seine Meinung und Hypothesen sowieso komplett umzudrehen, damit bedient er die Aufmerksamkeit der Medien und erhält so mehr Forschungsgelder.
Bei den Meteoriten ist das völlig anders. Da ist die Datenlage sehr gut. Da gewinnt man physikalische und chemische Daten,
die für sich genommen keinen Interpretationsspielraum lassen. Die Physik ist dankenswerterweise im Universum überall gleich, sonst müßtmer Frau Rhiannon Augenthaler um Hilfe bitten.
sind bestimmte Untersuchungsarten vorgeschrieben.Sonst finden sie keine Anerkennung
Und das ist gut so. Es mag ja für Dich frustrierend sein, daß Deine Findlinge keine Meteoriten sind, sodaß Du am End, wie soviele andere auch in der Verzweiflung zur Ansicht gelangst, das müssten dann eben andere Meteoritenarten noch unbekannter Art sein, von Himmelskörpern oder Gegenden des Universums, von denen man nichts weiß,
aber die Physik kann man eben nicht behumpsen und jeder Meteorit, egal woher, hat eben meßbare Eigenschaften, die ihn eindeutig ausweisen, nicht von dieser Welt zu stammen.
Das ist eben etwas anderes, als auch dem Bauch raus per Augenschein in der Küche zu bestimmen, ja das schaut wie Schmelzkruste aus, das ist ein Sedimentmeteorit und wer was anderes sagt, gehört der Weltverschwörung an.
Jeder Stein hier auf dieser Erde hat dasselbe Sauerstoffisotopenverhältnis. Ausnahmslos. Dasselbe wie im Meerwasser. Diese Sauerstoffisotope kann man messen.
Die der Meteorite sind anders (ausser den Sonderfällen, die auf der sog. terrestrischen Linie liegen).
Ausnahmslos jeder Körper im Sonnensystem und damit jeder Brocken der zur Erde reist, ist der kosmischen Strahlung und dem Sonnenwind ausgesetzt. Diese harte Strahlung verändert diese Steine auf charakteristische Weise. Diese Veränderungen kann man messen. Diese Veränderung fehlt ausnahmslos alles irdischen Steinen, weil diese von Sonnenwind und kosmischer Strahlung durch das Erdmagnetfeld und durch die Atmosphäre abgeschirmt sind.
Es läßt sich also messen, ob ein Stein jemals im All war und was ein Meteorit ist oder nicht, völlig unabhängig davon, was für eine Art von Stein es ist.
Die Meteorite zeigen Veränderungen durch mechanischen Schock. In der Regel sind diese Schockmetamorphosen dergestalt, daß so hohe mechanische Drücke dafür vonnöten waren, wie sie nur Hochgeschwindigkeitseinschläge erzeugen können und für die es keinerlei Mechansimen auf der Erde gibt, die solche Drücke erzeugen könnten.
Meteorite unterscheiden sich in ihrem Mineralbestand und dessen Erscheinungsformen von irdischen Gesteinen und sie enthalten Minerale, wie sie auf Erden nicht vorkommen.
Auch die Alter der Meteorite kann man messen ohne Zweifel und mit Ausnahme der Marsmeteorite gibt es eben keinerlei ähnlicher Gesteine, d.h. im Grund überhaupt keine Gesteine, die solche Alter aufwiesen wie die Meteorite.
Usw.usf.
Wird mir jetzt auch zu blöde, all die Jahre mich zu wiederholen.
Das alles mußt Du wissen, das steht in jedem Anfängerbuch, aber anscheinend hast Dir all die Jahre noch nie eines angeschaut.
Zu den Mondmeteoriten. Die Mineralogie des Mondes ist sehr gut bekannt, durch Fernerkundung und die Probung.
Sie unterscheidet sich deutlich von der, der Erde. In Mondgesteinen und Mondmeteoriten findet man Mineralien, die es weder auf der Erde gibt, noch in allen anderen Meteoriten. Die Zusammensetzung der Mondmeteorite unterscheidet sich wesentlich von denen aller Meteorite und die Bildungslater der Mondmeteorite sind jünger als die der anderen differenzierten Meteorite, aber älter als einigermaßen vergleichbare Steine auf der Erde.
Andere Himmelskörper, die die physikalischen Eigenschaften besäßen, solche Gesteine zu bilden und sie im richtigen Zeitrahmen gebildet zu haben, stehen im Sonnensystem nicht zur Verfügung.
Und zudem haben wir den Vorteil, daß wir mit den Luna-Sonden und dem Apollo-Programm Gesteine vom Mond auf die Erde geholt haben und mit diesen die Mondmeteorite abgleichen können.
Und komm uns jetzt ja nicht mit dem Verschwörungsscheiß und Mondlüge (mit Verlaub bei den anderen), das hier ist kein Esoterik- und Spinnerforum.
Beim Mars ganz genau dasselbe. Es gibt keine anderen Himmelskörper im Sonnensystem, die groß genug wären, solang ihre Wärme gehalten zu haben, um noch bis vor ner halben Milliarden Jahre Magmatismus aufrecht erhalten gekonnt zu haben.
Alle anderen basaltischen Meteorite haben Alter nur knapp unter 4.5Mrd Jahren, stammen also von asteriodialen Kleinkörpern.
Fernerkundung durch Sonden haben wir die Masse. Sechs Roboter haben wir auf dem Mars gelandet, die ersten zwei haben die Atmosphäre gemessen, genau dieselbe Atmosphäre war in den kleinen Glasbläschen im Maskelynit der Marsmeteorite drinne und die andern vier Roboter haben ausser schönen Bildchen zur Hauptsche nix anderes gemacht, als die Zusammensetzung der Steine auf dem Mars spektroskopisch zu messen. Und da hamse welche gefunden, die eins zu eins, genau esselbe sind, wie die Marsmeteoriten.
So schaust ins Netz auf Korotevs Mondsitus und Irvings Marssitus, wie ich Dir es vierhundertsiebenundsechzigtausendmal gesagt hab, da hast alles leichtverständlich zusammengefaßt und weitergehende Artikel verlinkt,
da machst Dir mal ein Bild.
Wenn Du natürlich mehr gibts auf solche Artikel a la "Sensation, Japanische Sonde entdeckt Feldspat auf dem Mond" - wo seit 50 Jahren bekannt ist, daß die Oberfläche des Mondes zur Hauptsach aus Feldspat besteht
oder sonstigem Bildzeitungsniveau,
dann kann Dir halt keiner helfen.
....ach ich sag jetzt lieber nichts mehr, hihi
Mettmann
PS: Ja schöner Artikel zu Johann Peter Hebel.
Was der jetzt mit Marsmeteoriten zu tun hat, erschließt sich mir nicht gerade. Einziger Berührungspunkt wär Stannern...
Oder meinst den Artikel dort: "Botschaften aus dem All".
Wo drin steht, das Kurat im Ggs. zu den andern nicht völlig überzeugt ist, daß Marsmeteorite vom Mars sind?
Ja der ist halt alt der Artikel, zu dem Zeitpunkt, zu dem Pinter seine Informationen für den Artikel bezogen hatte, gabs halt noh nicht das sensationelle Ergebnis von den Rovers, die mit dem Bounce Rock den ersten Shergottiten auf dem Mars direkt identifiziert hatten. Was letzlich sicher auch Kurat überzeugt haben mag. Fragen kömmer ihn ja leider nimmer.
PPS: Ihr seid aber auch alle gemein, ihr müßt mir doch vorher immer sagen, daß ich den Trollen nicht antworten soll.