Aber Mark...
Wenn jemand nach Kanada fliegt und viele Hundert Dollar Kosten für Flug und Hotel hat, dann wird er sicherlich nicht die gefundenen Buzzard Coulee Meteorite unter diesen Kosten verkaufen.
Wenn er nicht genügend findt, hat er schlicht und einfach Pech gehabt.
Er kann nicht teurer verkaufen als das übliche Niveau für Buzzard Coulee.
Weils keiner frißt.
Bei Meteoriten ists halt nun mal so. Entweder es kommen ein, zwei Hanseln nur dran, dann setzen die den Preis fest.
Oder es kommen viele dran, dann etabliert sich nach einer Weile ein Preisniveau, auch wenn am Anfang eine gewisse Pace gesetzt wurde, partiell durch Anjebot und Nachfrage.
Und alle die, die nicht genügend gefunden haben, die machen dann eben Miese.
Nochmal einfaches Bsp. Wisconsin, der eine hat in 3 Tagen 300g beinand. Hat für Anreise, Mietwagen, Fundanteilauszahlung Landbesitzer, Übernachtung, Verpflegung 2500$ ausgegeben; Macht er einen Verkaufsreis von sagmer 20$/g.
Tja und der zwote, der find in 3 Wochen nur 30g, hat Kosten von 3000$ - bittschön, der kann seine Funde nicht für 100$+/g verkaufen, wenn der andere nur 20$/g genommen hat.
Das ist das Los des Mettjägers.
Das mag in Einzelfällen passieren, aber auf Dauer kann das nicht gut gehen
Tut es auch nicht, deswegen haben ja so viele der früheren Händler und Suchern die Bühne verlassen bzw. hat sich die Anbieterseite immer mehr wegentwickelt von hauptberuflichen Metthändlern/-suchern zum Nebenerwerb bzw. eben reinen Liebhaberhandel, weil die Endpreise dieser Jahre des gewaltigen Preiseinbruchs kaum mehr die Beschaffungskosten decken.
Guck doch, wer geht denn bitte von den Nicht-Maghrebinern noch in der Sahara suchen? Niemand mehr.
Im Oman hüppen nur noch die Russkis rum, der Rest sind Sammler bzw. geschiehts nicht aus kommerziellen Gründen, sondern als Spaß an der Freud, weil wennst keinen Mars oder Mond findst, lohnt sich das nicht.
(Apropos, der eine Sulagiri-Verkäufer ist ganz genauso nach Indien geflogen und hat dort ein paar Wochen verbracht und sicher höhere Kosten als die Livingstonsuher gehabt.)
Bitte Bsp. der Rob Matson, ist ja ein Top-US-Jäger, schruber ja auf der US-list. Seine Fundrate liegt bei 7g die Stunde.
Halt das OC-Zeugs - wird ja so gut wie nix anders gefunden dort - das, wasse dann für 1$/g verkaufen.
Dafür hatter dann ein Automobil, was mal angeschafft wurde, samt Abnutzung, vielleicht auchn ATV und nen Detektor, wer weiß, zahlt seine Gallonen Sprit, hat seine Abwicklungs- und Transaktionskosten, wenn ers verkauft, läuft sich Löcher in die Sohlen, hat seinen Schnittverlust und ev. Präparationskosten (und wenn ers gewerbsmäßig betriebe seine Steuern.).
Der gesetzliche Mindeststundenlohn in USA liegt je nach Bundesstaat zwischen 7.25$ und 10.50$ - den könnte ein Meteoritensucher dort nie erreichen, es sei denn er macht eben einmal einen Fund seines Lebens, wie der Clary seinen CM1 oder der Verish den LA-Mars.
Das ist auch nicht anders als mit den Goldwäschern im Forum hier. Die kommen wenns hochkommt auf ein paar einzelne Gramm im Monat, können aber ja schlecht 20.000Euro für die Unze nehmen, gell?
Nicht, Du hasts ja gesehen, wie seinerzeit die Russkis ihre OCs aussem Oman für 100-120$/kg weggehauen haben und zwar klassifiziert. (Da kost ja allein schon die Klassifiz mehr). Da kannst Dir ja mal ausrechnen, wieviel man da überhaupt finden müßt, daß sich das lohnt.
Beim Gleischotter ists ja auch nicht anders. Bitte, Du müßtest in den ebays von den zu erwartenden Fundraten her 50-100 mal mehr Gleisschotter-Auktionen finden, als es zur Zeit gibt.
Und warum findst so wenig? Weil die Verkaufspreise unter die Beschaffungskosten&Spesen gefallen sind, sodaß die keiner mehr handeln mag. Und Du siehst doch selbst, mit was die wenigen Händler, die Bestand haben, zur Hauptsache handeln: Die absolut raren und rarsten Klassen, von denen man vor 10 Jahren noch kaum zu träumen wagen durfte, Klassiker, Historie, Neufälle, Eisen.
Und er, der ominöse Hirtenbub in der Wüste, der ist ein ganz armer Hund, der hebt halt den schwarzen Stein auf als Zubrot,
und kriegt ihn die Jahre meist auch garnicht mehr verkauft, weil der westliche und nördliche Sammler nixmehr zoit.
Im Übrigen, die marokkanischen Händler, die Dir auf den Messen begegnen, die sind größtenteils auch keine hauptberuflichen Meteoritenhändler, sondern machens nebenher, weil sie ähnlich begeistert sind von dem Zeug wie Du.
Deswegen ists ja auch so brandgefährlich, was da diese Schreihälse machen, die die Wüste zusperren wollen.
Es ist eine reine Illusion, daß diese ganzen Meteorite von alleine weitersprudeln würden und dann den entsprechenden Ländern zufallen würden - da nämlich dann diejenigen, weils sich eh nicht sonderlich lohnt und sie keineswegs auf den Handel mit den Dingern angewiesen wären, schlicht und einfach sagen werden, ja dann LUDGKWaA. und macht Euern Dreck alleeeene. Und daß die ihren Dreck alleeene nich machen können, das verrät uns ja der Bulletin, die finden ja nix.
mehr als zu Pultusk-Zeiten
Eh, ich hatte doch die Cohen-Preiskompilation gegeben und umgerechnet, allerdings fehlerhaft und um einen Faktor 3,5 zu niedrig, da, wie Du rausgefunden hattest, die Goldmark davor eine ziemliche Abwertung erfahren hatte.
Also zu Pultusks-Zeiten, waren nicht nur die Neufunde und -fälle, wenn man mal von solchen geisteskranken Exzessen a la Almahata, LaPice, Cali absieht (und Alfianello zu Cohenszeit eine Art Bassi) - deutlich teurer als die Neufunde und -fälle unserer Zeit und darüberhinaus sind nicht wenige der schon bei Cohen gelisteten Meteorite heute deutlich billiger und etliche gleichgeblieben im Vergleich zu Cohens Tagen.
Der Nachteil ist, dass diese Meteorite teurer sein müssen als solche, die den Einheimischen vor die Füsse fallen.
Barum? Wenn Deine These richtig, warum soll dann der Meteorit, der dem Bauern in Wisonsin vor die Füße fällt soviel teurer sein, als der, der dem Bauern in Benguerir vor die Füße fällt? Suchkosten sind dieselben.
Nochmal zurück.
Zu den Beschaffungskosten.
Deswegen werde ich ja auch immer so wepsig, wenn heutzutage sich irgend ein Universitätsheini aufplustert und private Sammler, Sucher, Händler als Parasiten, Amateure, Grabschänder, Mafiosi oder schlimmeres hinstellt, um sich zu profilieren und von Unsummen faselt.
Man muß doch nur die Beschaffungskosten für die öffentliche Hand von privatem Mettsektor und öffentlichen Expeditionibus gegenüberstellen. Und das nüchtern (wobei ich mir über die Nüchternheit jener bei manchen Aussagen wirklich nicht sicher bin).
Grad drüber gestolpert im Netz über einen Bericht der einen Euromet-Expedition in Australien in den 90igern unter Leitung Bevans.
Die haben 13kg Meteorite gesammelt. Über 7kg davon waren Mundrabilla, dann noch 5 Pfund Millbillillie, bisserl Mulga-OC - weilse halt anscheinend zur Hauptsache und zum Üben in den bekannten Streufeldern gesucht haben und dann eben der Rest ein paar neue gewöhnliche Chondriten.
Nehme ich jetzt die Kosten her, was Euromet nach Selbstaussage im Jahr verputzt hatte,
ja dann lagen halt die Beschaffungskosten für die öffentliche Hand für diese Funde bei inflationsbereinigt über 2000$ pro Gramm.
(Keine Ahnung, ob Euromet in dem Jahr noch eine weitere Expedition gefahren haben, wenn, dann nimmt man halt von mir aus die Hälfte).
Klar machen die auch noch Forschung, und wenns soviel kostet, dann kostets halt soviel...
Aber ich find das dann rundheraus völlig unerträglich, daß da einige der Involvierten Front gegen private Sucher gemacht haben und verantwortlich für die Gesetzeslage in Australien sind.
Denn ein Millbillillie kostet nun mal im privaten Sektor nicht 2000$/g sonder 6-15$/g und ein Mundrabilla 0.8-3$/g (letzteres wenn er schön geätzt) und ein gestingerter Chondrit 0.03-0.08$/g wenn er aus NWA-Landen kommt.
Völlig unverständlich ist mir das gerade in heutiger Zeit, wo man allerorten das Wehklagen über Mittelkürzungen hört, daß der private Sektor derart (und das ist ja auch neu) angefeindet wird von einigen bzw. daß das in diesen Kreisen unwidersprochen bleibt - statt just auf diese privaten Meteorite zurückzugreifen, was eigentlich, wenn man eine gewisse Verantwortung gegenüber denjenigen, die diese ganze Forschung finanzieren, nämlich die Steuerzahler, verspüren würde, angezeigt wäre.
Im Übrigen gerade auch den Jahresbericht des Western Australia Museums für die Saison 2007/2008 gelesen.
Da steht drin, daß die meteoritische Sammlung ausgebaut werden solle. Daß Bevan ein paar Vorträge gehalten habe.
Und daß in der Saison 2007/2008 ein,
EIN !!!!, neuer Meteorit untersucht und veröffentlicht wurde.
Das sagt doch alles.
Ich finde nicht, daß das in irgendeinerweise angebracht ist, daß so einer unbedingt das Sagen über die Meteorite eines ganzen Kontinents haben muß....finde, der ist eben ungeeignet und sollt besser ein anderer machen.
Nungut. Fazit. Wir alle haben zumindest die Beschaffungskosten für die Meteorite sowohl für die private als auch für die öffentliche Hand die letzten Jahre drastischst reduziert.
Was die Leut am End draus machen, das ist ihre Sach.
Mettmann