Hallo,
ich glaube, dass man die Frage so nicht beantworten kann. Wenn ich antworten müsste, würde ich mit "nein" antworten.
Einerseits müsste man mal schauen, welche kohligen Chondriten überhaupt (noch) Schmelzkruste haben. Soo schrecklich viele wird es da auch nicht geben.
Vom Lagish Lake beispielsweise haben zwar ein paar Stücke Schmelzkruste, aber es sind kaum Chondren vorhanden.
Andererseits muss man sich Schmelzkrusten generell vor Augen führen. Sicher bestehen kohlige Chondriten aus einem anderen Material als gewöhnliche Chondite, aber auf die Frage bezogen dürfte dies nicht entscheidend sein.
Wenn sich eine frische, schaumige, mattschwarze und "dicke" Kruste von 1-2mm gebildet hat, glaube ich nicht, dass man dadurch Chondren sehen kann. Diese Kruste überdeckt die Oberfläche.
Wenn diese Kruste dünner ist oder durch Windschliff und chemische Prozesse bereits abgetragen wurde, zeigen sich durchaus immer mehr Features aus dem Inneren des Steines.
Dies hängt natürlich vom Material ab. Bei einem Stein mit großen Chondren wird man deutlicher rundliche Ausbuchtungen auf der Oberfläche sehen.
Zu Bedenken ist vielleicht noch, dass beim Fall durch die Atmosphäre einiges ausgeschmolzen wird und dadurch Schmelzgruben entstehen. Die Ausprägung dieser Gruben ist ja nach Material unterschiedlich. Ich habe z.B. einen Benguerir, der eine große Schmelzgrube hat, weil dort ein Teil einer Trolitit-Ader ausgeschmolzen wurde.
Zum Thema Schmelzkruste kann ich den Artikel von Svend Buhl empfehlen:
http://www.meteorite-recon.com/de/Meteorite_fusion_crust_1.htmViele Grüße
Greg