Autor Thema: Abfolge der Verwitterungsbeständigkeit von Meteoriten  (Gelesen 2848 mal)

H5P6

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Abfolge der Verwitterungsbeständigkeit von Meteoriten
« am: Februar 18, 2010, 16:04:55 Nachmittag »
Hallo,

hier möchte ich einmal versuchen,ob es möglich ist eine Reihenfolge zu erstellen die,die Verwitterungsbeständigkeit von Meteoriten wiederspiegelt.   (Ähnlich der Schnellrostertabelle von Eisen-Mets)
Die hier angestrebte Liste sollte alle Meteoritenarten enthalten und mit den Beständigsten beginnen.

Gruß Jürgen

Plagioklas

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Re: Abfolge der Verwitterungsbeständigkeit von Meteoriten
« Antwort #1 am: Februar 18, 2010, 16:20:48 Nachmittag »
Ob und wie schnell ein Meteorit verwittert hängt stark von den Bedingungen ab.

Am resistentesten sind in jedem Fall die Eisenmets, da bei der Verwitterung das Wasser erst zerstören muss um durchzukommen und so das Eisen von außen stück für stück oder schicht für schicht abgetragen bzw. umgewandelt wird.

Pallasite und Mesosiderite sind deutlich anfälliger, da das Wasser bei der Verwitterung durch die risse und Korngrenzen der Olivine bzw. Silikate schneller voran kommt.

Noch anfälliger sind die feinkörnigen porösen Steinmeteoriten, da das wasser schon in minuten den ganzen stein durchdringt und so die verwitterung fast gleichzeitig im ganzen Stein beginnt. Das sind meist gerade die beliebten 3er Chondrite, wobei ein Vorhandensein von Eisen in Kombination mit heller Grundfarbe des Meteoriten selber das Aussehen sehr schnell in Mitleidenschaft zieht (Bräunung). Durch schock bzw. Umwandlung verdichtete Stücke halten da schon länger. Wenn allein das Eisen fehlt geht die Verwitterung nicht viel langsamer vorran aber die bräunung bleibt aus, so dass die Stücke erheblich frischer aussehen als sie eigentlich sind.

Als resistent würde ich bei den Steinmeteoriten besonders die groben Körner von Silikaten bezeichnen (Aubrite (Mt. Egerton), Diogenite (Tatahouine), u.ä.), da sie im Kern noch lange ihre ursprüngliche Zusammensetzung beibehalten. Große Steine die aus soclhen groben Körnern bestehen zerfallen aber zuerst recht schnell in die Einzelkörner.

Desweiteren sind metallarme Impaktschmelzen und besonders dicht strukturierte wasserundurchlässige Meteoriten (Einige Monde, einzelne Achondrite wie NWA 4965) besonders resistent.

Offline Mettmann

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Re: Abfolge der Verwitterungsbeständigkeit von Meteoriten
« Antwort #2 am: Februar 18, 2010, 16:45:35 Nachmittag »
Hier nur in aller Kürze, die Verwitterungsanzeichen, nach denen man die Verwitterungsgrade W0-6 (den Chondriten) zuweist
und die durchaus auch als zeitliche Abfolge gesehen werden kann.

http://articles.adsabs.harvard.edu/full/seri/Metic/0028//0000460.000.html

Zitat
besonders dicht strukturierte wasserundurchlässige Meteoriten (Einige Monde

Bestätigt. NWA 3163/4483/4881 kennen ja die meisten von Euch, der sieht ja sehr schön frisch innen aus.
Da wurde das terrestrische Alter bestimmt - und es kamen ganz erstaunliche 11.000 Jahre dabei heraus.
Nun zum einen hat er sehr viel Maskelynit, zum anderen hat er rundherum diese dünne, grünbräunliche durchsichtige Glaskruste, die ihn anscheinend gegen die Unbilden der Zeit perfekt versiegelt hat.

 :prostbier:
Mettmann
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H5P6

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Re: Abfolge der Verwitterungsbeständigkeit von Meteoriten
« Antwort #3 am: Februar 18, 2010, 17:11:18 Nachmittag »
Hallo,

nun es zeichnet sich ab,daß die Verwitterungsbeständigkeit von massiven Eisen und Achondrite an die Spitze gestellt werden könnten.Die Achondrite sollten wir noch etwas differenzieren.Bei welchen Inhaltsstoffen und Schockgraden eine besonders hohe Haltbarkeit erwartet werden kann.

Gruß Jürgen

Plagioklas

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Re: Abfolge der Verwitterungsbeständigkeit von Meteoriten
« Antwort #4 am: Februar 18, 2010, 17:22:11 Nachmittag »
Die Verwitterungsresistenz bei den Steinmeteoriten hängt vor allem von der Struktur bzw. dem Gefüge und ab.

Ein Schock kann sich positiv (Verdichtung) oder negativ (Rissbildung) oder gar nicht auf die verwitterungsresistenz auswirken.

Achondrite sind nicht pauschal verwitterungsresistenter als Chondrite. Es gibt besonders resistente Chondrite, und schnell gammelnde Achondrite.


 

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