.....was bin ich ??????????????

[JFJ]

Hallo Mirko,
hallo zusammen.

Die "kleine" Sammlung von dem dänischen Kollegen war das dollste, was ich bislang gesehen habe. Eine Scheune, 12 x 20 m, 3 durchgehende Tischreihen, alle voll belegt. 90% der Geschiebe mit einem passenden Vergleichsstück aus dem Anstehenden ergänzt. Ich glaub`, ich hab gesabbert  
Habe aber auch was Neues gefunden. Sieht aus wie Grorudit, ist aber keiner. Von den vielen grünen Geschieben, die an der Vigsöbucht als Grorudit gesammelt werden, sind einige Apotroctolite. Falls der Hinweis hier gestattet wird, ich habe das Gestein, damit Verwechslungen vermieden werden, neu im MA angelegt. Die Matrix wird durch eingeschmolzenes Olivin grün gefärbt. Das Gestein ist im Prinzip ein Olivin-Gabbro.
Hier schon Mal die Fotos:

[JFJ]

Was auch noch komisch war, in den letzten 2 Jahren habe ich kein einziges Geschiebe aus der Paskallavik-Serie mehr in der Vigsöbucht gefunden. Diesmal, wohl durch den heftigen Sturm der alles Mögliche an den Strand gerollt hat, gleich 5 Paskallavik-Porphyre, 2 P.-Granitporphyre, 2 P.-Granitporphyre vom Gneistyp:

[JFJ]

Dann noch 1 Heden-Porphyr, 1 Schwarzer Orrlok:

[JFJ]

Und 3 Horn-Quarzporphyre. da sie hier nicht so bekannt sind, habe ich mal ein Foto von einer Anstehendprobe mit eingefügt. Und ... einige neue Rhombenporphyre (im MA unter "Rhombenporphyr" ergänzt  )
War alles in Allem ganz erfolgreich.

Allen ein schönes Wochenende 

Glück Auf!
Jörg

[ironmet]

Hallo Jörg,

wow, wenn man eine ganze Scheune zur Verfügung hat, lässt sich sowas schonmal realisieren!
Da kann ich mir sehr gut vorstellen, das Dir da die Augen fast aus dem Kopf fielen!
Davon hast Du nicht zufällig ein Foto gemacht?

Schöne Gesteine hast Du da wieder mitgebracht.
Meine persönlichen Favoriten, der erste gezeigte von den Päskallavik-Porphyren und natürlich der Schwarze Orrlok.
Echt schöne Funde!

Als ich Dein erstes Foto von dem Apotroctolit sah, fiel mir sofort wieder ein Gestein ein, welches ich hier noch zu liegen habe.
Als ich bei meiner letzten Sammeltour ausschließlich auf dunkle Gesteine und Basalte geachtet habe und auch wieder fündig wurde, die meisten bereits zuordnen konnte, blieben 2 Gesteine mit Fragezeichen offen.
Vielleicht hat ja hier jemand eine Meinung dazu.


Viele Grüße Mirko

[ironmet]

Hier noch zwei Details vom zweiten Stück.
Einmal die Oberfläche und zum anderen eine Bruchfläche.

Viele Grüße Mirko

[JFJ]

Hallo Mirko,

sind im 2. Stück Blauquarze vorhanden? Kann ich auf dem Foto evtl. ahnen. Denn wenn die graublau schimmernden Stellen welches sind, dann käme eigentlich nur ein Gestein aus Smaland in Frage. Auch die dunklen Minerale, welche die Alkalifeldspäte umfließen, deuten auf auf einen Järeda-Granit hin. In diesem sind die dunklen Minerale tiefschwarze Hornblemde. Früher wurde dieser Granit als "Mariannelund-Granit" bezeichnet, in Schweden heute noch. Von der Farbe der Matrix her, würde auch ein Aland-Granit gut passen. Doch die sind in der braunen Variante alle feinkörniger und heben weniger Mafite.

Zum 1. Stück: Sieht mir nach einem Sedimentit aus. Kannst Du von diesem mal einen frischen Bruch abschlagen?

Fotos von der Scheune habe ich nicht gemacht da der Sammler, bzw. der Verein selber keine im Internet eingestellt hat. Ich glaube, das wäre denen nicht Recht.

Viele Grüsse und Glück Auf! 
Jörg

[Hungriger Wolf]

Hallo Jörg!

Deine gezeigten Gesteins-Stücke sind wirklich sehr interessant!

Ultramafische brekziöse Vulkanite aus der skandinavischen Region könnten auch Diamanten enthalten!

Ist Dir bei der Durchsicht der dunklen Gesteine vielleicht etwas dazu aufgefallen?
Gerne auch PM!

1981 wurde z.B. ein 0,3 mm großer Diamant in Alnöit nachgewiesen (Meyer 1984)!

Grüße  
Achim

[JFJ]

Hallo Achim,

ich habe selber leider noch keinen Diamant in den Alnöiten gefunden. Werde mir aber von Prof. Meyer bei unserem nächsten Treffen im Geozentrum, das betreffende Stück mal zeigen lassen. Wenn ich´s bis dahin nicht wieder vergessen habe, mache ich mal ein Foto davon.

Hier ein Foto von einem Alnöit, wie sie in Nordjütland recht häufig sind. Erinnert ein wenig an den Särna-Tinguait aus den nördlichen Anstehenden.

Viele Grüsse und Glück Auf!
Jörg

[Hungriger Wolf]

Hallo Jörg!

Werde mir aber von Prof. Meyer bei unserem nächsten Treffen im Geozentrum, das betreffende Stück mal zeigen lassen. Wenn ich´s bis dahin nicht wieder vergessen habe, mache ich mal ein Foto davon.

Darüber würde ich mich sehr freuen (Photo diamanthaltiger Alnöit)!  

Grüße  
Achim

[Plagioklas]

Ist Dir bei der Durchsicht der dunklen Gesteine vielleicht etwas dazu aufgefallen?
Gerne auch PM!

1981 wurde z.B. ein 0,3 mm großer Diamant in Alnöit nachgewiesen (Meyer 1984)!

 

Sag mal hungriger Wolf, tust du nur so oder meinst du das jetzt echt ernst? (Schon mal nen 0,3 mm Diamanten gesehen?)

[ironmet]

Hallo Jörg,

so, habe jetzt bei beiden Gesteinen einen frischen Bruch erzeugt.
Und versucht gute Fotos zu machen.
Hier die Nahaufnahmen von der Bruchfläche zum ersten Gestein.

Viele Grüße Mirko

[ironmet]

und hier vom zweiten Gestein.
Blauquarze....glaube nicht.
Das einzige, was ich für Quarz halten würde, sind die weißen Einschlüsse, die auf der
Aussenseite zu sehen sind und hier im Detailfoto auch zu erkennen sind.

Viele Grüße Mirko

[Peter5]

sind im 2. Stück Blauquarze vorhanden?

Ich denke auch nicht. Habe noch nie davon gehört, dass es überhaupt gesteinsbildenen Blauquarz geben sollte. Sonst würde der Blauquarz ja auch als Mineralvarietät des Quarzes nicht als so selten betrachtet werden.
Aber wenn mir jemand gesteinsbildenden Blauquarz bzw. das passende Gestein dazu nennen oder gar zeigen kann, hätte ich wieder was dazu gelernt. Würde mich wirklich interesseiren.

Gruß Peter  

[Peter5]

Also das hier .. siehe nachfolgenden Link .. bezweifle ich doch schon irgendwie sehr .. das passt nicht zu meinen Informationen bezügl. Seltenheit von Blauquarz.   ..und in diesem Artikel wird ja quasi alles als "Blauquarz" bezeichnet, kaum dass es nur irgendwie Interferenzfarben zeigt oder irgendwie bläulich funkelt. Das ist in meinen Augen alles ganz gewöhnlicher Quarz ("Gemeiner Quarz") und kein Blauquarz!  

http://www.kristalline-geschiebe.de/blau.htm

Zugegebenermaßen kann Quarz auf verschiedene Weise von blauer Farbe sein. In gesteinsbildendem Umfang kommt jedoch allein sog. Blauquarz [engl.: blue (opalescent) quartz] vor. Hierunter werden überwiegend Quarzkörner (Einkristalle) bezeichnet, die makroskopisch im Auflicht hellbläulich wirken.

Und was ist dann z.B. mit Durchlicht?  

Zu unterscheiden sind aber andere Formen, zum Beispiel Quarz mit mikroskopisch anomal blauen Interferenzfarben. Darüberhinaus werden weitere Ausbildungen der Kieselsäure gelegentlich so bezeichnet (Bruder 1998). So erscheint bläulicher Chalzedon in Achatdrusen sehr ähnlich. Eine Gleichsetzung mit Blauquarz ist aber schon deswegen nicht gerechtfertigt, weil es sich um ein Aggregat feinster Fasern aus Quarz und nicht um Einkristalle handelt.

Das ist kein Blauquarz, sondern Chalcedon, was da beschrieben wird. Na ja gut, das gibt er ja wenigstens zu. 

Gruß Peter