Autor Thema: Sedimentgestein vom Mars  (Gelesen 34458 mal)

Offline pallasit

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Re: Sedimentgestein vom Mars
« Antwort #90 am: März 25, 2011, 12:49:44 Nachmittag »
Ich glaube eher nicht, dass den Gesteinen auf dem Mars soviel Fluide zur Verfügung standen.
Zwar gibt es jetzt Hinweise, dass es auf dem Mars große Mengen an Wasser gegeben haben muss, aber die Frage bleibt, in welchem Zeitraum das war.
Wenn es vor der Sedimentbildung war, gibt es keine Zementattion.

Hallo,

Magmenbildung kann nur stattfinden, wenn genügend Fluide vorhanden sind. Dies gilt sicher auch auf dem Mars. Magmen haben so um 1 [M.-%] Fluide oder mehr. Dieses ca. eine Prozent ist eine sehr große Menge! Nach dem erkalten des Magmas "zirkulieren" diese Fluide durch das Gestein. Zementation und ähnliche Vorgänge sind somit kein Problem.

Grüsse Willi  :prostbier: "fluidzufuhr"

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Re: Sedimentgestein vom Mars
« Antwort #91 am: März 25, 2011, 14:45:48 Nachmittag »
Ey Oisch sin woll die Basalte, die Diabase, die Dunite, die Pyroxenite vom Maaaas nimmer jut jenuch?

Naaa, da liefert man ihnen Mars auf Mars, einer bald verrückter als der andere, aber nein, jetzt musses sowas sein.
http://www.sinia-planeta.com/ENG/marssediments.htm

 :laughing:

Hach herjeh. Kinder, Kinder...Gschichten aus der ach so guten und goldenen Zeit,
damals, es war die Zeit der exaltierten Frisuren, als man den Beinsaum no zwo Handbreit über dem Absatz trug und die schwarze Business-Socke noch nicht erfunden war, sondern alle Socken weiß, damals als die Personalkomputer noch groß wie Heimbügelautomaten waren,
damals...als ich anfing...

da war Zagami nix anders als ein Eukrit!  Und Nakhla, das war ein Achondrit. Ein kalziumreicher, der für dieselbe Gruppe gehalten wurd mit dem Angriten, dens damals gab. Und Chassigny wurde für einen Chondriten erachtet nah an LL, bis man den Brachina in Australien gefunden und noch Mitte der 1980iger war Chassigny sowas wie ein Brachinit!

Dieser Schlagwortbegriff "SNC" der findt sich überhaupt zum ersten Mal Anfang der 1980iger und bis in die 90iger hinein hat es gebraucht, bis sich die Meinung durchgesetzt hatte, daß die paar Steine wohl vom Mars stammen.

Und mir ham ja nix ghabt.  Was kam denn dann überhaupt neu dann daher?  Die DaG? Ende der 90iger, 12, 13 Jahr ists nur her.

Und heut? Heut bin ich noch nicht einmal der Groußvater
und man serviert Euch Schlag auf Schlag einen Märsling nach dem andern!  Und einige darunter, so neu und andersartig, daß einem die Äuglein usse Kopp fallen müßten. Und ihr zuckts teilweis mit den Schultern, als obs eine Selbstverständlichkeit wär.

Nu muß aber bittschön ein Sediment her.  Prrrrrrrrinzen und Prinzeßchen, zitier ich meine olle Lateinlehrerin da!

Ich hab manchmal das Gefühl, ihr vergeßt völlig das Erstauenen über das, was aktuell gefunden und Euch nachgetragen wird zum Preis einer Flugreise oder zweier Gartenmöbel.

Nix gegen Kiesgruben, Achate, nen orientierten Gao-Knopp, nen neuen Oktaedriten odern H5er-Fall in Amerika,
aber sowas wie die Märse der letzten zehn Jahre, daß sind doch die Weltsensationen Eures Gebietes!
Das sind die Sachen, derentwegen Genrationen der besten Forscherköpfe geraucht haben und immer weiter rauchen, das sind die Sachen deretwegen man komplizierte und richtig irrsinnig teure Aparillos baut, um sie 200 Millionen km weit zu schicken, um genau sowas zu untersuchen!

Kinder, Kinder - verwöhnt seids feins schon arg  :ehefrau:  :lacher:

Sediment, wir alle machen ja schon....

 :prostbier:
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Re: Sedimentgestein vom Mars
« Antwort #92 am: März 25, 2011, 14:50:46 Nachmittag »
Moin Andyr!

Prinzipiell ist auch eine trockene Sedimentation denkbar.

Das schrieb ich ja schon (man beachte die Klammer und den folgenden Satz in Antwort Nr. 88)! :user: :einaugeblinzel: Ein super Beispiel für Sedimentation ohne Wasser ist eine Düne. Der Dünensand hat mit Hilfe der Energie aus Wind auch gewaltige Erosionskraft. Ohne Wasser können die Sedimente aber nicht lithifiziert werden...

Gruß

Ingo

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Re: Sedimentgestein vom Mars
« Antwort #93 am: März 25, 2011, 15:01:21 Nachmittag »
Wir ham doch Wasser auffem Maas ghabt.
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Re: Sedimentgestein vom Mars
« Antwort #94 am: März 25, 2011, 15:45:27 Nachmittag »
Ja! Das ist richtig, doch steht die Frage im Raum, wie lange und vor allem wie lange noch nach der vulkansichen Aktivität. Ich schrieb es ja schon. Es kommt darauf an, wo die Sedimente zur Ablagerung gekommen bzw. ob sie ggf. überdeckt sind.

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Re: Sedimentgestein vom Mars
« Antwort #96 am: März 25, 2011, 16:03:16 Nachmittag »
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Re: Sedimentgestein vom Mars
« Antwort #97 am: März 26, 2011, 14:58:11 Nachmittag »
Moin Martin!

Ja kennen wir doch, bedenke aber, dass nicht irgendein Sediment benötigen. Wir brauchen ein knüppelhartes Material, damit es den Auswurf bei einem Impakt auch in großen Brocken überhaupt überleben kann. Quasi die gesamte Marsoberfläche ist (wie im übrigen auch der Mond) von Sediment bedeckt. Jedes Staubkorn ist ein Sedimentpartiekel. Damit überhaupt ein Stück hier ankommen kann. Brauchen wir eine gewisse Mächtigkeit von extrem gut lithifizierten Sedimenten. Einige wenige Meter an der Oberfläche (selbst wenn sie knüppelhart sind) reichen dafür nicht, die würden bei einem Impakt schlicht verdampfen. Ich bin zwar kein Physiker und mit der Dynamik eines Impaktes auch nicht so ganz vertraut, aber wir brauchen sicher Sedimentlagen von einigen hundert Metern Mächtigkeit, damit überhaupt etwas überleben könnte. Ach, da fällt mir ein hat man schon mal Tektite auf dem Mars gefunden??? Die müsste es dort doch wesentlich häufiger geben, als bei uns (wegen der geringeren Dichte der Atmosphäre und der damit verbundenen geringeren Abremsung von Impaktoren).
Also für mich sieht es doch wie folgt aus: Wir brauchen magmatische Gesteine (gibt es ja aufm Mars, denn wir kennen sie auch als Meteorite und die Rover haben auch einen Haufen davon angebohrt). Erosion dieser gibt bzw. gab es auch (sieht man an den Canyons). Gehen wir doch mal davon aus, dass es auch genügend mächtige Sedimentablagerungen gibt, dann stellt sich nur noch die Frage, ob sie genügend stark lithifiziert wurden und ob sie von einem Impaktor (bzw. den explosiven Kräften seines Einschlags) erreicht werden konnten (bzw. ob es schon wieder eine vulkanisch Überdeckung gibt oder nicht). Das sind die Fragen, die wir klären müssen.

Ich glaube, dass man dies letztlich viel besser über die Problematik der Earthtite angehen kann: Wenn wir erst sicher wissen, ob es solche gibt oder nicht und welcher Art sie sein können, dann lassen sich die Chancen dafür, ob ein spezifisches Sediment (mit seinen physikalisch und chemischen Eigenschaften) einen Auswurf überlebt oder nicht, auch viel besser abwägen - dann haben wir Vergleichswerte.

Gruß

Ingo

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Re: Sedimentgestein vom Mars
« Antwort #98 am: März 26, 2011, 16:03:22 Nachmittag »
Nun auf dem Mars mit seiner kleineren Fluchtgeschwindigkeit bräuchts bei weitem keine derartigen Einschläge wie bei uns, um was ins All zu lupfen.
Ich find das Paper grad nicht, irgendwo hat einer modelliert, das Impakte, nagel mich nicht fest, habs nicht im Kopf, die Krater runter bis zu 6km Durchmesser schlagen, schon ausreichend wären.
(Wie übrigens die Märse, die wir uffer Erde haben, bei der Herauswackung nicht besonders erhitzt worden zu sein scheinen).
Einerseits dünne Atmosphäre, aber andererseits, old Kepler, müßt das Gerümpel dort auch geringere Relativgeschwindigkeiten haben.
Nuju, Nachverdichtung....hihi.

Zitat
extrem gut lithifizierten Sedimenten
  Nojo, paar der frischeren Märse (und Monde) sind feins ganz schön bröslicht.

Örthit.  Terranit?  Terretrist?...wuäst.
Grad gestern nacht eine Doku gesehen - mit einer Modellierung des Schixxen-Club-Einschlags, da hieß es, daß 90% des Auswurfes wiedrum auf die Erde gefallen, allerdings 10% ins Weltall entwichen.

Mei, such mal, die Ames-Vertikal-Kanone - die Dicke Bertha der Meteoriterei - die ham doch sicher auch schon mal auf Sediment geballert.
Was da rausgekommen.

Allerdings, wenns Ihr wirklich mal ein Sedimentmett haben wollts, dann müßts schön brav schreien, daß man die Wüsten offenläßt,
den bessere Experten und damit die größten Schangsen sowas zu finden, als da zugange, die hammwa numal nich.

Psst, aus Sandstein werden sogar Häuser baut.

 :prostbier:
Mettmann


Zitat
man schon mal Tektite auf dem Mars gefunden???

Na wie denn?
Wir, d.h. die Menschheit, hat doch bisher nur 6 erfolgreiche Landungen von Geräten geschafft. Drei davon ortsfest, und die Rovers, die kommen halt im planetaren Maßstab auch nicht gerade weit, mei in 4 Jahren halt soweit, wie man in 4 Stund zu Fuß schafft.
.......drumm sind doch die Marsmets so interessant.
Und mit der Sample-Return-Mission, ich glaub das wird vorers nix, die is so sauteuer, daß es die Budgets nicht hergeben, weil die bald doppelt soviel kost, wie die Bairische Landesbank versemmelt hat. Duljöh.


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Offline Andyr

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Re: Sedimentgestein vom Mars
« Antwort #99 am: März 26, 2011, 17:57:14 Nachmittag »
Moin Andyr!

Prinzipiell ist auch eine trockene Sedimentation denkbar.

Das schrieb ich ja schon (man beachte die Klammer und den folgenden Satz in Antwort Nr. 88)! :user: :einaugeblinzel: Ein super Beispiel für Sedimentation ohne Wasser ist eine Düne. Der Dünensand hat mit Hilfe der Energie aus Wind auch gewaltige Erosionskraft. Ohne Wasser können die Sedimente aber nicht lithifiziert werden...

Gruß

Ingo

Es sei denn man hat hohe Drücke. Für diese bräuchte man aber auf dem Mars schon sehr dicke Schichten.

Offline Andyr

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Re: Sedimentgestein vom Mars
« Antwort #100 am: März 26, 2011, 18:10:27 Nachmittag »
Hallo,

Magmenbildung kann nur stattfinden, wenn genügend Fluide vorhanden sind. Dies gilt sicher auch auf dem Mars. Magmen haben so um 1 [M.-%] Fluide oder mehr. Dieses ca. eine Prozent ist eine sehr große Menge! Nach dem erkalten des Magmas "zirkulieren" diese Fluide durch das Gestein. Zementation und ähnliche Vorgänge sind somit kein Problem.

Grüsse Willi  :prostbier: "fluidzufuhr"

Das ist zwar für die meisten Magmen so, es gibt aber auch trockene Magmen. Und selbst bei den fluidhaltigen Magmen werden die Fluide meist in das Kristallgitter der Minerale eingebaut (Amphibole, Biotit ..) sodass sie für Zementation nicht zur Verfügung stehen.

Suevit

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Re: Sedimentgestein vom Mars
« Antwort #101 am: März 28, 2011, 21:16:32 Nachmittag »
Es sei denn man hat hohe Drücke. Für diese bräuchte man aber auf dem Mars schon sehr dicke Schichten.

Dann erhält man aber Metamorphite und keine Sedimentgesteine.

Gruß,
Rainer

Offline Andyr

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Re: Sedimentgestein vom Mars
« Antwort #102 am: März 29, 2011, 08:20:33 Vormittag »
Es sei denn man hat hohe Drücke. Für diese bräuchte man aber auf dem Mars schon sehr dicke Schichten.

Dann erhält man aber Metamorphite und keine Sedimentgesteine.

Gruß,
Rainer

So hohe Drücke meinte ich nun auch wieder nicht.  :fingerzeig: :laughing:

 

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