Autor Thema: Meteoriteneinschlag auf einem Meteoriten  (Gelesen 44662 mal)

Offline Aurum

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Re: Meteoriteneinschlag auf einem Meteoriten
« Antwort #45 am: Dezember 26, 2006, 08:18:48 Vormittag »
Hallo Bernd

Ich vermute das da auch irgendwo eine E-Mail Adresse ist schreib ihm doch einfach mal und mache ihn auf das Forum aufmerksam.
Wenn du ihm dann auch noch schreibst das seine Seite hier diskutiert wird denke ich das er sich hier auch zu Wort melden wird .

Bus dann Lutz :winke:
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Offline APE

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Re: Meteoriteneinschlag auf einem Meteoriten
« Antwort #46 am: Dezember 27, 2006, 17:16:36 Nachmittag »
Hallo Leute,

was da der Herr Gera in astronomie.de geschrieben hat, ist nicht gerade gut recherchiert! Der Populärwissenschaftliche Inhalt stimmt teilweise auch nicht. Gerade der Bereich, wo dieser Artikel Euch helfen sollte, den Ionisationsprozeß der Plasmaphase zu verstehen, ist leider grundlegend falsch! Also vergeßt ihn gleich wieder ...

Es tut mir leid, das ich hier ständig alles wie ein Oberlehrer verbessere, aber es ist auch zum heulen, wie schlecht alle bescheid wissen und wie oft das falsche übernommen wird ohne nachzudenken ... :crying:

Herr Gera schrieb:
"...
Wie nun kommt das Leuchten der Meteore zustande? Etwas vereinfacht wurde bisher von Verglühen gesprochen. Der Vorgang ist jedoch wesentlich komplizierter: Der Physiker spricht hier von einem Rekombinationsleuchten: Der Meteorit dringt mit hoher Geschwindigkeit in die Erdatmosphäre ein und komprimiert die vor ihm befindliche Luft beträchtlich, was zu deren Aufheizung führt: Jeder hat schon einmal erfahren, dass Luft heiß wird, wenn man sie zusammendrückt: Klassisches Beispiel ist das Aufpumpen eines Fahrradreifens. So verdampft ein Teil des Meteoriten und seine Oberfläche wird aufgeschmolzen, was zur Bildung einer Schmelzkruste führt. In der Folge wird die Luft ionisiert: Dies bedeutet, dass ein Elektron aus der Hülle der Luftatome herausgerissen wird. So bildet sich um den Meteoriten eine Wolke freier Elektronen, die so genannten Ionen. Da diese Teilchen aber nicht lange allein bleiben können (aufgrund der Reaktionsfreudigkeit der Luftmoleküle), vereinigen sie sich recht schnell wieder mit einem Elektron (Rekombination). Dieser Vorgang setzt Energie frei, die wir in Form des Leuchtens der Meteore sehen können. Ganz trivial ausgedrückt sieht man in der Sternschnuppe eigentlich nur das Aufglühen der Luft ..."


Luft kann nur im Unterschallbereich komprimiert werden! Der Meteoroide kommt und zertrümmert alles was ihn im Wege steht!
ES KOMMT ZU KEINER AUFHEIZUNG DURCH REIBUNG!!!!!!!  :steinern:

Zuerst wir Luft ionisiert und es entsteht sowas wie ein "Luftplasmapolster" vor dem Meteoroiden was radial nach hinten abläuft und immer wieder erneuert wird. Auf diesem Polster reitet jedes Shuttle wieder Richtung Oberfläche, mit möglichst keiner Ablation und Wärmeleitung. Es entsteht zu erst nämlich wenig Plasma was vom Eindringling selber stammt. Später, wenn die Atmosphäre dichter wird, geht es ja erst richtig los. Jetzt kollidieren die Luftmoleküle nämlich vorrangig mit der Schockfront vor dem Meteoroiden, dem schon entstandenen Plasma, und erhöhen die Dichte und Innere Energie des Fluides (denn Plasma ist eine Art Flüssigkeit), welches ja nach hinten wegrutscht. Diese Plasmaphase kann dabei dichter werden als das Material des Eindringlings und die Ablation ist dabei sehr hoch. Die Abtragung ist wie schon erwähnt schneller als die Wärmeleitung! Warum? Na weil innerhalb von 5sek Flugzeit der Eindringling (z.B. Durchmesser ein Meter) zu 95% ionisiert worden ist. Das Plasma, also das zerschlagene Material vom Meteoroiden und der Atmosphäre, kann in dieser zerstörerischen Phase nicht leuchten ...
Das abgetragene Material und die Luft selber können nun in sehr verschiedene Ionisierungen gebracht werden. Aber erst, wenn der Prozeß der Zerstörung ein Ende gefunden hat, kann sich die aufgestaute Bewegungsenergie wieder abbauen. Also Ion (min. ein Atomkern und die vielleicht noch verbliebenen Restelektronen) und frei bewegliche Elektronen kommen wieder zu einander. Ganz einfach gesagt, solange wie noch ein Elektron frei herumfliegt oder noch nicht an der richtigen Stelle sitzt, so lange haben wir noch Plasma, was durch Rekombination dieser Elektronen mit zu hoher kinetischer Energie, Licht emittieren kann. Sie geben eben die zu hohe und nicht benötigte Energie durch Licht ab. Und da gibt es so viele Möglichkeiten. Theoretisch ist ein sehr breiter Bereich im elektromagnetische Spektrum möglich ...

Daß heißt, hinter dem Meteoroiden entsteht der Meteor! Er leuchtet in der Ionosphäre manchmal länger (Nachleuchten bis eine Stunde schon beobachtet), weil die dünne Atmosphäre einfach zu wenig Atome oder Ionen zur Verfügung stellen kann, um die Plasmaphase zu beenden. Wenn Meteore Nachleuchten ist dies also keine Staubwolke oder so!
Staubwolken sehen wir nur am Tage, weil die ja eben nicht selbst leuchten ...

http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=459.0

Plasma ist und bleibt Materie. Sie ist allerdings sehr energiereich ...
Plasma ist eben die Physik der Atomhülle, wie auch Chemie, und hat nichts mit Kernphysik oder so zu tun ...
http://de.wikipedia.org/wiki/Plasma_%28Physik%29

Gruß Thomas
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Offline APE

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Re: Meteoriteneinschlag auf einem Meteoriten
« Antwort #47 am: Dezember 27, 2006, 17:33:34 Nachmittag »
Kommen wir mal wieder zum Thema zurück!

Hier ein, zwei Links ...

Ein SIKHOTE-ALIN Individual mit Krater 971,4g ? Oder was ist das   :gruebel:
http://home.planet.nl/~rlenssen/50procent/Sikhote%20Alin-8d.jpg

Ein SIKHOTE-ALIN Schrapnell mit Krater 976g
http://cgi.ebay.com/METEORITE-Superb-SIKHOTE-ALIN-Iron-Individual-976-g_W0QQitemZ200043150653QQihZ010QQcategoryZ3239QQtcZphotoQQcmdZViewItem
Das bedeutet, die Einschlagsgeschwindigkeit des Eindringlings war noch sehr hoch. So hoch jedenfalls, das ein Schrapnell, welches ja selbst erst beim Aufschlag entstand, einen Impakt ab bekam ...
Das ist auch für mich neu!  :eek:

Gruß Thomas

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Offline JaH073

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Re: Meteoriteneinschlag auf einem Meteoriten
« Antwort #48 am: Dezember 27, 2006, 19:34:50 Nachmittag »
Hallo Thomas,

UIUIUI, bei dem ersten Bild des 971,4 gr Sa wäre ich sehr vorsichtig.
Dieses ist kein Einschlag.
Davon hatte ich auch bereits einige Stücke und mich gefreut.
Aber dann stellte ich fest, daß es nur ein Rostspot war, der sich mit der Reißnadel oder nem spitzen Messer als ein komplettes Stück entfernen lies.
Unten drunter war ganz normale schwarze Kruste wie man sie von den SA her kennt.

Das andere 976er Stück von Cottingham hat natürlich einen tollen echten Einschlagskrater.

Viele Grüße

Hanno
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Offline APE

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Re: Meteoriteneinschlag auf einem Meteoriten
« Antwort #49 am: Dezember 28, 2006, 02:21:33 Vormittag »
Hallo Hanno,

ich hatte ja geschrieben, daß ich nicht sicher bin, was das ist.  :nixweiss:
Hast Du noch Bilder von deinen Stücken, die solche Rostspots hatten? Die würden mich nun interessieren ...  :winke:

Gruß Thomas
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Offline JaH073

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Re: Meteoriteneinschlag auf einem Meteoriten
« Antwort #50 am: Dezember 28, 2006, 02:32:13 Vormittag »
Hallo Thomas,

sorry, keine Beweisfotos mehr.
Da es sich um "Schönheitsfehler" gehandelt hat, habe ich die Rostflecken beseitigt.

Gruß

Hanno
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Offline APE

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Re: Meteoriteneinschlag auf einem Meteoriten
« Antwort #51 am: Dezember 28, 2006, 04:22:03 Vormittag »
Schade ...   :traurig2:

Aber Hanno, wie sicher bist Du Dir bei diesem Fleck hier. Es ist ja auch blöd, daß wir nur dieses Foto davon haben ...

Gruß Thomas
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Offline JaH073

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Re: Meteoriteneinschlag auf einem Meteoriten
« Antwort #52 am: Dezember 28, 2006, 11:24:37 Vormittag »
Hallo Thomas,

eigentlich bin ich mir 99,99 %ig sicher.
Auch die Form wie die Vertiefung mit dem Rostspot aussieht passt nicht zu einem Einschlagskrater verglichen mit den mir bekannten Fotos.

Viele Grüße

Hanno
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Re: Meteoriteneinschlag auf einem Meteoriten
« Antwort #53 am: Januar 19, 2007, 21:27:17 Nachmittag »
Geht doch !   :baetsch:  Ich hab diese Woche beim Walter Zeitschel genau so ein Stück Sikhote gesehn; der hat mehrere mini - Krater !  Den Sikhote hat er damals einem "Experten" (ich hasse dieses Wort - irgendwie impliziert es Unfehlbarkeit..) vorgelegt, der steif und fest behauptet hat, die Löcher seien "manmade". Klar; die Russen machen sich einen Schbass draus - mit 0,1mm Hohlmantelgeschossen auf die Meteoriten (natürlich auf einem ganz geheimen Schiessstand irgendwo hinter Irkutsk) zu feuern - um sie später dann im Ebay für 1 Euro das Gramm zu verhöckern.

Ne ne... ich hab auch schon in Fachbüchern gelesen, dass dieser Effekt des in die Schmelztröpfchen des Vordermanns fliegens durchaus denkbar und realistisch ist. Schliesslich findest´ die kleinen Krater auf dem quasi fix u nd fertig regmaglypten Meteoriten slebst in eben diesen Regmaglypten !  Kann also auch nur im Endstadium des Anfluges passiert sein, sonst währn die Minikrater auch wieder ausgelöscht worden.

Vielleicht frag ich einfach mal den Walter ob ich sein Sikhote fotografieren darf. Dann gibbets gerne Bilder zum Thema.

Wenn denn Interesse besteht. Bitte schickts´ mir ein Mail, dann werd ich bei Gelegenheit - wenn ich das Stück fotografiern darf - Bilder zumailen. 

Es grüßt der NWA869er Freak.

PS: Wer was zu den achondritischen Einschlüssen im NWA869 weiss - bitte melde dich ! :weissefahne:

ironmet

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Re: Meteoriteneinschlag auf einem Meteoriten
« Antwort #54 am: Januar 19, 2007, 21:46:04 Nachmittag »
Hallo,

ja,die Bilder wären für mich sehr interessant!
Könntest Du auch hier veröffentlichen,dann haben wenigstens auch alle Mitglieder etwas davon.
Und der Walter wird ja sicher nichts dagegen haben,hoffe ich.
Könnte er ja auch die Bilder hier selber einstellen,da er hier ja auch Mitglied ist.

Viele Grüße Mirko

Offline APE

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Re: Meteoriteneinschlag auf einem Meteoriten
« Antwort #55 am: Januar 26, 2007, 06:09:59 Vormittag »
Oh ja! Oh nein!  :dizzy:

Kaum zu glauben! Ja ich habe den OriMet (Taza) angeschnitten ...
Ja ich weiß, man sollte sowas nicht tun.  :fingerzeig:
Aber, aber ... ich war so neugierig!  :traurig:

Nein nein - ich war´s ja gar nicht, aber Mirko ... !  :prostbier:

hier schon mal eine erste Schnittfläche.

Wem fällt was auf?   :gruebel:

Schöne Grüße von den Bernauern
Mirko & Thomas
 :winke:        :winke:
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Offline JaH073

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Re: Meteoriteneinschlag auf einem Meteoriten
« Antwort #56 am: Januar 26, 2007, 09:12:21 Vormittag »
Hallo Jungs,

was meint ihr mit Auffallen ?
Daß er nicht aussieht wie ein Taza innendrin ?

Gruß

Hanno
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Offline pallasit

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Re: Meteoriteneinschlag auf einem Meteoriten
« Antwort #57 am: Januar 26, 2007, 12:46:07 Nachmittag »
Hallo,

Ist da ein länglicher Einschluss zu sehen? Wenn ein Einschluss an der Oberfläche ansteht, dieser auch noch einen niedrigeren Schmelzpunkt wie Nickeleisen hat, kann das ja die Ursache der Kraterbildung sein.

Also kein Einschlagkrater sondern ein Schmelzkrater. Der Schmelzpunkt sollte dann aber deutlich unter 800 Grad sein. Welchen Schmelzpunkt hat Troilit.

Gruß Willi

ironmet

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Re: Meteoriteneinschlag auf einem Meteoriten
« Antwort #58 am: Januar 26, 2007, 21:12:11 Nachmittag »
Hallo Hanno,hallo Willy, :winke:
na das sind ja schon zwei super Antworten!! :super:

Beim Ätzen habe ich genauso geschaut wie Hanno,das kann ich euch sagen. :wow:
Im ersten Augenblick hatte ich auch gedacht,was ist das denn? :gruebel:
Sieht ja garnicht nach Taza aus,weil man eben bei Taza mehr die weit auseinander liegenden Kamazite gewöhnt ist.
Aber es wird schon ein Taza sein,nur eben mit sehr hoher Konzentration an Kamazitlagen.
Und wir reden ja hier auch nur von einem Anschnitt von 10 x 5 mm!
Wenn man das Stück quer teilen würde,hätte man sicher auf der größeren Ansichtsfläche die typische Taza Struktur!
Aber sehr gut bemerkt Hanno. :super:

Und Willy,
Top!Da hast Du Recht! :super:
Es ist kein Krater,es ist kein Einschlagskanal sondern tatsächlich ein Schmelzkrater!
Aber dazu kommen wir gleich noch.
Muß erst noch ein Bild machen,dann reden wir weiter.

Viele Grüße Mirko :prostbier:

ironmet

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Re: Meteoriteneinschlag auf einem Meteoriten
« Antwort #59 am: Januar 27, 2007, 17:54:15 Nachmittag »
Hallo Freunde,

hier nun die Bilder vom zweiten Anschnitt.
Dieser Anschnitt brachte des Rätsels Lösung!

Was seht ihr??

PS: Hanno,etwas ungewöhlich sieht er für Taza trotzdessen aus!

Viele Grüße Mirko

 

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