Hallo Leute,
was da der Herr Gera in astronomie.de geschrieben hat, ist nicht gerade gut recherchiert! Der Populärwissenschaftliche Inhalt stimmt teilweise auch nicht. Gerade der Bereich, wo dieser Artikel Euch helfen sollte, den Ionisationsprozeß der Plasmaphase zu verstehen, ist leider grundlegend falsch! Also vergeßt ihn gleich wieder ...
Es tut mir leid, das ich hier ständig alles wie ein Oberlehrer verbessere, aber es ist auch zum heulen, wie schlecht alle bescheid wissen und wie oft das falsche übernommen wird ohne nachzudenken ...
Herr Gera schrieb:
"...
Wie nun kommt das Leuchten der Meteore zustande? Etwas vereinfacht wurde bisher von Verglühen gesprochen. Der Vorgang ist jedoch wesentlich komplizierter: Der Physiker spricht hier von einem Rekombinationsleuchten: Der Meteorit dringt mit hoher Geschwindigkeit in die Erdatmosphäre ein und komprimiert die vor ihm befindliche Luft beträchtlich, was zu deren Aufheizung führt: Jeder hat schon einmal erfahren, dass Luft heiß wird, wenn man sie zusammendrückt: Klassisches Beispiel ist das Aufpumpen eines Fahrradreifens. So verdampft ein Teil des Meteoriten und seine Oberfläche wird aufgeschmolzen, was zur Bildung einer Schmelzkruste führt. In der Folge wird die Luft ionisiert: Dies bedeutet, dass ein Elektron aus der Hülle der Luftatome herausgerissen wird. So bildet sich um den Meteoriten eine Wolke freier Elektronen, die so genannten Ionen. Da diese Teilchen aber nicht lange allein bleiben können (aufgrund der Reaktionsfreudigkeit der Luftmoleküle), vereinigen sie sich recht schnell wieder mit einem Elektron (Rekombination). Dieser Vorgang setzt Energie frei, die wir in Form des Leuchtens der Meteore sehen können. Ganz trivial ausgedrückt sieht man in der Sternschnuppe eigentlich nur das Aufglühen der Luft ..."Luft kann nur im Unterschallbereich komprimiert werden! Der Meteoroide kommt und zertrümmert alles was ihn im Wege steht!
ES KOMMT ZU KEINER AUFHEIZUNG DURCH REIBUNG!!!!!!!
Zuerst wir Luft ionisiert und es entsteht sowas wie ein "Luftplasmapolster" vor dem Meteoroiden was radial nach hinten abläuft und immer wieder erneuert wird. Auf diesem Polster reitet jedes Shuttle wieder Richtung Oberfläche, mit möglichst keiner Ablation und Wärmeleitung. Es entsteht zu erst nämlich wenig Plasma was vom Eindringling selber stammt. Später, wenn die Atmosphäre dichter wird, geht es ja erst richtig los. Jetzt kollidieren die Luftmoleküle nämlich vorrangig mit der Schockfront vor dem Meteoroiden, dem schon entstandenen Plasma, und erhöhen die Dichte und Innere Energie des Fluides (denn Plasma ist eine Art Flüssigkeit), welches ja nach hinten wegrutscht. Diese Plasmaphase kann dabei dichter werden als das Material des Eindringlings und die Ablation ist dabei sehr hoch. Die Abtragung ist wie schon erwähnt schneller als die Wärmeleitung! Warum? Na weil innerhalb von 5sek Flugzeit der Eindringling (z.B. Durchmesser ein Meter) zu 95% ionisiert worden ist. Das Plasma, also das zerschlagene Material vom Meteoroiden und der Atmosphäre, kann in dieser zerstörerischen Phase nicht leuchten ...
Das abgetragene Material und die Luft selber können nun in sehr verschiedene Ionisierungen gebracht werden. Aber erst, wenn der Prozeß der Zerstörung ein Ende gefunden hat, kann sich die aufgestaute Bewegungsenergie wieder abbauen. Also Ion (min. ein Atomkern und die vielleicht noch verbliebenen Restelektronen) und frei bewegliche Elektronen kommen wieder zu einander. Ganz einfach gesagt, solange wie noch ein Elektron frei herumfliegt oder noch nicht an der richtigen Stelle sitzt, so lange haben wir noch Plasma, was durch Rekombination dieser Elektronen mit zu hoher kinetischer Energie, Licht emittieren kann. Sie geben eben die zu hohe und nicht benötigte Energie durch Licht ab. Und da gibt es so viele Möglichkeiten. Theoretisch ist ein sehr breiter Bereich im elektromagnetische Spektrum möglich ...
Daß heißt, hinter dem Meteoroiden entsteht der Meteor! Er leuchtet in der Ionosphäre manchmal länger (Nachleuchten bis eine Stunde schon beobachtet), weil die dünne Atmosphäre einfach zu wenig Atome oder Ionen zur Verfügung stellen kann, um die Plasmaphase zu beenden. Wenn Meteore Nachleuchten ist dies also keine Staubwolke oder so!
Staubwolken sehen wir nur am Tage, weil die ja eben nicht selbst leuchten ...
http://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=459.0Plasma ist und bleibt Materie. Sie ist allerdings sehr energiereich ...
Plasma ist eben die Physik der Atomhülle, wie auch Chemie, und hat nichts mit Kernphysik oder so zu tun ...
http://de.wikipedia.org/wiki/Plasma_%28Physik%29Gruß Thomas