Einer der wenigen europäischen Hunter, die in die Wüste gehen, um Geld zu verdienen, ist vermutlich der Haschr (bitte korrigieren, falls ich mich irre).
Grüße, D.U.
Wie kommst Du auf das schmale Brett?
Einen Wüstenmeteoriten selber zu finden erfordert Anstrengungen, persönliche Risiken und Kosten von denen sich kaum jemand ein Bild macht. Alle Mittel hierzu müssen selbst gestemmt werden. Die Währung, in der eigene Funde bezahlt werden, heißt Blut, Schweiß und Tränen. Ein geglückter Fund, der weitaus seltener vorkommt, als der Laie glaubt, ist das Kondensat all dieser Mühen. Jeder einzelne dieser Steine besitzt für den Finder Werte ganz jenseits des Merkantilen.
Die Geringschätzung und zur Schau getragene Abgebrühtheit, mit der hier gerne von „Gleisschotter“ gesprochen wird, ist deshalb auch für denjenigen, der einmal das Glück hatte, einen solchen Meteoriten zu finden, nicht nachzuvollziehen. Der Fund eines noch so verwitterten Steines, führt einem das Faszinosum Meteorit deutlicher vor Augen als der Kauf oder Verkauf jedes noch so frischen Hype-des-Tages-Achondriten. Die eigne Wertschätzung des Materials beruht danach nicht mehr nur allein auf Ebay-Vergleichsangeboten, Händlerpreisen, petrologischem- und Verwitterungsgrad.
Was mich betrifft, so verkaufe ich deshalb in aller Regel keine eigenen Funde. Die Institute und Forscher, mit denen ich zusammenarbeite, erhalten entsprechendes Typenmaterial und in fast allen Fällen weitere Proben, Dünnschliffe oder ganze Massen darüber hinaus, auf meine eigenen Kosten wohlgemerkt. Die Restmassen werden erhalten. Meine eigene Sammlung wächst aus dem Verkauf von Doubletten, die sämtlich keine Eigenfunde sind. Unter wirtschaftlichem Aspekt betrachtet, ist mein Tun die Umkehr des ökonomischen Prinzips. Auf der anderen Seite trete ich hier aber auch nicht in der Disziplin Händler an.
Grüße
Haschr