Eines leuchtet mir aber nicht ganz ein: Die Sahara umspannt 25 Mio. km². Es ist doch ein Ding der Unmöglichkeit, die in einigen Jahren komplett abzusuchen - dazu bräuchte man doch eher Jahrtausende! Analoges gilt vermutlich für die Antarktis. Aber warum nimmt dann die Zahl der Neufunde seit 2 Jahren so exorbitant ab?
Ich glaube der Rückgang beruht vor allem darauf, dass es sich derzeit selbst für die Marokkaner nicht mehr lohnt, tiefer in die Wüste vorzudringen, um nach Meteoriten zu suchen. Vermutlich kam die Flut aus den ersten Jahren NWA von Meteoriten, die in der Nähe von Ortschaften, Handelswegen etc gefunden wurden. Die Gebiete sind jetzt abgesucht. Wenn man jetzt noch etwas finden will, muss man tiefer in die Wüste hinein, was mit einem ziemlichen Aufwand und grösseren Gefahren verbunden ist. Sagen wir mal, man braucht zwei Wochen Suche mit zwei Geländewagen, um mal einen Eukriten zu finden, der Rest ist unverkäuflicher "Gleisschotter". Da hat man dann alleine Spritkosten von mehreren hundert Euro. Wenn man dann für diesen Eukriten nur 5 EUR/g bekommt, dann lohnt es sich einfach nicht mehr, gezielt nach Meteoriten zu suchen. Es gibt ja auch wohl keine europäischen Hunter mehr, die zur Meteoritensuche in die Wüste gehen, um damit Geld zu verdienen.
Letztendlich werden die Meteorite das kosten müssen, was die Suche nach ihnen kostet, plus Gewinnaufschlag. Sonst wird nicht weiter gesucht werden. Was noch gut bezahlt wird ist Mond und Mars und ich glaube dadurch werden z.B. Funde von Eukriten und anderen schlecht bezahlten Meteoriten querfinanziert. Sprich, wenn es keine Mond- und Marsmeteorite geben würde, dann wären die Preise für Eukrite deutlich höher oder es würde erst gar nicht danach gesucht werden.
Wenn sich die Löhne und Lebensverhältnisse in den Wüstenländern mehr an unsere angleichen sollten, wovon auch ausgehe, dann werden die Meteorite auch deutlich teurer.
Grüsse,
Mark