Huch, was ist den hier los?
Kaum ist man mal ein bisserl weg.....
Ehm, das hier ist kein Verkaufsthread.
Trotzdem werde ich wohl nicht umhinkommen, den Preis, den wir nach wie vor auf Privatanfrage nennen,
ein bisschen zu erklären.
Erstens einmal unterscheidet er sich nicht von dem des NWA 5789, lediglich die Dollarentwertung seither ist ausgeglichen,
was den europäischen Sammler ja nicht stört.
Zum zweiten unterscheidet er sich auch nicht von den Preisen, zu denen vor 3 Jahen die ersten der Frischmärse, die 2986er, in Tucson fast vollständig ausverkauft worden und zwar in ganzen Stücken, und nicht wie jetzt mit diesem neuen Fund in Scheiben und Kleinscheiben mit dem entsprechenden Schnittverlust.
Und diese waren von der Klasse her, normale Shergottite - dieser hier ist aber diabasisch
und von seiner Struktur her einzigartig.
Viertens ist es nur ein sehr kleiner Stein gewesen. Es macht einen Unterschied aus, ob man 20g von einem Kilostein für die Klassifiz abgeben muß oder 12g von einem 60g-Fund.
Fünftens ist er einzigartig.
Ich möchte Euch einladen, selbsttätig die Preise für die Wüsten-Nakhlite, Lherzolite und Chassignite nachzuschlagen, die allesamt größere tkws hatten, weniger einzigartig sind und meistenteils zu Zeiten erworben wurden, in denen es noch wesentlich billiger war in Marokko.
Sechstens haben wir in D unter einer anderen Steuer-/Abgabenlast zu leiden als die Kollegen anderer Länder oder die, die es als reine Sammler machen.
Siebtens mußte der Stefan extra für diesen einzelnen Stein in die Sahara fahren.
Achtens, Dave, ist dieser Stein überaus frisch und war orientiert mit Flow Lines.
Neuntens könnten wir bei der Nachfrage und den wenigen vorhandenen Stücken durchaus mehr drauf schreiben,
das sag ich nur, damit ich den Dekalog fertig bring....
Denn Zehntens und Schlimmstens:
wir erleben gerade den Umbruch im NWA-Markt.
Die paradiesischen Zeiten gehen jetzt sehr schnell zu Ende.
Diejenigen, die in Ensisheim/St.Marie waren, die die jetzt in München waren, werden es Euch bestätigen.
Es kommt praktisch überhaupt nichts Neues mehr aus Marokko. Auf den Messen ist es fast schon so, wie in der Vorwüstenzeit, bei den raren und halbraren Sachen fast nur noch altbekanntes Material, und wenn es einmal etwas neues gibt, dann sind die Preise weit von dem entfernt, was es noch vor 1-2 Jahren gekostet hat.
In Marokko steigen die Preise rapide gegenwärtig.
Und so war auch dieses Stück sicherlich unsere bis dahin teuerste marsianische Erwerbung.
Ihr könnt Euch sicher noch erinnern, wie billig wir den NWA 4925 im Vergleich dazu vor noch anderthalb Jahren eingeführt hatten - das wird in Zukunft niemandem mehr möglich sein,
und wir alle müssen uns darauf vorbereiten, daß wir uns in den nächsten Jahren an völlig andere Preise gewöhnen werden müssen, falls nicht noch ein Politikwechsel stattfinden sollte.
Insofern ist es in Anbetracht der Umstände eher bemerkenswert, daß wir einen solchen Preis für diesen einzigartigen Mars, überhaupt machen können.
So, das war jetzt ganz schön schnöde.
Feiern wir lieber die Ankunft dieses neuen Botschafters des Roten Planeten!
Martin
PS: Schaut mal genau hin auf Herberts NWA 4766er-Individual. Naaaa? Orientiert!