Salü,
ja freilich gibt's Sandstein, Sedimente und Quarz auf dem Mars.
daß da Meteorite verworfen worden sind
Nö. Unwahrscheinlich.
Was da wohl noch in Wrong-Kisten schlummert
Nix.
Warum? Weils nicht darum geht, daß die Meteoriterei eine reformunfähige, in ihrem Trott verhaftete Institution sei,
die sich gegen genialistische Harken einsam kämpfender Revolutionäre sträubt,
sondern weil halt bislang sowas noch nicht gefunden worden ist.
Ein Stein muß halt schon mindestens irgendein Kriterium aufweisen, das ihn als Meteorit erkennbar macht,
denn sonst landet er ja gar nicht im Labor,
weil ihn keiner aufhebt.
Wir lesen hier soviel von Meteoriten, weil es ein Meteoritenforum ist - dürfen aber nicht vergessen, daß so im Jahr Meteorite das aberseltenste ist, was so gefunden wird.
Und da müssmer uns eben damit bescheiden, was halt überhaupt gefunden wird und das erfordert Geduld.
Wir können soviel spekulieren, wie wir wollen, wie sich die Vögel von den Sauriern schieden, was man dazu braucht, sind halt Funde von so Sachen wie dem Archäopteryx. Wir können nach Herzenslust Stammbäume der Menschwerdung pinseln,
brauchen tumer aber hiern Zahn, da ne Hirnschale, dort ne Lucy, da ne Ida.
Und Marsmeteorite sind da genauso selten, wie solche Geschichten.
Mag man einen sedimentären Marsmeteoriten haben, dann muß man den halt erstmal finden.
Meteorite und insbesonders Marsmeteorite zu finden, ist ein großer Zufall.
Wie wird so etwas gefunden werden. Es muß halt ein Stein am besten mit Schmelzkruste sein, sonst kann mans nicht finden. Noch besser ists, wenn sowas vom Himmel fällt.
Das ist die Frage, - im Labor dann zu bestimmen, daß es Stein vom Mars ist, das ist kein Problem.
Im Gegenteil, alle Meteoritenwissenschaftler stürzen sich ja am allerliebsten auf neue Meteorite, die besonders ungewöhnlich sind, weil die ja neue Erkenntnisse verheißen.
Also brauchts im Wesentlich nur eines: Geduld.
Gar keinen Sinn macht es, wahllos Feldsteine durchzumessen, bis dann irgendwann einmal ein Mars drunter ist.
Und auch dieselben mit nachhause zu schleppen bringt nix.
(Deswegen, nicht damit etwas Schlimmes passiert... allein alle Steine Deines Vorgärtchens und den Aushub daraus akribisch auf mögliche Märse durchzumessen, würde mehrere Miliiarden Euro kosten.)
Warum nicht? Weil Gesteine die vom Himmel fallen, besonders wennse vom Mars kommen, anscheinend sehr selten sind.
Aber auf der andern Seite der gesamte Erdmantel und die gesamte Erdkruste aus Gestein bestehen.
Woher man das weiß? Naja, es gibt Anhaltspunkte. Die zwar vielleicht nichts über die absoluten Mengen an Marsmeteoriten oder über den Flux von Brocken vom Mars zur Erden aussagen,
aber doch eher die Vermutung nahelegen, daß ein Marsmeteorit, egal welcher Sorte, so ziemlich das seltenste ist, was es uffer Welt überhaupt gibt.
Und die sind: Bei den 1200 beobachteten Fällen der Menschheitsgeschichte- und bei denen ist es ja Wurscht, was für ne Sorte fällt - da waren überhaupt nur vier Märse dabei.
Nja und in der Antarktis da hat man rund 45.000 einzelne Steine aufgehoben - und da sind die, die von den Blaueisfeldern geerntet werden unverdächtig wegen ihres erdähnlichen Aussehens liegen gelassen zu werden, weil da keine andern Steine rumliegen.
Nja und von den 45.000 Antarktissteinen - da waren nur 22 vom Mars.
Daß es funktioniert, daß neue Gesteinssorten vom Mars, die sich von den hergebrachten unterscheiden, auch als solche erkannt werden,
dessen wurden wir ja alle Zeuge hier in diesem Forum, als im Frühjahr ein paar gewisse Chladni's Heirs hier mit dem NWA 5789 eine neue Marsgesteinsart präsentierten,
gewissermaßen um bei den Bspen zu bleiben, eine neue Lucy unter den Meteoriten;
und ganz aktuell mit dem neuen Mars des Threads gewissermaßen eine neue unbekannte verwandte Gattung, den Bruder des Archäopteryx.
Mettmann