Wenn man sich die Erosionsspuren ansieht, welche z.B. die Moldavite zeigen, kann man sich ja
vorstellen, was von den Gläsern übrig bleiben wird, wenn sie noch mal 5 oder 10 Millionen Jahre
im Sediment stecken...
Was zum Beispiel wiederum die "deutschen", also hierzulande aufgefundenen Moldavite interessant
macht aufgrund eventuell geschehener fluvialer Transporte in diesen Zeitspannen. Aber da kenne ich
mich auch nicht so gut aus und würde lieber an Fachleute wie Olaf oder Enrico verweisen....
In ein paar Millionen Jahren werden unsere Nachfahren, so es sie denn überhaupt gibt, vergeblich
nach diesen Spuren suchen, deshalb klären und sichern wir es doch lieber jetzt schon....!!
PS: wie wird unser jetzt konservierter Moldi eigentlich in einer Million Jahre ab sofort aussehen, wenn er
pfleglich weitergegeben wird? Doch noch genau so wie gerade jetzt, richtig!? Man muß sich mal über solche
Zeiträume klar werden im Bewußtsein - das fällt mir immer auch bei unseren Meteoriten in den Sammlungen
ein und nicht nur jetzt gerade bei diesem Spezialthema. Wer weiß, welcher "Mensch-Robot" sich daran
immer noch in xyz Generationen danach erfreut und was er/es sich dann dazu denkt, wenn er den schön
skulptuierten Besednice-Moldaviten oder die Reste eines bekundeten Meteoritenfalls von vor langer Zeit
betrachtet, also aus unserer heutigen Zeit. Und bedenkt mal, wie lange die Meteorite überhaupt erst als
solche anerkannt sind - das ist doch nur ein Klacks, ein Augenzwinkern des homo sapiens, mehr nicht!
Für dieses Wesen, das sich den gut konservierten Moldi, der nicht im Sediment stecken geblieben ist,
sondern sorgfältig bewahrt wurde, in xtausend Jahren anguckt und die vielleicht noch verbliebenen und
gut bis dahin kuratierten Reste unserer jetzigen Sammlungen betrachtet, wird es sich darstellen als der
Anbeginn der Meteoritenforschung - und auf diese 200 Jahre aus unserer heutigen Sicht kommt es da gar
nicht mehr an. Wollen wir hoffen, daß Hraschina und noch ein paar alte Chronistenberichte das alles bis
dahin überstehen werden, lange noch, nachdem wir auch nur noch ein Quentchen Einfluß auf all dies
nehmen können...
Insofern übrigens empfinde ich persönlich eine Reise hin zum Stein von Ensisheim oder hin zum Hraschina,
der in Wien in der Vitrine hockt, immer auch als etwas ganz Aussergewöhnliches, weil ich mir vorstelle, daß
alles sonst, was uns umgibt, sowieso schnell vergänglich ist, aber da (hoffentlich!) ein paar steinerne oder
auch eherne Zeugnisse überleben werden, die ich mir jetzt schon angucken kann und an denen hoffentlich
noch etliche Generationen nach mir ihre Freude haben werden. Für mich ganz persönlich ist das intensiver
erlebt als jede Andacht in irgendeiner Kirche unserer Zeit das bewirken könnte..
Alex